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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Mayas Welt steht Kopf. Bis vor wenigen Wochen brauchte sie noch zwei Jobs und konnte dennoch die Miete kaum aufbringen. Doch Logan, ein bekannter Fotokünstler, hat sie entdeckt und über Nacht wurde Maya ein Star. All ihre Wünsche scheinen in Erfüllung zu gehen, wäre da nicht Avery, der Hotshot-Anwalt, der sie abserviert hat. Obendrein verteidigt er ihren Todfeind, den Mann, der ihr Leben in eine sprichwörtliche Hölle verwandelt hat. Einziger Lichtblick ist Carter, ein ehemaliger U.S. Ranger, und bei seinen Groupies gefeierter Sexgott. Er ist auch ein knallharter Sicherheitsexperte, und hat alle Hände voll zu tun, Maya vor ihren Gegnern zu schützen, denn sie hat mächtige Feinde. Carter steht vor schwierigen Entscheidungen. Nie zuvor hat er jemanden so gewollt, wie Maya. Doch sie ist verletzt und hat ein gebrochenes Herz – sein Timing könnte nicht schlechter sein. Ausgerechnet Avery ist der Schlüssel zu Mayas Freiheit, zu ihrer Liebe.

 

Act of Love 

Autor: Jane Christo
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: 04/2015
ISBN: 978-3-864-43449-5
Seitenzahl: 338 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Maya genießt ihren beruflichen Erfolg, studiert und nähert sich Stück für Stück ihrem Vater an. Ihre restliche Zeit verbringt sie trainierend mit Carter – es könnte also nicht besser laufen. Wenn da nur nicht ihr Liebeskummer wegen Avery wäre und die unschöne Geschichte mit Henry. Der eine hat ihre Beziehung von jetzt auf gleich beendet, der andere hat sie Jahre zuvor vergewaltigt und beschert ihr nun Albträume. Doch Maya ist es leid, das Opfer zu sein und beginnt nicht nur sich mit ihrer Psychologie auseinanderzusetzen, sie trainiert auch härter und lässt sich von Carter in Verteidigung unterweisen, um sich im Ernstfall auch selbst verteidigen zu können. Und genau das und ihr Studium werden für sie zum Rettungsanker, als es mit Henry hart auf hart kommt. Aber wie wird es mit ihr und Carter weitergehen? Kann Maya über ihren Schatten springen und einer gemeinsamen Zukunft mit Carter eine Chance geben?

Mit einem tollen Wortschatz und heißen Szenen hat Jane Christo diesen Roman zum Leben erweckt.


Stil und Sprache
Keine Frage Jane Christo verfügt nicht nur über eine coole Ausdrucksweise, sie hat auch Wörter und Sätze auf Lager, die man woanders nicht so schnell findet. Umso ärgerlicher und nerviger ist es, dass schon nach kürzester Zeit die Sätze zur reinsten Qual werden. Das flüssige und zügige Lesetempo wird gestört durch falsch gesetzte oder gar fehlende Worte, Rechtschreibfehler und Worte die doppelt und dreifach dastehen und überhaupt keinen Sinn ergeben. Von den falsch gesetzten sowie gar nicht vorhandenen Kommata mal gar nicht zu reden. Da wird selbst die heißeste Szene zur Nebensache, wenn das Leserauge über solche Fehler stolpert - und das Lesevergnügen geht baden. Ein Roman, der über drei Viertel der Handlung solche Fehler und Patzer aufweist, kann noch so toll geschrieben sein, aber bei der Masse an fehlerhaften Sätzen kann man als Leser irgendwann nicht mehr darüber hinweg sehen oder diese ignorieren – es nervt einfach nur noch. 

Dabei hat Jane Christo mit Act of Love, von der Geschichte her gesehen, eine absolut gelungene Fortsetzung von Act of Passion hingelegt, die an Spannung, Action, Leidenschaft und Thriller nichts zu wünschen übrig lässt. Da gibt es Szenen, die sind einfach nur genial – ich denke da an den Zusammenprall von Maya und Henry oder den Showdown am Ende.

