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Airiana wurde als Kind in ein geheimes Trainingscamp gesteckt, weil die US-Regierung ihre übersinnlichen Fähigkeiten für eigene Zwecke einsetzen wollte. Nach der Ermordung ihrer Mutter flieht sie, gerät jedoch Jahre später in die Fänge einer Verbrecherclique und wird auf ein Schiff auf hoher See entführt. Die einzige Chance zu entkommen, bietet ihr Maxim Prakenskij, der seine Gründe hat, Airiana zu helfen. Er ist jedoch nicht bereit, sich ihr zu öffnen, auch nicht, als die Leidenschaft zwischen ihnen immer intensiver wird. 

 

Herrin des Windes 

Originaltitel: AIR BOUND
Autor: Christine Feehan
Übersetzer: Uschi Gnade
Verlag: Heyne
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3-453-41758-8
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Airianas Leben wird aus den Fugen gehoben, als sie aus ihrem Haus entführt und auf eine Yacht gebracht wird, mitten in eine Welt von skrupellosen Männern, die sich an Gewalt gegen Frauen und Kinder erfreuen. Doch obwohl dies nur eine Zwischenstation zum eigentlichen Auftraggeber – ihrem unbekannten leiblichen Vater – ist, kann sich Maxim Prakenskij von den schrecklichen Ereignissen nicht abwenden, zumal er von Wachen angegriffen wird, die Airiana Prinz Sahid zu dessen Vergnügen übergeben sollen. Ungeachtet Maxims eigener Gefühle für Airiana beginnt er eine Befreiungsaktion der gefangenen Kinder, bei der er mit Hilfe seiner Gaben eine tödliche Spur hinter sich zurücklässt, bevor er Airiana zu ihrem Vater bringt.

Zeitweise äußerst brutal und dabei eindrücklich wurde die Handlung in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
Direkt aus einem Albtraum erwacht, beginnt die Handlung vorerst eher beschaulich. Dies ändert sich jedoch schnell mit der Entführung von Airiana, dem ersten von vielen Showdowns in diesem Buch. Danach taucht man ab in eine Welt von Geld, Gier und unglaublichen Gräueltaten gegen Frauen und Kinder. Die Autorin schildert einerseits die Szenen mit misshandelten Kindern äußerst bewegend und eindrücklich, andererseits die Angriffe auf die Wachen und perversen Männern besonders kalt und kompromisslos. Es fließt viel Blut, zahlreiche Menschen werden buchstäblich abgeschlachtet und auch die Protagonisten müssen einstecken. Kurz gesagt, nichts für zarte Gemüter! Große Teile der Handlung sind als knallharter Thriller konzipiert, durchzogen von den magischen Fähigkeiten, ohne die Maxim und Airiana keine Chance hätten. Eingebettet ist die berührende Liebesgeschichte der Protagonisten, die wiederum mit viel Gefühl, knisternder Anziehung und prickelnder Erotik eingefügt ist. Sämtliche Emotionen – oder auch das Fehlen davon in gewissen Situationen – sind ausgezeichnet mit vielen Nuancen ausgearbeitet. Und weil in den beiden früheren Bänden und der verknüpften Serie der Drake-Schwestern einige Hintergründe angeschnitten wurden, kennt man die groben Züge der Grundlagen, seien es der Menschenhandel oder die schreckliche Kindheit von Maxim.

Beim spannenden Showdown, bei dem sich die „Schwestern des Herzens“ und deren Ehemänner zusammen mit Maxim und Airiana den zahlreichen Feinden stellen, kommen die einzelnen magischen Gaben aller Beteiligten zum Einsatz. Packend und rasant wurden die Szenen perfekt ausgearbeitet.

Abwechslungsweise in der dritten Person führen die beiden Protagonisten durch die Handlung. Da sie sich auch telepathisch unterhalten, was jeweils in Kursivschrift hervorgehoben ist, verlaufen einige Szenen zweidimensional. Zudem geben Maxim und Airiana auf diesem Wege zahlreiche Gefühle bei den manchmal sehr persönlichen Dialogen preis.


Figuren
Airianas brillanter Verstand ist einzigartig und braucht dauernd Beschäftigung. Seit Jahren befürchtet sie, den Verstand zu verlieren, so wie damals ihre Mutter. Airiana sieht überall Muster, vor allem in den Wolken, die sie vor Gefahr warnen. Ihre Gabe, die Beherrschung des Windes, setzt sie nur widerstrebend ein. Mit der Entführung und dem Angriff zahlreicher Söldner entwickelt sich Airiana von einer verängstigten Frau zu einer Kämpferin, die für sich und andere einsteht. Die Wandlung ist zwar recht drastisch, überzeugt aber mit Mut, den dazugehörenden Fähigkeiten und zahlreichen Emotionen.

Maxim Prakenskij ist durch dieselbe harte Schule gegangen wie alle seine Brüder. Eigentlich wollte er dem schwer verletzten Bruder Garvin nur einen Gefallen erweisen, die Tochter dessen langjährigen Auftraggebers zu ihrem Vater in Sicherheit zu bringen. Doch so einfach, wie es sich zunächst angehört hat, ist die Angelegenheit nicht. Einerseits spielen Verrat, Erpressung und Machtgier eine große Rolle, andererseits wird er überrollt von Gefühlen, die er nie für möglich gehalten hat. Auch seine Figur ist ausgezeichnet ausgearbeitet. Er kann als knallharter Killer auftreten, der sich mit ungewohnten und eigentlich auch unerwünschten Gefühlen auseinandersetzen muss, wenn es um Airiana und die Kinder geht.

Die Nebenfiguren sind zwar zahlreich, wurden jedoch meistens nur kurz in Szene gesetzt. Natürlich sind die „Schwestern des Herzens“ und ihre beiden Männer, Lev und Stefan Prakenskij, mit von der Partie. Zahlreiche Facetten haben auch die vier Kinder erhalten, die von Maxim gerettet werden.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuches ist den beiden bereits erschienenen Bänden sehr ähnlich, sodass mir zuerst gar nicht aufgefallen ist, dass ein neuer Band verlegt wurde. Es gefällt mir ausgezeichnet und ich finde es gut, wenn man die Serienzugehörigkeit bereits am Cover erkennen kann, vor allem bei Autoren, die mehrere verschiedene Serien geschrieben haben. Die Rückseite ist in violett und es sind neben der Inhaltsangabe noch einige Ornamentmuster zu sehen.


Fazit
Nichts für zarte Gemüter! Die brutalen Kampfszenen sind zahlreich und die involvierten Kinderschicksale stark berührend. Für mich eher ein knallharter Thriller, der mit einer magischen Liebesgeschichte verknüpft wurde. An sich ist beides äußerst gelungen, kam aber in dieser Form doch etwas unerwartet.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Gebieterin des Wassers
Band 2: Hüterin der Seele

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