„2. März 1810: Heute habe ich mich verliebt!“ Dreizehn Tagebücher und neun Jahre später sind Mirandas Gefühle für Viscount Turner genauso unsterblich wie damals – mit wenig Aussicht auf Erfolg: Eine kurze, verhängnisvolle Ehe hat ihn bitter gemacht. Aber immerhin ist er wieder frei. Auch wenn schöne Worte ihm kaum den Glauben an die Liebe wiedergeben werden, vermutet Miranda. Eher süße Taten! Und da ihre erste Saison unmittelbar bevorsteht, scheint es ein Leichtes, sich wenigstens einen Teil ihres Jungmädchentraums zu erfüllen: mit dem Viscount zu tanzen – und ihm dabei zu gestehen, dass sie ihn liebt und immer lieben wird …
 |
Originaltitel: The secret diaries of Miss Miranda Cheever |
Die Grundidee der Handlung
Die zehnjährige Miranda hat ihr Herz verloren - an den älteren Bruder ihrer besten Freundin, der Einzige, der es schafft sie nach einem Streit aufzubauen. Seine guten Ratschläge nimmt sie sich zu Herzen und fängt an ein Tagebuch zu führen, um sich an ihre erste Begegnung mit ihm zu erinnern. Denn sie weiß jetzt schon: sie ist verliebt. Er jedoch vergisst die Begegnung und entscheidet sich Jahre später für die falsche Frau, die ihm das Herz bricht und ihn zu einem Zyniker werden lässt, der nicht mehr an die Liebe glauben kann. Miranda jedoch verliert nie die für ihn empfundene Liebe. Als ihre beste Freundin Olivia in die Gesellschaft eingeführt werden soll, ist Miranda auch dabei und langsam kann sie Nigel auf sich aufmerksam machen, der sie jetzt erst als Frau und nicht nur als Mädchen erkennt. Die beiden haben ihre Schwierigkeiten, da er aufgrund seiner schlechten Erfahrungen seine Gefühle abwehren möchte. Ein Auf und Ab führt die beiden schließlich in eine kompromitierende Situation, die beide zu einer Entscheidung zwingt ...
Dieses Buch ist das erste der Bevelstoke-Reihe und der Leser lernt zum ersten Mal Olivia Bevelstoke kennen, die eine große Rolle in den beiden weiteren Büchern, Eine Lady kann's nicht lassen und Die zehn Geheimnisse des Sebastian Grey, spielen wird. Aber Achtung, dieses Buch erschien unter zwei verschiedenen Titeln: „Das geheime Tagebuch der Miss Miranda“ und „Für immer und ewig, Viscount“ - ein und dasselbe Buch, was für den Fan von Julia Quinn verwirrend sein könnte.
Stil und Sprache
Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht eines allwissenden Erzählers und aus Sicht von Miranda, in Form von Tagebucheinträgen, erzählt. Dieses Buch gehört noch in die Anfangsphase von Julia Quinn, was man den Figuren und der Geschichte manchmal anmerkt. Der Witz und Charme, welche man aus späteren Büchern kennt, sind durchaus vorhanden, aber haben teilweise noch keine Feinabstimmung. Noch etwas zu langatmig, zieht sich das Ende ein bisschen; es fühlt sich so an, als würde die Geschichte nach dem Happy End weitergehen. Dadurch kommt es zu keinem eindeutigen Höhepunkt der Geschichte. Auch sind die Tagebuchenträge teilweise ein bisschen müßig und nicht immer wirklich wichtig für den Fortgang der Handlung. Sie fühlen sich manchmal ein wenig zu gewollt an.
Wie bereits erwähnt ist der Charme und der Humor vorhanden, aber er ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie man es aus späteren Werken kennt - jedoch immer noch um einiges komischer als viele anderen Bücher des Genres. Der Lesefluss wird nie unterbrochen, der Schreibstil ist gut gelungen und man verschlingt das Buch nahezu, da man sich in die Situationen reinzufühlen vermag.
Figuren
Er, gezeichnet von seiner ersten Ehe, ist ein Zyniker, wie er im Buche steht. Viscount Nigel Turner hat sich aus Selbstschutz abgeschottet von Allem, inklusive der Möglichkeit wieder glücklich zu werden. Er ist dermaßen disillusioniert und egoistisch, dass er Miranda in ihrer Ehre sehr verletzt und somit erste Spannungen zwischen beiden hervorruft.
Miranda wird von Nigel als kleines Mädchen nach Hause begleitet und bekommt einen guten Ratschlag, den sie sich zu Herzen nimmt. Er versucht sie aufzubauen und sie fühlt sich von ihm verstanden. Dadurch verliebt sie sich in ihn und himmelt ihn an. Erst mit der Zeit wird sie erwachsen und wächst somit in eine ihm ebenbürtige Rolle hinein, die er erst gar nicht wahrhaben möchte. Schließlich war sie bisher immer die kleine Freundin seiner kleinen Schwester. Dass aber eine willensstarke, mutige, loyale und kluge Frau dahinter steckt, bekommt er erst sehr spät mit.
Beide Hauptcharaktere nähern sich erst mit der Zeit auf ein gemeinsames Level und müssen aufgrund ihrer starken Charaktere einige Schwierigkeiten und Vorurteile überwinden, um zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen. Dieser Wandel der Charaktere wird von Julia Quinn sehr gut beschrieben und zeigt die Tiefe der Figuren und stellt sie nachvollziehbar dar.
Es ist ein bisschen schade, dass Olivia, die hier eine Nebenrolle spielt, einen vollkommen anderen Charakter als in den weiteren Büchern zu haben scheint. Hier ist sie oberflächlich und etwas überaktiv. Nicht so sympathisch wie in den nachfolgenden Geschichten. Aber das wird wohl hauptsächlich so sein, um den Gegensatz zu Mirandas Charakter hervorzuspiegeln. Somit ist Olivia wirklich eine unterstützende Figur. Die anderen Nebenfiguren stehen eher ein bisschen im Hintergrund, sind jedoch genauso gut beschrieben und ihre Art und Weise zu handeln, sind für den Leser nachvollziehbar.
Aufmachung des Buches
Hier wird es ein bisschen schwierig. Wie bereits erwähnt, gibt es dieses Buch unter zwei verschiedenen Titeln, mit dementsprechend unterschiedlichen Covern. Das Buch, das hier beschrieben wird, zeigt eine Tagebuchseite auf der ein Füllfederhalter liegt. Das Farbthema ist violett/schwarz, was ein sehr ansprechendes und elegantes Cover ergibt. Dieses Buch könnte man auch als Accessoire mit sich herumführen. Ganz anders als das Buchcover von „Für immer und ewig, Viscount“, welches ein schmachtendes Liebespaar auf dem Titel zeigt.
Fazit
Ohne es mit anderen Werken von Julia Quinn zu vergleichen, ist das Buch eine gut gelungene, witzige und ansprechende Geschichte, die mit liebevollen und tollen Charakteren gekrönt wird. Allerdings sind die nachfolgenden Bücher der Reihe besser.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
