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In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie völlig verstört am nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert – und sie spricht kein Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt einen Zusammenhang zwischen mehreren Fällen – aber das Werk des raffinierten Killers ist noch lange nicht beendet. Und die Spur führt nach Wien…

 

Todesurteil 

Autor: Andreas Gruber
Verlag: Goldmann
Erschienen: 02/2015
ISBN: 978-3442480258
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sabine Nemez ist überraschend nach mehreren Absagen doch an die Akademie des BKA zugelassen worden und nun eine von nur fünf Studenten, die von Maarten S. Sneijder unterrichtet werden. Der Alltag an der Akademie ist nicht leicht und der Umgang mit ihrem exzentrischen Lehrer hat ebenfalls seine Tücken. Zwar lässt Maarten S. Sneijder sie an ungelösten Mordfällen ermitteln, dann verschwindet er aber spurlos. Sabine Nemez hingegen muss ihn dringend sprechen, weil sie einen Zusammenhang zwischen den alten Fällen entdeckt hat. Und schon stecken beide mittendrin in einem aktuellen Fall, der an Grausamkeit kaum zu überbieten ist …

Andreas Gruber hat mit Maarten S. Sneijder ein echtes Original erschaffen, zusammen mit Sabine Nemez steht er für rasante Handlung, spannende Fälle und echten Nervenkitzel. Der Nachfolger von Todesfrist steht diesem in nichts nach, ganz im Gegenteil versteht der Autor es, sogar noch einen draufzusetzen.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog, in dem ein kleines Mädchen auf der Flucht ist, geht es relativ unspektakulär los mit Sabine Nemez‘ erstem Tag an der BKA-Akademie. Sie übernimmt auch in der Folge den überwiegenden Teil der Erzählung zu diesem Fall. Oder vielmehr zu mehreren Fällen, die aber alle irgendwie zusammenhängen. Außer Sabine kommt noch die Staatsanwältin Melanie Dietz zu Wort, die mit Hilfe eines Therapiehundes Kontakt zu dem geflohenen Mädchen aufnehmen soll, außerdem noch einige andere Personen, deren Erzählperspektive gerade im Mittelpunkt steht.

Geschickt baut der Autor dabei immer wieder Cliffhanger ein, die es schnell fast unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen. Stück für Stück baut er so einen geradezu ungeheuerlichen Fall auf, der weite Kreise zieht und Spannung bis zur letzten Seite bietet. Denn hier ist nur sehr wenig so, wie es scheint und viele Akteure zeigen mehr als ein Gesicht. So hat man auch als geübter Leser nur eine vage Ahnung, wie weit das Ganze noch führt und lässt sich gerne von immer neuen Wendungen überraschen.

Sprachlich kann Andreas Gruber leider nicht auf ganzer Linie überzeugen, der zu häufige Gebrauch von allgemeinen und eher nichtssagenden Redewendungen und die teils hölzernen Dialoge trüben den Lesegenuss doch etwas. Die stetig steigende und bis zum Ende hochgehaltene Spannung gleicht das jedoch zumindest teilweise aus.


Figuren
Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez sind schon ein sehr schräges Ermittlergespann: Er niederländischer Herkunft und eine explosive Mischung aus Genie und Wahnsinn, sie einfache Polizistin mit Talent zur Fallanalyse und Hang zu gefährlichen Alleingängen. Sneijder und sie kommen sich in diesem Fall um einiges näher und könnten vielleicht einmal so etwas wie Freunde werden, nach der Hassliebe aus dem ersten Band ein Riesenfortschritt!

Da steckt eine Menge Potential drin, aber die Beiden gefallen mir einfach. Das gilt auch für Staatsanwältin Melanie Dietz, sie ist ebenso vielschichtig dargestellt wie alle anderen Figuren, lediglich einigen wenigen Nebenfiguren merkt man eine gewisse Klischeehaftigkeit an. Alles in allem würde ich gern mehr von diesem Ermittlergespann lesen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover ein wie mit Eiskristallen überzogenes Klappmesser. Die Oberfläche des Messers ist haptisch hervorgehoben und deutlich rau spürbar. Innen ist die Handlung in neun Teile und 69 Kapitel aufgeteilt, ein kurzer Epilog führt am Ende noch einige Fäden zusammen.


Fazit
Der zweite Fall für Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez führt beide an ihre Grenzen, ist spannend von Anfang bis Ende und bekommt trotz minimaler Schwächen eine klare Leseempfehlung von mir.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Todesfrist

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