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Kannst du deinen Augen trauen?
Layers
Die Wahrheit ist vielschichtig

 

Layers 

Autorin: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Erschienen: 17.08.2015
ISBN: 978-3-7855-8230-5
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dorian lebt seit einiger Zeit auf der Straße, doch in dem Moment, in dem er glaubt, völlig am Ende zu sein, wird ihm eine helfende Hand gereicht. Er findet sich unter Gleichgesinnten wieder, hat ein Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten stehen immer zur Verfügung. Als einzige Gegenleistung soll er Handzettel verteilen und dabei stets freundlich sein und lächeln. Doch mit der Zeit beginnt Dorian an dem, was er tut, zu zweifeln. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht und die heimelige Fassade beginnt zu bröckeln. Als er schließlich einen Aufrag nicht wie gewünscht erfüllt, muss er vor den vermeintlichen Freunden fliehen, denn von nun an wird er gnadenlos gejagt ...

Ursula Poznanski verarbeitet in „Layers“ einmal mehr eine interessante und undurchschaubare Grundidee, verschenkt dabei jedoch einiges an Potential, sodass der Thriller nicht annähernd so spannend ist, wie er hätte sein können. Was der Autorin jedoch wieder einmal hervorragend gelingt, ist, dass sich der Leser bald selbst fragt, wie weit er gehen würde, um etwas Gutes zu erreichen.


Stil und Sprache
Der Einstieg in das schnörkellos geschriebene Buch ist nicht gerade innovativ: Die Hauptfigur erwacht und kann sich nicht an den Mord erinnern, den sie begangen haben soll. Da der Erzähler jedoch tiefe Einblicke in Dorians Gefühls- und Gedankenwelt zulässt, fühlt man sich der Figur – aus deren Sicht die Geschichte in 3. Person erzählt wird – sehr nahe und kann sich mit fortschreitender Handlung immer besser in sie hineinversetzen. Was jedoch über weite Strecken fehlt, ist Spannung. Zwar ist es durchaus rätselhaft, was in der Villa Bornheim vor sich geht, doch richtig packend ist das Ganze nicht. Mit jedem Tag, der vergeht wird die Geschichte seltsamer, leider aber zunächst nicht spannender. Erst nach einem guten Drittel des Buches gewinnt die Geschichte an Tempo und der Spannungsbogen steigt ein wenig an, ab der Hälfte kommt dann endlich richtig Schwung in die Sache. Inzwischen hat sich der Leser auch emotional an Dorian gebunden, leidet mit ihm, flieht mit ihm vor seinen gnadenlosen Häschern und möchte herausfinden, was hinter all dem steckt. Die Bilder, die sich ihm auf seiner Suche aufdrängen, sind so farbenfroh beschrieben, dass man sie selbst zu sehen meint, und man spürt gerade auf dem unausweichlichen Weg zum großen Showdown den Grusel im Nacken prickeln. Nach einer viel zu langen Anlaufphase entwickelt sich das Buch also doch noch zu einem Pageturner – leider ein wenig spät ...


Figuren
Der 17jährige Dorian lebt seit einem halben Jahr auf der Straße, da er vor seinem gewalttätigen Vater geflohen ist. Er versucht in erster Linie zu überleben, aber auch nicht untätig seines Schicksals zu harren. Er ist mutig, handelt nicht immer wohldurchdacht – was ihn menschlich macht –, lernt aber dazu. Ihm kommt man durch die gewählte Erzählperspektive am nächsten, daneben bleiben fast alle weiteren Figuren im Hintergrund. Lediglich auf Stella wird ein – wenn auch blasses – Schlaglicht geworfen, da Dorian sich in sie verliebt. Seine extremen Gefühle für dieses Mädchen kann man allerdings nicht wirklich greifen, was manche seiner Entscheidungen fraglich erscheinen lässt. Der zielstrebige und selbstbewusste Melvin, der die Dinge durchaus in die Hand nimmt, bekommt erst im Laufe der Zeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet, entwickelt sich dann jedoch zu einer vielschichtigen Figur. Alle anderen bleiben jedoch dermaßen im Hintergrund, dass einen deren Schicksal nicht sonderlich berührt. Sie sind unscheinbare Statisten, die die Geschichte nur spärlich mit Leben füllen.


Aufmachung des Buches
Das Buch erscheint als aufwendige Klappenbroschur, die perfekt zur Geschichte passt. Die mit Relieflack hervorgehobenen Worte rund um die Ausstanzungen heben sich gut vor dem matten Cover ab. Die stabilen Seiten und der auch nach dem Lesen knickfreie Buchrücken zeugen von gewohnt guter Qualität.


Fazit
Der viel zu schwache Einstieg in Ursula Poznanskis neues Buch trübt den Lesegenuss spürbar, sodass auch die spannende zweite Hälfte nicht mehr viel rausreißen kann.


2 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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