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Ein toter Millionär, dem seine besonderen Vorlieben zum Verhängnis werden.

Peter Decker hat in seinen Jahren bei der Polizei von L.A. schon vieles erlebt. Doch was ihn im Apartment eines ermordeten Millionärs erwartet, übertrifft alles: Die Wohnung ein Schlachtfeld, überall Blut – und mittendrin ein sibirischer Tiger. Offenbar hatte der exzentrische Alte eine Vorliebe für exotische Haustiere und noch ein weiteres dunkles Geheimnis.

Peter Decker im bizarrsten Fall seiner Karriere.

 

Und Angst wird dich erfuellen 

Originaltitel: The beast
Autor: Faye Kellerman
Übersetzer: Frauke Brodd
Verlag: btb
Erschienen: April 2015
ISBN: 9783442748075
Seitenzahl: 477 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein Decker/Lazarus Krimi in der neuesten Ausgabe. Da ich die Serie bisher noch nicht verfolge, waren mir Figuren und Szenario unbekannt, dennoch ist der Einstieg sehr leicht. Alles beginnt mit einer Gerichtszene, in der der Pflegesohn des Lieutnant Decker zu einem Fall aussagen muss, der auch im weiteren Laufe des Buches undurchsichtig bleibt und wohl noch seine Erklärung im vorigen Buch findet, aber auch weiter dann keine zentrale Rolle mehr spielt.

Ansonsten ist der Hauptfall klar umgrenzt: Ein 89jähriger Millionär wird in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Ein Tiger läuft frei in seiner Wohnung herum und noch eine ganze Sammlung von hochgiftigen Tieren, Giftschlangen, Insekten, Giftfischen, werden nach und nach entdeckt. Aufgabe des Ermittlerteams ist nun, diesen Fall zu lösen. Eine vom Ansatz und Inhalt her ganz interessante Kriminalgeschichte. Selten hat man Fälle mit solch exotischen Tieren. Allerdings geschieht während der Ermittlungen nicht wirklich viel Spektakuläres. Es fehlen so die Überraschungselemente. Es lässt sich nett lesen, die Figuren sind gut verständlich und auch meist sympathisch. Es wird auch viel Privates der Figuren rund um den Fall herum erzählt. Die Spannung hält sich dagegen sehr in Grenzen, auch die Auflösung am Ende überrascht nicht wirklich. Leider insgesamt eher langweilig.


Stil und Sprache
Die Autorin hat eine sehr leichte, unkomplizierte Erzählweise. Ihre Figuren sind gerade heraus. Der Leser fühlt sich sofort integriert. Man findet sogleich Sympathieträger. Ab und an schockiert Faye Kellerman den Leser mit ekligen Szenen, wie dem Fund der toten Leiche in der Wohnung, wo sie sehr ausgiebig schildert, wie das Ermittlerteam zwischen vergammeltem Fleisch und Kot des Tigers nach Beweisstücken suchen muss.

Allerdings fehlt fast komplett die Spannung. Die einzige Szene, die etwas aufregender wirkt, ist die, als Decker von einem Bären in einem Tierasyl angegriffen wird und die Betreuerin sich dazwischen stellt. Insgesamt bleibt der Krimi leider aber auf einem sehr flachen Niveau. Er unterhält, aber auf Wende- oder gar Höhepunkte wartet man vergebens.


Figuren
Schnell werden dem Leser die Hauptfiguren vertraut. In erster Linie Lieutnant Decker selbst, aber auch die Kollegin an seiner Seite, Marge. Sie sind wirkliche Sympathieträger und ein eingespieltes Team, das sich allerdings am Ende auch beginnt aufzulösen, beide werden L.A. über kurz oder lang verlassen und anderen Teams zugeteilt werden.

Auch die Familie rund um Peter Decker wird immer wieder in den Mittelpunkt gestellt, vor allem der Pflegesohn und seine Beziehung zu einer Minderjährigen, die von deren Mutter aber blockiert wird. Es ist wenig aussagekräftig und nichtssagend immer wieder Thema. Vielleicht ist es ja für den Leser der vorherigen Bücher interessant.

Das Opfer und dessen Geschichte, seine Vergangenheit bis zu seinem merkwürdigen Ende bleiben etwas nebulös. Man versteht nicht ganz, wie er nun tatsächlich war, was ihn bewegt hat, ein solch ungewöhnliches Leben zu wählen. War er nun psychisch krank oder einfach verwirrt, exzentrisch?

Passend zum gesamten Geschehen - muss man leider sagen - bleiben auch die Figuren eher oberflächlich und gehen nicht weiter in die Tiefe.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit 477 Seiten ist recht umfangreich, das Cover mit dem kleinen, roten Vogel auf dem Ast ansprechend, hat aber nicht wirklich etwas mit der Geschichte an sich zu tun.


Fazit
Ein letztlich eher platter Krimi, leichte Lektüre mit wenig Spannung und praktisch keinem Überraschungseffekt. Zur Serie selbst kann ich nichts weiter sagen, aber diese Folge hat mich so gar nicht überzeugt.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 16: Habgier
Band 17: Arglist
Band 18: Missgunst
Band 19: Wollust
Band 20: Teuflische Freunde

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