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Mit Brachialgewalt zum Gangsterboss!

Wo Ken zuschlägt, wächst kein Gras mehr! Das macht ihn zum optimalen Boss einer Gang. Dieser Ansicht sind zumindest ein paar Freaks in Korea. Und da Ken seinen Traum, wie seine große Liebe Yumin Polizist zu werden, gerade eh nicht richtig verwirklicht bekommt, lässt er sich darauf ein. Doch sein ungezügeltes Temperament und seine brutale Vorgehensweise bringen schnell Probleme mit sich ...

 

Sun Ken Rock 

Originaltitel: Sun Ken Rock
Autor: Boichi
Übersetzer: Gandalf Bartholomäus
Illustrator: Boichi
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 13. April 2015
ISBN: 978-3-8420-1211-0
Seitenzahl: 408 Seiten
Altersgruppe: ab 18 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Um seiner großen Liebe nah sein zu können, folgt Ken dem Mädchen nach Korea, um Polizist zu werden. Als dies nicht klappt und er keine Chance auf Verbesserung sieht, heuert eine kleine Gang den schlagkräftigen Ken an und ernennt ihn kurzerhand zum Boss. Was zunächst als interessante Möglichkeit startet, entpuppt sich bald als Reinfall: Die Gang ist eher ein unbekannter, kleiner Haufen von Schlägern. Als Ken dann noch mitbekommt, wie es in seinem Viertel wirklich zugeht, ergreift er die Gelegenheit und verspricht, für seine Freunde da zu sein.

Mit geballter gnadenloser Action, welche zeichnerisch grandios umgesetzt wurde und einem unverwechselbaren Humor gelingt Boichi ein starker Auftakt der Serie Sun-Ken Rock. Gepaart mit erotischen Szenen und einer äußert direkten Sprachwahl, kreiert der Künstler hier ein ansehnliches Werk für Erwachsene.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Anfangs erfährt der Leser überhaupt erst, wie es kam, dass Ken nach Korea ging. Ken ist ein herber Typ mit ernstem Blick und leuchtenden Augen. Er wird sehr männlich gezeichnet mit starkem Kinn und kantigen Zügen. Seine schmalen fast katzenartigen Augen wirken fesselnd und beängstigend zugleich. Körperlich betrachtet ist Ken sehr muskulös und wohlwollend definiert. Zu Beginn lernen wir den eher "verlotterten" Ken im Trainingsanzug kennen, der sich nicht mal eine Suppe leisten kann. Im Laufe der Geschichte kehrt er zu seinem ursprünglichen Styling zurück, was durchaus geschmackvoll ist. Mit gestylten blonden Haaren und im gepflegten Anzug hat Ken das Potenzial zum waschechten Anführer einer Gang. Seine Grundeinstellung zu Ungerechtigkeiten und der unverwechselbare Charme, spiegeln sich wunderbar in den verschiedenen Szenen wieder. Was der Zeichner hier schöpferisch umgesetzt hat, kann durchaus als kleines Meisterwerk bezeichnet werden. Man muss diesen Ken irgendwie lieben.

Ein weiterer Charakter ist Tae-Soo. Er ist der Anführer, der Ken zum neuen Boss ernennt. Tae-Soo hat dunkles schulterlanges Haar und trägt hier und da einige Accessoires wie Ohrringe oder anderen Schmuck. Obgleich er mit strengem Blick Angst einflössend wirken kann, wurde er zeichnerisch mit eher weichen Zügen umgesetzt. Er hat volle Lippen und eine schmale Nase. Die schmalen Augen dazu genommen, verleihen ihm ein durchaus femininen Tóuch. Ebenfalls adrett im Anzug gekleidet, ist auch diese Figur ein Sympathieträger, unabhängig von den nicht ganz so edlen Zielen.

Yumin ist die große Liebe von Ken. Sie ging nach Korea und wurde Polizistin. Sie hat dunkle lange Haare und große Augen. Besonders bei den weiblichen Charakteren, lässt sich die kreative Vielfalt des Zeichners erkennen. Er hat konkrete Vorstellungen von männlichen und weiblichen Protagonisten und setzt diese gekonnt um. So verleiht er Yumin eine kleine Stupsnase passend zum Rest des rund gehaltenen Gesichts. Körperlich legt er wert auf kurvenreiche Figuren in Uniform oder eleganter Kleidung.

Neben den Charakterbeschreibungen sind vor allem die vielen großflächigen Bilder genannt, an die der Zeichner nicht gespart hat. Ob eine der zahlreichen Kampfszenen gespickt mit Speedlines und viel Blut, oder erotische "Bonbons" für Zwischendurch, in Sun-Ken Rock mangelt es an nichts. Auch erwähnenswert ist der grandiose Humor. So baut der Illustrator zwischen seinen wirklich hochgradigen Zeichnungen kleine - ich nenn es mal - Comic-Strips ein, und verniedlicht so verschiedene Szenen. Er trifft damit den Nerv der Leser, die der gelungenen Abwechslung mit Freude entgegenfiebern werden.

Ebenso schonungslos wie die brutalen Bilder verhält es sich auch mit der Textgestaltung. Ohne Rücksicht sprechen die Charaktere frei weg von der Leber, was bisweilen zu Kraftausdrücken und anderen "Nettigkeiten" führt. Diese ausufernde Sprache fügt sich jedoch harmonisch ins Gesamtbild des Mangas ein und stört den Lesefluss in keiner Weise. Allgemein sind die Dialoge präzise und treffend und tragen zum idealen Verständnis der Story bei.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt den Protagonisten Ken im schicken schwarzen Anzug und gestyltem Haar. Er hat helle, fast goldene Augen und sein Blick wirkt stechend und geheimnisvoll zugleich. Mittig ist in großen gelben Lettern der Titel angegeben, unten links eine gelbe eins für die Nummer des Bandes. Im Hintergrund hat der Zeichner noch einmal Kens Augenpartie im Großformat abgelichtet.

Die Rückseite enthält in einem mittelgroßen Panel gehalten, dass gleiche Bild der Vorderseite von Ken in kleinerer Form. Daneben ist allerdings eine halbnackte Frau erkennbar, bei der es sich um einen Charakter aus Kens Viertel handelt. Im oberen Teil steht der Titel, unten hingegen befindet sich ein ausführlicher Buchrückentext.


Fazit
Unschlagbare Action, fantastischer Humor, ein paar Prisen Erotik und die perfekt dazugehörige Sprachgestaltung, machen aus "Sun-Ken Rock Band 1" ein Manga - Erlebnis erster Klasse. Die meisterhaften Zeichnungen runden das Ganze gekonnt ab.


4 5 Sterne


Hinweise
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