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Die Zeit heilt selbst die tiefsten Wunden. Aber ein Jahr ist nicht genug …

Als Josh und Emma erneut aufeinander treffen, merken sie, dass das Herzklopfen noch immer da ist. Der Start ins neue Leben scheint perfekt, doch dann holt ein Fehltritt aus der Vergangenheit die beiden ein und Emmas Leben steht wieder einmal Kopf.

 

Josh und Emma 2 

Autor: Sina Müller
Verlag: Amrûn
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3958690486
Seitenzahl: 340 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein Jahr ist seit der Handlung aus „Soundtrack einer Liebe“ vergangen und Emma ist bei weitem noch nicht über die Trennung von Josh hinweg. Stattdessen ist ihr Leben zum Stillstand gekommen und sie versucht nun erst langsam, wieder zurück zu sich selbst und ihren Zielen zu finden. Dann trifft sie Josh wieder und plötzlich scheint alles möglich. Wieder mit Josh zusammenkommen, das Leben miteinander verbringen, die Karriere als Grafikerin beginnen … wunderbare Träume, die genauso schnell wieder zerplatzen. Diesmal für immer?

Während der erste Band noch eine relativ bekannte Geschichte enthielt, geht Sina in „Portrait einer Liebe“ neue Wege. Von den üblichen Klischees entfernt sie sich immer weiter und nimmt den Leser auf der dramatischen Reise ihrer Protagonistin mit.


Stil und Sprache
Auch im zweiten Band der Reihe führt Emma den Leser durch die Handlung - das heißt mit wenigen Ausnahmen sind die Kapitel aus ihrer Sicht in der ersten Person geschrieben. Die dadurch entstehende Nähe zwischen der Protagonistin und dem Leser nutzt Sina Müller sehr gut, um die emotionale Dramatik der Ereignisse von Beginn an rüber zu bringen. Da Emma die Trennung von Josh noch nicht einmal ansatzweise überwunden hat, steigt das Buch auch direkt mit viel Schmerz ein. Die folgenden knapp dreihundert Seiten sind dann ein Wechselbad der Emotionen und warten immer wieder mit Überraschungen und Höhepunkten auf. Durch die Verbundenheit mit der Protagonistin ist das Buch so durchgängig spannend und fesselt ohne allzu viele Atempausen bis zum Schluss. Einziger Kritikpunkt dabei ist, dass ein Großteil der Probleme von dem Hauptpaar des Romans absolut selbstverschuldet ist. Wenn die zwei einfach mal miteinander reden würden, hätte man bereits nach gefühlt 50 Seiten zum Happy End kommen können. Das wirkt dann in der Auflösung aller Missverständnisse ein bisschen unrealistisch, aber dafür entschädigt das überzeugende Ende.

Der Schreibstil von Sina Müller kann auch im zweiten Band der Reihe überzeugen. Wieder verleiht sie Emma eine passende Stimme, der man auch durchaus die Erlebnisse seit dem Beginn des ersten Bandes anmerkt. Insbesondere die schmerzhaften Erfahrungen und Zweifel werden sehr bildgewaltig beschrieben – für meinen Geschmack beinahe schon zu dramatisch und mit ein paar zu vielen Wiederholungen des Unglücks und der Trauer. Aber im Großen und Ganzen ist die Wortwahl stimmig und lieber zu viel Dramatik als zu wenig. Berühren kann Sina Müller mit ihrer Geschichte so auf jeden Fall.


Figuren
Emmas Schulabschluss liegt hinter ihr – aber die glückliche Zeit mit Josh leider auch und so erlebt man sie zum Anfang als deprimiertes Wesen, das seit einem Jahr praktisch still steht und nur mühsam Stück für Stück aus der Isolation wieder auftaucht. Die Verzweiflung von Emma konnte Sina Müller sehr glaubwürdig einfangen und durch die gewählte Erzählform kann man auch ihre spontanen, latent katastrophalen Entscheidungen jederzeit nachvollziehen. Mir fehlte in all dem jedoch ein wenig die Entwicklung, bzw. schien die Entwicklung da zu sein und wurde dann zum Ende leider wieder vergessen. Sympathisch war Emma aber auf jeden Fall und das spontane Vergessen des erlebten Leides lässt sich wahrscheinlich mit der alles verdrängenden Liebe zu Josh erklären.

Dieser nimmt in „Portrait einer Liebe“ eine deutlich kleinere Rolle ein als im ersten Band der Reihe. Natürlich ist er in Emmas Gedanken präsent, aber wir sehen ansonsten wenig von ihm und erleben auch keine deutliche Veränderung. Stattdessen nehmen andere Männer den Platz an Emmas Seite ein und besonders der neue Charakter hat mir dabei in seiner Ambivalenz ganz großartig gefallen. Sowieso konnten die Nebencharaktere überzeugen. Ich war allerdings überrascht, wie wenig bekannte Charaktere zur Handlung beitragen. Und die Erwachsenen sind diesmal gefühlt gar nicht beteiligt.


Aufmachung des Buches
Passend zum ersten Band erschien auch „Portrait einer Liebe“ im größeren Taschenbuchformat. Auf dem Cover ist diesmal kein Musiker sondern eine Malerin abgebildet – die Verbindung zur Musik wird durch die Kopfhörer trotzdem gewahrt. Meiner Meinung ein absolut gelungenes Cover, was sehr gut zur Handlung passt.

Das Buchinnere ist wieder in einzelne Kapitel untergliedert, die jeweils mit passenden Überschriften versehen wurden. Statt der Zitate am Kapitelanfang wurden diesmal Zeichnungen zum Kapitelende eingefügt.  Diese wurden von Tina Frankenstein-Börlin gezeichnet, passen wunderbar zum Inhalt und sind wirklich schön anzusehen.


Fazit
Die Geschichte von Josh und Emma konnte mich auch im zweiten Band „Portrait einer Liebe“ sehr gut unterhalten. Dramatisch und mit vielen überraschenden Wendungen fesselt Emmas Weg den Leser und führt die Reihe schließlich zu einem höchst romantischen Abschluss.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Soundtrack einer Liebe

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