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Tokyo im Jahre 2031: Fast die gesamte Menschheit wurde von mutierten Wesen, den Gastrea, ausgelöscht. Nur fünf Bezirke, geschützt von dicken Mauern, ermöglichen den Menschen ein Weiterleben. Rentaro kämpft mit Enju gegen die Gastrea. Eines Tages erhalten sie den Auftrag, den Tokyo-Bezirk vor der nahenden Zerstörung durch die Monster zu retten. Leider kommt ihnen beim Kampf gegen das Unheil die unheimliche "Maske" in die Quere ...

 

Black Bullet 2 

Originaltitel: Black Bullet 2
Autor: Shiden Kanzaki
Übersetzer: Luise Steggewentz
Illustrator: Morinohon, Saki Ukai
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 10 August 2015
ISBN: 978-3-8420-1276-9
Seitenzahl: 164 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Verlagsempfehlung)

 


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Rentaro das mutierte Spinnenwesen bekämpft hat, bekommen er und seine Firma den Auftrag, dass Wesen für einen überaus großzügigen Lohn zu töten und eine Kiste, dass es verschluckt hat, zu sichern. Sofort ist allen klar, da steckt mehr dahinter. Auch die unheimliche "Maske" nimmt eher ungefragt das Angebot an und will die Kiste. Als Rentaro und die "Maske" sich erneut treffen, bietet sie ihm einen Deal der Partnerschaft an. Als Rentaro ablehnt, verkündet jemand an Enjus Schule, dass sie eine "Verdammte" sei. Von nun an wird sie wie eine Aussätzige behandelt.

Die eher verniedlichten Figuren und die spannende Geschichte setzen den ersten Band fort und halten, was dieser versprach. Diverse Nebenstränge verlaufen parallel zur Hauptstory und verwickeln sich präzise darin, ohne den Leser zu verwirren. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem treuen Rentaro und der gnadenlosen "Maske" fesselt immer wieder und verspricht ein Highlight der Serie zu werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Rentaro wird oft mit strengen und zusammengekniffenen Augen gezeichnet. Das liegt unter anderem am Stress, dem er ausgesetzt ist. Obwohl er runde Augen hat, die sein Gesicht weich machen, greifen die Zeichner - und das nicht nur bei diesem Charakter - auf ein stilistisches Mittel zurück, indem sie die Farbe aus dem Auge verkleinern und die Augen so mehr skizzenhaft darstellen. Dadurch wirken in besagten Szenen die Charaktere mehr "Comic-Strip-mäßig" als "Manga-like". Das kommt besonders in humorvollen Szenen gut, da es die Mimik und Gestik im besagten Moment unterstreicht. Rentaro hat blauschwarze Haare und blaue Augen, allerdings auch im eher dunkleren Ton gehalten. Er trägt einen schmalen legeren Anzug und wie auch sein Gesicht wird er streckenweise sehr kantig dargestellt. Generell wirken die Kleidungen der Männer oft kantiger und lockerer.

Enju, die Initiatorin von Rentaro, erlebt in diesem Band ein Wechselbad der Gefühle. Die eigentlich sehr starke Kämpferin kommt an ihre Grenzen, als die "Maske" ihr Geheimnis an ihrer Schule lüftet. Enju hat rotes Haar, trägt zwei Zöpfe und hat große, runde rote Augen. Sie wird klein und zierlich, aber ein wenig "propper" gezeichnet. Im Kampf ist sie aber wendig und schlagkräftig wie eh und je. Was den Zeichnern bei diesem Charakter gelingt, ist der stetige Wechsel der Emotionen. Perfekt transportieren sie Enjus Wut, Verzweiflung, Angst, Traurigkeit und diese Verlorenheit.

