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Mein Haus, mein Auto, mein Pferd – willkommen beim Klassentreffen!

Mal ehrlich: Wer braucht schon Klassentreffen? Man erkennt die anderen nicht, alle geben an, alte Hits werden gespielt – und ob man’s will oder nicht: Ständig muss man sich für sein Leben rechtfertigen. Darauf hat Victoria, die als glücklicher Single in der Großstadt lebt, wirklich keine Lust und sagt die Einladung ab. Aber als sie ausgerechnet am Tag des Treffens von ihrer Mutter nach Hause bestellt wird und am Bahnhof einer alten Schulfreundin in die Arme läuft, gibt es kein Entkommen mehr vor Klassentratsch und Diskokugel – mit dem aufregenden Kribbeln beim Anblick ihrer alten Liebe Michael hat Victoria jedoch nicht gerechnet …

 

In der Liebe und 

Autor: Sabine Zett
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Dezember 2014
ISBN: 978-3442383924
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine Vorstandsposition in einer Düsseldorfer Bank, die beste Haushaltshilfe der Welt und regelmäßige Kochevents mit Freunden – eigentlich ist Victoria mit ihrem Leben sehr zufrieden. Leider sieht ihre Mutter das aber ein bisschen anders, denn die ist überzeugt, dass Victoria A: einen Mann braucht und B: wieder mehr Kontakt zur alten Heimat. Da kommt ein Klassentreffen doch ganz gelegen, denkt sie sich, und versucht ihre Tochter auch davon zu überzeugen – nicht ahnend, welche Ereigniskette sie damit los tritt…

Karrierefrau braucht Traummann, weil nur beruflicher Erfolg eben doch nicht glücklich macht – das Ausgangsszenario von Sabine Zetts Roman ist durchaus kein unbekanntes und doch gelingt es der Autorin, daraus eine lustige Geschichte voller überraschender Wendungen zu machen.


Stil und Sprache
Obwohl Sabine Zett ihre Protagonistin Victoria in der ersten Person von ihren Erlebnissen berichten lässt, fiel mir die Identifikation mit der Hauptfigur und damit auch der Einstieg in den Roman nicht leicht. Die erste Szene bot zwar einen grandios skurrilen Anfang, aber danach passierte erst mal eine Weile nichts mehr und stattdessen wurde ich den Eindruck nicht los, dass Victoria sich selbst und ihr Leben extrem negativ betrachtet, daran aber auch nichts ändern will. Sobald der Besuch zu Hause und somit auch das Klassentreffen näher rücken, nimmt der Roman aber zum Glück Fahrt auf. Neue Nebenfiguren bringen einige Überraschungen und allein für die ersten Szenen beim Klassentreffen hat sich das Lesen des Romans eigentlich schon gelohnt – ich hab herrlich gelacht. Danach entwickelt Victoria sich nach und nach weiter und auch wenn das Happy End am Schluss keine große Überraschung war, war es doch wirklich toll inszeniert. Die letzte Szene ist schließlich eine der schönsten und zugleich lustigsten Liebeserklärungen, die ich je gelesen habe.

Der Schreibstil von Sabine Zett liest sich leicht und angenehm. Er ist dem Genre angemessen, poetische Landschaftsbeschreibungen oder philosophisch-psychologische Erklärungen bleiben also zum Glück aus. Stattdessen wird die Handlung mit viel Humor und klar strukturierten Formulierungen, die zur Protagonistin passen, erzählt. Anfangs kamen mir dabei die Emotionen ein wenig zu undifferenziert rüber, aber auch das verbessert sich mit dem Fortlauf der Handlung spürbar.


Figuren
In der Verlagszusammenfassung wird uns Victoria als glücklicher Single vorgestellt, aber den Eindruck machte sie auf mich anfangs gar nicht. Stattdessen wird oft betont, wie allein sie sich fühlt, dass sie nur auf die Arbeit fixiert ist und dass sie im Sozialleben nicht so wirklich weiß, wie sie sich verhalten soll. Sonderlich positiv war der erste Eindruck entsprechend nicht. Zum Glück lernt man Victoria aber bald genauer kennen und stellt fest, wie viel Humor und Potential in dieser Figur steckt. Sie bleibt zwar während des ganzen Buches voller Selbstzweifel, überwindet aber einen Teil ihrer Ängste und lässt sich immer öfter einfach mal gehen. Es war wirklich schön zu lesen, wie sie während des Buches zu sich selbst findet.

Die Nebenfiguren in Sabine Zetts Roman sind bunt gesät und sehr vielfältig gestaltet. Ein paar Klischees finden sich natürlich darunter, aber den meisten hat die Autorin einen neuen Dreh mitgegeben, sodass einige Überraschungen auf Victoria und die Leser warten. Mein persönliches Highlight war die doch recht anstrengende, aber großartig lustige Mutter von Victoria und auch über die meisten Teilnehmer am Klassentreffen konnte ich herrlich lachen.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt“ kann man eigentlich nicht übersehen: das Taschenbuch strahlt einem im fröhlichen Pink geradezu entgegen und zusätzlich sorgt das Motiv des auf dem Wäschekorb stehenden Elefanten für Aufmerksamkeit. Kombiniert mit dem witzigen Titel wirklich toll, zumal sich sowohl die Erklärung für den Titel als auch für den Elefanten im Buch wiederfindet.


Fazit
Sabine Zett hat ein bisschen gebraucht, um mich mit ihrem Roman einzufangen, bot dann aber beste Unterhaltung bis zum Schluss. „In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt“ ist lustig, voller verrückter Einfälle und mit einem wunderschönen Ende versehen.


3 5 Sterne


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