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Ein Attentat im Herzen von London. Ein Täter ohne Schuld. Und eine Wahrheit, die nie ans Licht gelangen darf.

Am Londoner St. Pancras Bahnhof wird ein Bombenanschlag verübt, bei dem mehrere Menschen sterben. Ryan March, Mitglied einer Protestgruppe, der eine verdächtige Tasche mit sich führte, gehört zu den Toten. War er der Täter? Superintendent Duncan Kincaid übernimmt die Ermittlungen, muss aber feststellen, dass die einzelnen Puzzleteile des Falls überhaupt nicht zueinanderpassen. Mit Hilfe seiner Frau, Inspector Gemma James, kommt er schließlich peu à peu den Hintergründen der Tat auf die Spur. Doch was er entdeckt, ist unfassbar grausam ...

 

Wer im Dunkeln bleibt 

Originaltitel: To Dwell In Darkness
Autor: Deborah Crombie
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 04/2015
ISBN: 978-3442480234
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Duncan Kincaid ist versetzt worden und ermittelt statt bei Scotland Yard nun in der Polizeiwache des Londoner Stadtteils Holborn. Glücklich ist er dort nicht, allerdings hat er wenig Zeit für Grübeleien, denn im Bahnhof St. Pancras zündet während eines Konzerts jemand eine Phosphor-Granate. Der Attentäter stirbt eines grausamen Todes und Kincaids neues Team übernimmt die Ermittlungen. Schnell stellt sich heraus, dass der Fall deutlich komplizierter ist als gedacht und Kincaid muss alle seine Kontakte spielen lassen, um der Wahrheit näher zu kommen …

Duncan Kincaid und Gemma James gehören zu meinen Lieblingsermittlern und bereichern meine Leselandschaft schon seit vielen Jahren mit ihren Fällen. Immer spielt auch jede Menge Privates in die Geschichten hinein, da macht auch dieser 16. Fall keine Ausnahme. Deborah Crombie schafft es aber auch nach dieser langen Zeit immer wieder, durch unverhoffte Wendungen das Interesse an der Serie aufrecht zu erhalten.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog in kursiver Schrift beginnt die eigentliche Geschichte mit Duncan Kincaids morgendlichem Weg zur Arbeit und fasst kurz ein paar Details aus den letzten Bänden zusammen, ohne jedoch zu ausufernd zu werden. Überwiegend erzählt Duncan seinen Teil der Geschichte, aber immer wieder kommen auch andere Beteiligte zu Wort, Gemma etwa oder ihre Kollegin Melody Talbot, Duncans alter Sergeant Doug oder sein Sohn Kit.

Spannung baut sich relativ langsam auf, aber das kennt man man ja von dieser Reihe schon. Viel wichtiger als der Fall und seine Aufklärung erscheint da zeitweise schon fast die Rahmenhandlung um Duncan, Gemma und ihre Patchworkfamilie, hat man als Fan der Reihe ja nun recht lange auf eine Fortsetzung warten müssen. Und zumindest die enttäuscht auch nicht, tauchen doch fast alle alten Bekannten zumindest am Rande auf und man ist auf dem Laufenden, was sie angeht.

Die eigentlichen Ermittlungen fließen etwas zäh dahin, es gibt unzählige Befragungen und Hintergrundrecherchen, aber wenig echte Action. Erst gegen Ende geht alles Schlag auf Schlag, als Duncan Kincaid und Doug heimlich und inoffiziell aktiv werden und den Fall auf wenigen Seiten auflösen. Motiv und Konstruktion sind nicht erstklassig, aber insgesamt weiß Deborah Crombie ihre Leser gut zu unterhalten.


Figuren
Duncan Kincaid und Gemma James haben im deutschsprachigen Raum ihren ersten Fall bereits 1994 gelöst, also vor mehr als 20 Jahren. Zum Glück ist in ihrer Welt nicht so viel Zeit vergangen, aber dennoch hat sich einiges verändert: Waren die beiden zunächst Vorgesetzter und Untergebene, sind sie inzwischen miteinander verheiratet und leben mit Gemmas Sohn Toby, Duncans Sohn Kit und der gemeinsamen Pflegetochter Charlotte zusammen, eine wahrlich bunte Mischung. Duncan leidet in diesem Band sehr darunter, ohne sein Einverständnis und vor allem ohne Erklärung versetzt worden zu sein, und agiert daher oft grüblerisch und verschlossen. Gemma hat eher eine Nebenrolle, zwar hat sie auch einen Fall zu lösen, dieser geht aber ziemlich unter. Nichtsdestotrotz ist Gemma immer präsent und sei es nur durch ein gemeinsames Glas Wein mit Duncan am Abend. Ich mag die beiden einfach vom ersten Band an und das wird auch so bleiben, denn Deborah Crombie versteht es wunderbar, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Das gilt genauso für sämtliche Nebenfiguren und das sind eine ganze Menge.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover eine relativ nichtssagendes Motiv: eine Weidelandschaft mit einem ausgefahrenen Feldweg und einem Haus im Hintergrund. Innen gibt es zunächst eine gezeichnete Karte des Londoner Stadtteils St. Pancras, dann folgen 25 nummerierte Kapitel, die jeweils mit ein paar Sätzen über den Stadtteil und seine Historie eingeleitet werden.


Fazit
Für Fans der Reihe die lang erwartete Fortsetzung, für alle anderen vermutlich ein durchschnittlicher, nicht zu komplizierter Krimi mit wenig Blut und Action. Alles in allem gibt es einen halben Stern Fan-Bonus von mir.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 11: So will ich schweigen
Band 12: Wen die Erinnerung trügt
Band 13: Wenn die Wahrheit stirbt
Band 14: Die stillen Wasser des Todes
Band 15: Wer Blut vergießt

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