Kagetane Hiruko alias die "Maske" ist ein schwer zu durchschauender Charakter. Das liegt zunächst an seiner weißen ovalen Maske, die lediglich zwei halbmondförmige Schlitze für die Augen und einen für den Mund hat. Übertrieben lächelnd, schaut sie etwas skurril aus und sorgt so für einen gewissen humorvollen Teil, als auch einen unheimlichen. Bei "der Maske" geht es vielmehr um die Erscheinung und das Auftreten als auch das Gesprochene. Er tritt immer in souveräner Haltung und im schicken Anzug auf. Ähnlich wie bei Rentaro wirkt der Anzug kantig gezeichnet und leger. Sein teils freches Wesen und seine ausladenden Gesten sprechen für sich und ersetzen quasi die nicht vorhandene Mimik. Die eloquente, aber direkte Redeweise tut ihr übriges. Die "Maske" ist ein Charakter, bei dem es schwer fällt sich zu entscheiden. Noch sind seine Ziele nicht ganz klar und man fragt sich, was er will. Im nächsten Moment erteilt er eine moralische Lektion, die selbsterklärend ist und Leuten - in dem Fall Rentaro - die Augen öffnet.
Die "Maske" hat eine eigene Initiatorin, nämlich seine Tochter. Kohina ist eine schlanke Person im auffälligen Kleid. Die Ärmel sind wellenförmig angesetzt und die Hüfte schmal anliegend, während das Kleid nach unten hin ausladend weit fällt. Sie kämpft mit zwei Schwertern und ist super wendig. Ihre Haare ähneln eher einer Jungenfrisur. Zackig und wenig gestylt fällt es wie es fällt. Sie hat große Augen und ein leicht eckiges Gesicht mit flachem Kinn. Eine leichte Ähnlichkeit mit Enju im Gesicht ist durchaus vorhanden.

Besonders die diversen Kampfszenen mit den unterschiedlichen Waffen motzen den Manga so richtig auf. Stilistische Mittel wie Lichteffekte und Speedlines unterstützen die Sequenzen ungemein und sorgen für actionreiche Spannung zwischendurch. Auch die japanischen und deutschen Soundwörter untermauern die Szenen und das Gesprochene trägt ebenfalls dazu bei. Daneben gibt es stellenweise größere Panels, die Charaktere fokussieren, um die Stimmung einzufangen und auszudrücken. Auch Hintergrundzeichnungen wurden dann und wann eingefügt und fließen ideal mit ein. Die Panels sind unterschiedlich angeordnet, aber leicht zu folgen. Der Lesefluss wird nicht gestört.

Generell kann zum Gesprochenen gesagt werden, dass es wohl durchdacht ist und perfekt in die Geschichte mit einfließt. Die Dialoge sind gut zueinander eingesetzt und passen sich dem jeweiligen Charakter und seiner emotionalen Lage an. Es ist prinzipiell genügend Text, aber nie zu langatmig. Auch kommt nichts zu kurz. Spannungsbögen und Wendepunkte sind hervorragend eingesetzt und textlich untermalt.


Aufmachung des Manga
Enju ziert das Cover von "Black Bullet 2." Sie schaut seitlich zum Betrachter mit ihren roten Haaren und den feuerroten Augen. Im Hintergrund erkennt man "Kinder der Verdammnis," die vor einer kaputten Stadt mit viel Müll stehen. Im mittleren Teil des Mangas steht der Titel in weißen Lettern, sowie in kleinerer Schrift Autor, Zeichner und Charakterdesigner. Oben links steht in großen roten Zahlen die Bandnummer.

Die Rückseite zeigt ein Bild aus dem Manga: Enju kämpft gegen das Spinnenwesen. Die Szene wird durch Speedlines unterstützt, die den Wind darstellen sollen. Ihre Haare fallen weit im Wind auseinander und sie steht in Kampfhaltung dem riesigen Vieh gegenüber. Die Spinne selbst hat acht Beine und zwei scharfe, große Zangen. Auf ihren Rücken zeichnet sich die geheimnisvolle Kiste ab. Über dem Bild steht der ausführliche Buchrückentext sowie der Titel. Die erste Seite ist in Farbe gehalten und der Manga gliedert sich in Kapiteln.


Fazit
Mit brenzligen Themen wie Mobbing, Ausgliederung, aber auch Freundschaft und Moral verpackt, präsentieren Autor und Zeichner die gelungene Fortsetzung einer mysteriösen Geschichte mit Hintergrund und Tiefgang.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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