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Als „Siegel des Salomon“ hat Ari zwar – theoretisch – unbegrenzte Macht über alle Dschinn, doch ihr eigenes Leben gerät völlig außer Kontrolle. Ein skrupelloser Zauberer will sie entführen, und der White King der Feuergeister droht damit, ihr alles zu nehmen, was sie liebt. Die Einzigen, auf die sie zählen kann, sind Jai und Charlie. Aber auch Aris Beziehung zu den beiden Jungs wird immer komplizierter: Jai scheint ihre Gefühle nicht zu erwidern. Und ihre Jugendliebe Charlie erliegt langsam den Versuchungen der dunklen Seite. Kann Ari ihn vor sich selbst retten – oder ist es bereits zu spät? 

 

Das Erbe des Flammenmaedchens 

Originaltitel: Scorched Skies
Autor: Samantha Young
Übersetzer: Alexandra Hinrichsen
Verlag: Mira Darkiss
Erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3-95649-056-9
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ari ist zwar auf dem Papier die mächtigste Dschinniya und kann theoretisch jeden Dschinn in die Knie zwingen, doch ihre Fähigkeiten schlummern weiterhin in ihr und erzwingen sich in den ungünstigsten Situationen den Weg nach außen. Ari muss unbedingt lernen, wie man kämpft und wie sie ihre Magie beherrschen kann. Denn nicht nur ihr Vater, der White King, will sie zurück in den Palast und unter seine Kontrolle zwingen, sondern ein mächtiger Dschinn-Magier schickt ein Team nach dem anderen, um Ari zu entführen …

Für Spannung ist auf verschiedene Weise gesorgt, nicht nur die Angriffe sind dafür verantwortlich, sondern auch die verfahrene Dreiecksbeziehung zwischen Ari, Jai und Charlie. Die Umsetzung ist dabei ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Obwohl der zweite Band nahtlos an die vergangenen Ereignisse anschließt, ist mir der Einstieg nicht leicht gefallen. Vor allem die magische Welt mit verschiedenen Dschinns und anderen Wesen werden oftmals nur mit Namen benannt, ohne dass dazu eine kurze Erklärung oder Zusammenfassung der Ereignisse geliefert wird.

Der Prolog über eine längst vergangene Begegnung zweier Dschinns eröffnet die Handlung. Einschübe über diese beiden Wesen werden jeweils in Träumen von Ari in die Handlung eingeflochten, wobei diese Träume immer bedrohlichere Ausmaße annehmen. Ob das tatsächliche Erinnerungen sind – und von wem sie stammen – und welche Bedeutung sie auf Ari und ihre Zukunft haben, bleibt dabei unbeantwortet.

Vor allem in der ersten Hälfte des Buches sind zahlreiche Erinnerungen von Ari, Jai oder Charlie eingefügt. Diese können über mehr als nur eine Seite dauern und sind jeweils in Kursivschrift abgedruckt. Die Handlung selbst wird in der dritten Person aus Sicht der beiden Protagonisten präsentiert, teilweise auch aus Sicht von Nebenfiguren. Mit zunehmender Seitenzahl kommunizieren Jai und Ari immer mehr mittels Telepathie, was mit Fettschrift hervorgehoben wird.

Die Spannung wird auf vielfältige Weise geweckt. Einerseits durch die Dreiecksbeziehung oder eben Nicht-Beziehung zwischen Ari, Jai und Charlie, andererseits sind die Drei auf der Flucht. Verbündete werden dabei zu Verrätern und auch den wenigen Freunden ist nicht zur trauen. Jeder hat seinen eigenen Auftrag, kennt nicht alle Hintergründe und darf nur das Nötigste preisgeben. Dazu werden die Feinde immer zahlreicher, verschiedene Hintermänner aus ganz eigenen Gründen wollen Ari in ihre Finger bekommen. Dadurch wird schnell Spannung aufgebaut, die stetig ansteigt und mit jedem Angriff in die Höhe schießt. Dabei kommt es auch zu dramatischen Szenen, in denen Entscheidungen über Leben und Tod in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen. Zunächst scheint es, dass nach dem packenden Showdown das Schlimmste abgewehrt werden konnte, nur um mit einem Cliffhanger zu enden, der den Leser äußerst neugierig zurücklässt.


Figuren
Ari durchläuft eine ausgesprochene Entwicklung, vom jungen Teenager ist nicht mehr viel zu spüren. Sie hat sich entschieden, folgt ihrem Herzen, doch das ist gar nicht so einfach, wenn ihr Auserwählter das nicht wahrhaben will. Die Macht des „Siegels von Salomon“ macht sich auch immer mehr bemerkbar. Ari hat sich nicht immer im Griff, bei Gefahr oder wenn sie ausgesprochen wütend wird, drängt sich die Macht an die Oberfläche und übernimmt schon mal das Zepter. Dazu die ständige Gefahr, erotische Anziehung und die Sorge um Charlie. Alle diese Emotionen wurden Ari perfekt auf den Leib geschrieben und ihre Reaktionen haben mir durchwegs ausgezeichnet gefallen.

Charlie verfällt zunehmend der Magie und deren Macht. Was nur zur Selbstverteidigung gebraucht wird, entspringt einem Zauberer aus seinem Inneren, ohne Opfer zu verlangen. Durch Talismane, Edelsteine und mit Zaubersprüchen lassen sich weit stärkere Mächte nutzen, die jedoch den Magier selbst korrumpieren und verändern. Charlie ist zerrissen zwischen dem Bedürfnis, sich für den Tod seines Bruders zu rächen und Ari zu beschützen. Doch wenn es hart auf hart kommt, ist er für sie da.

Jai hat mir in diesem Band ausgezeichnet gefallen. Er kehrt mit Ari und Charlie zurück in sein Elternhaus und gibt damit viel von seiner Kindheit und erlittenen Schmach Preis. Seine Familie ist egoistisch, machtbesessen und ihr Verhalten gegenüber Jai einfach nur schrecklich. Hätte Jai nicht seinen Jugendfreund und Vertrauten Trey gehabt, hätte ihn seine Familie zerstört, aber auch so leidet er noch immer unter seiner Kindheit und versucht das Unmögliche, die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. Auch Jai muss sich in diesem Band entscheiden, stellt sich seinen Gefühlen und wächst über sich hinaus.

Die Nebenfiguren sind zahlreich. Dali, mächtiger Zauberer und der Sohn des Gleaming King, versucht mit allen Mitteln, Ari zu entführen. Sowohl der Red King als auch der White King, Onkel und Vater von Ari, spielen mit gezinkten Karten und zudem mischen andere Dschinn mit. Alle haben ihrer Rolle entsprechend Ecken und Kanten, bleiben dabei undurchschaubar und interessant.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur zeigt ein ähnliches Cover wie der erste Band. Die gelben Flammen sind dabei nicht mehr so zahlreich. Das Gesicht der Frau – hier könnte es sich durchaus um Ari selbst handeln – zeigt einen selbstbewussten Ausdruck. Der Titelschriftzug ist in einem leichten Relief aufgedruckt. Die Rückseite ist in einem schlichten Dunkelgrün gehalten und zeigt lediglich die Inhaltsangabe.


Fazit
Kapitel für Kapitel steigert sich die Spannung, knistern die Gefühle und die Beteiligten müssen mehr von ihren Beweggründen und Zielen bekanntgeben. Der packende Schluss ist dabei gefühlt ein einziger Cliffhanger und somit bleibt man wiederum aufgeregt zurück und sehnt sich nach der Fortsetzung.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Flammenmädchen 

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