Aus der Ich-Perspektive von Maya sowie der personalen Erzählperspektive durch Carter wird der Leser in einen emotionalen Wirbel gezogen, wo Liebe, Macht, Intrigen und Geld regieren und die Politik für gewaltige Unruhen sorgt. Die politischen Ambitionen ihrer Feinde bringen Maya in eine Position, wo es für sie nur noch eine Richtung gibt: nach oben. Verknüpft mit so mancher psychologischen Raffinesse und der einen oder anderen Erkenntnis lässt die Autorin ihre Protagonistin nach und nach die Dinge noch klarer sehen, und wie sie diese ändern kann.


Figuren
Logan der Starfotograf muss zähneknirschend mit ansehen, wie Maya ihm entgleitet und Karriere macht. Als Carter ihm dann auch noch eine glasklare Ansage bezüglich Maya macht, verschwindet dieser ganz von der Bildfläche bzw. aus dem Roman. Gut, denn er hat eh ausgedient. Avery wird zum Anwalt mit Hintergedanken und Carter macht allem und jedem auf die eine oder andere Weise klar, das Maya sein Mädchen ist und er nicht gedenkt, sie zu teilen. Das und noch so einiges mehr hat Jane Christo feinfühlig und trotzdem cool und sexy dargestellt. Die Wandlung, die Maya durchläuft, die Entwicklung ihrer Gefühle für Carter und wie sie erkennt, was anfängt und was beendet ist, das gibt dem Ganzen eine Tiefe und Überzeugungskraft, die man so einem Roman auf den ersten Blick gar nicht zutraut. Trotzdem bleiben ein paar Geheimnisse, die den Reiz der Charaktere erhalten und die Geschichte nicht in Langeweile und Starrheit verfallen lassen. Allein die Stelle, wo Maya sieht, wo sie – bedingt durch ihre Vergewaltigung vor vielen Jahren – nun steht, und wie sie damit umgeht, ist unglaublich gefühlvoll, verrät einen immensen inneren Willen und Kraft und lässt selbst den Leser erleichtert aufatmen. Keine Frage, die Autorin weiß, wie sie Charaktere interessant machen und mit Leben füllen kann. Da wird sogar eine langweilige Geburtstagsparty zum reinsten Showevent.


Aufmachung des Buches
War die Optik des ersten Bandes dunkel, so ist die des zweiten Teils sehr hell und wirkt leicht – allerdings auch nicht ganz so anziehend wie die des Vorgängerbandes. Vermutlich soll die Aufmachung aber die Leichtigkeit, was die Art der Beziehung zwischen Maya und Carter angeht, widerspiegeln. Fliederfarben, viel Weiß und Beige sind die beherrschenden Coverfarben. Der Buchtitel gerät aufgrund des Covermotives (ein halb nacktes Pärchen in inniger Umarmung) fast schon zur Nebensächlichkeit. Auf der Rückseite ist eine mehr als großzügige Information über den Romaninhalt zu lesen. Aufgrund des komplett weißen Hintergrunds fällt die Frauengestalt am linken Rand umso mehr auf (auch wenn es optisch so aussieht, als würde sie hinter einem feinen Vorhang stehen) – zumal sie nur mit einer Jeans bekleidet ist und leicht seitwärts gedrehtem Körper an eine Wand gelehnt dasteht. Ihr Blick, den sie dem Betrachter über ihre rechte Schulter hinweg zuwirft, wirkt prüfend aber auch leicht herausfordernd.


Fazit
Ein schön geschriebener Roman, der sich zum absoluten Spitzentitel hätte entfalten können, wäre das Leservergnügen nicht durch die unnötigen Fehler überschattet und stark eingeschränkt worden. Schade, hier wurde eine wunderschön erdachte Fortsetzung grundlos und leichtfertig demontiert. Ohne das hätte der Titel 5 Sterne, so muss er sich mit 4 begnügen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Act of Passion