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“Darf ich dir eine Frage stellen, Nummer 197?”, sagt Lucien leise. “Willst du dieses Leben?”

Prunkvolle Schlösser, schöne Kleider, rauschende Feste. Stell dir vor, du wirst aufgrund deiner Begabung für ein solches Schwelgen im Luxus auserwählt. Du darfst im Palast der Herzogin wohnen. Aber was passiert, wenn du ihr trotz deines herausragenden Talents und deiner außergewöhnlichen Schönheit nicht geben kannst, was sie verlangt?

Hinter den glänzenden Fassaden des Juwels lauern Manipulation, Gewalt und Tod.

 

Juwel Die Gabe 

Originaltitel: The Jewel
Autor: Amy Ewing
Übersetzer: Andrea Fischer
Verlag: FJB
Erschienen: August 2015
ISBN: 978-3-8414-2104-3
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Surrogate – einzige Möglichkeit des Adels, ihre Blutlinien aufrechtzuerhalten. Junge Frauen mit besonderen Talenten werden jedes Jahr auf einer Auktion als Leihmütter unter den wohlhabenden Damen der Einzigen Stadt versteigert. Im starken Kontrast zu ihrer ärmlichen Herkunft, sind Surrogate umgeben von Glanz und Gloria, Protz und Prunk. Dennoch dienen sie nur einem Zweck und verlieren dafür Familie, Freunde und ihre Freiheit. Eine von ihnen ist Violet Lasting. Man könnte sagen sie hat Glück im Unglück, als ausgerechnet die Herzogin vom See eine horrende Summe für sie bietet, andere Mädchen scheinen weitaus schlechter dran. Jedoch ist Pearl besessen von dem Wunsch, dass Violet ihr eine Tochter gebärt, die mit dem Sohn des Fürsten verlobt werden kann. Ein Wunsch, der Schmerzen verursacht und sogar Leben kostet. Ist Violet den hohen Anforderungen gewachsen oder gibt es am Ende doch einen Ausweg aus der Misere?

Atemberaubende Schauplätze, ungewöhnliche Gesetze und mitleiderregende Lebensgeschichten faszinieren und erschrecken zugleich.


Stil und Sprache
„Das Juwel – Die Gabe“ begrüßt Leser ab vierzehn Jahren als Auftaktband einer mehrteiligen Serie in der Einzigen Stadt. Umgeben von einer Großen Mauer, werden die Einwohner der fünf Kreise, Sumpf, Schlot, Farm, Bank und Juwel, vor dem wilden Meer geschützt. Mit phantasievollen Gaben und einer ungewohnten Gesellschaft beschert Autorin Amy Ewing eine außergewöhnliche Geschichte voller Emotionen, Intrigen und Dramaturgie. Erzählt wird in erster Person Singular aus Sicht der Hauptfigur Violet Lasting. In medias res erleben wir die wohl bedeutungsvollste Phase ihres Lebens. Vorbereitet durch Inhaltsbeschreibung und Schaubilder, helfen Violets Erinnerungen und Zukunftsaussichten, sich einigermaßen in der fremden Welt zurechtzufinden. Trotz einfacher Sprache und gutem Lesefluss gelingt dies eingangs eher holprig. Einmal Blut geleckt, nimmt einen Wissbegier und Spannung dennoch an die Hand, dem Geschehen zu folgen. Zum Abschluss des Romans spitzen sich die Ereignisse zu. Große Gefahr, eine kleine Überraschung und ein offenes Ende lassen schließlich dem Folgeband entgegenfiebern.


Figuren
Im Zentrum der Handlung steht Violet Lasting, ein Mädchen aus dem Sumpf, dem das Schicksal einen besonderen Werdegang zugeteilt hat. Sie ist ein Surrogat, aufgrund einer genetischen Mutation geeignet, dem Adel als Leihmutter Kinder ohne Risiko von Geburtsfehlern oder Tod im Mutterleib zu gewährleisten. So genannte Auspizien ermöglichen darüber hinaus, Erscheinungsbild, Gestalt und Persönlichkeit des Nachwuchses zu beeinflussen. Als Eigentum des Käufers verlieren sie sämtliche Rechte, Eigenständigkeit und Freiheit. Violet kann sich nur schwer von ihrer Familie lösen und sich gar nicht an die Aussicht gewöhnen, das Kind der Herzogin vom See auszutragen. Diese jedoch hat neunzehn Jahre darauf gewartet, ein derart talentiertes Surrogat wie Violet zu ersteigern. Ihr persönlicher Bezug zum Fürsten lässt sie gar über Leichen gehen.

Die Charaktere der Geschichte sind sehr unterschiedlich, wecken Sympathien, Antipathien oder gar beides.


Aufmachung des Buches
„Das Juwel – Die Gabe“ erscheint in gebundener Form bei FJB. Außen wie innen erwartet den Leser ein WOW-Effekt. Der Schutzumschlag in changierenden Violetttönen weist nicht nur die Optik eines Diamanten auf, die junge Frau im Kleid aus wertvoll glänzendem Stoff umgibt ein Schimmer aus silbernem Glitter, der spürbar aufgetragen ist. Darüber hinaus bieten Vor- und Nachsatzpapier mittels farbiger Schaubilder erste Einblicke in die Gesellschaft der Einzigen Stadt und stellen die Hauptfiguren des Romans vor. Buchrückseite und Innenklappen verraten mehr über Inhalt und Autorin.


Fazit
Mit „Das Juwel – Die Gabe“ entführt Amy Ewing in eine Gesellschaft mit besonderen Gesetzen. Mit außergewöhnlichen Talenten gesegnet, werden junge Frauen enorm wertvoll, dabei jedoch ihrer Eigenständigkeit beraubt. Ein bemerkenswertes Setting, große Emotionen, Spannung und Phantasie garantieren eine interessante Lektüre und Neugierde auf mehr …


4 Sterne


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