Was für eine Ballnacht! Doch ihre erste Saison in London kann die schöne Annabel nicht recht genießen. Sie soll den vermögenden Earl of Newbury heiraten, um für ihre verarmte Familie zu sorgen. Eigentlich ein guter Plan - wenn der Mann nicht alt genug wäre, ihr Großvater zu sein. Verzweifelt flieht Annabel hinaus in den Park - direkt in die Arme des faszinierenden Sebastian Grey. Ein spontaner Kuss weckt verzehrende Sehnsucht in ihr. Jemanden wie ihn will sie heiraten! Aber als sie ihn zu einem offiziellen Rendezvous im Hyde Park trifft, muss sie feststellen: Ihr neuer Verehrer ist leider ein bitterarmer Habenichts ...
 |
Originaltitel: Ten Things I Love About You |
Die Grundidee der Handlung
Sir Sebastian Grey ist ein witziger, intelligenter und charmanter Habenichts. Vielleicht. Eigentlich ist er auch potentieller Erbe eines beachtlichen Reichtums durch seinen Onkel, der diese mögliche Erbschaft mit allen möglichen Mitteln verhindern möchte. Auch wenn es bedeutet, dass besagter Onkel auch in seinem betagten Alter noch eine Frau finden muss, die ihm einen Erben schenkt. Hier kommt Annabel ins Spiel: Sie ist die Älteste von acht Kindern und befindet sich somit in der Pflicht eine gute Partie zu machen, um die finanzielle Absicherung ihrer Familie zu garantieren. Nur leider kann sie sich nicht im Geringsten für den ungehobelten, unattraktiven alten Mann erwärmen, so dass sie sogar vor seiner Zudringlichkeit flieht und direkt Herrn Grey in die Arme läuft.
Anfangs wissen beide nicht, wer der jeweils andere ist und wie sie miteinander verbunden sind, spüren aber sofort eine unheimliche Anziehungskraft, die beide nicht einordnen können. Kompliziert wird es richtig, wenn beide in eine blöde Situation geraten und entdecken was sie wirklich füreinander empfinden - und auch dass viel mehr in beiden steckt als sie bisher dachten.
Wieder einmal eine sehr gut umgesetzte Geschichte von Julia Quinn. Der Humor, treffend und intelligent, schlägt ein beim Leser und verleiht dem dritten Band der Bevelstoke-Reihe wieder eine Leichtigkeit, die den Vorgängern in nichts nachsteht.
Stil und Sprache
Am Anfang der Geschichte steht ein Prolog, welcher der Hauptfigur des Sebastian Grey Tiefe und Charakter verleiht. Da dieser ein sehr ungewöhnliches Hobby hat wirkt er sofort sympathisch, was sich später im Lauf der Geschichte bestätigen wird. Der Humor der Figuren sowie der ironische Schreibstil stechen, wie es Quinns Markenzeichen ist, hervor und machen die Geschichte sehr leicht und lassen den Leser die Geschichte somit sehr schnell mit großer Freude verschlingen.
Genau wie in den Vorgängern wird hier eine liebevoll, detailreiche Geschichte mit einigen Höhepunkten aufgebaut. Die erste Begegnung ist sehr komisch, sowie als beide anfangen ihre Gefühle füreinander zu entdecken und sie das zu verhindern versuchen. Die schlagfertigen Diaolgen beider sind göttlich. Die Geschichte ist richtig gut geschrieben, es ist alles flüssig und sehr leicht zu lesen, was ein Genuss für den Leser ist. Spannung kommt an einigen Stellen auf, wenn eine Leiche "entsorgt" werden oder dem "Bösewicht" und der Gesellschaft entkommen werden muss. Dies bringt zusätzlichen Schwung in den Roman und lässt den Leser durch die urkomischen Situationen laut auflachen. Zusätzlich, was immer ein sogenanntes Schmankerl für Fans der Reihe ist, werden auch bekannte Figuren in die Geschichte miteinbezogen, welche auch eine untergeordnete, jedoch nicht unwichtige Rolle bekommen. Somit bildet dieses Buch, das Letzte in der Reihe, einen wundervollen Abschluss zur dreiteiligen Serie.
Figuren
Annabel Winslow ist sehr verantwortungsbewusst, sie weiß, sie muss reich heiraten, um ihrer Familie aus einer finanziell misslichen Lage zu helfen. Sie hat einen sehr tiefsinnigen Humor, eine große Leidensfähigkeit und sehr viel Geduld. Annabel hat sich fast schon mit ihrer Situation abgefunden, als sie per Zufall Sebastian kennenlernt. Dieser findet in seiner charmanten Art und Weise sofort Zugang zu ihr. Die beiden ergänzen sich herrlich.
Sie ist zielorientiert und strukturiert, während Sebastian mehr der Lebemann ist, der das Leben nicht so ernst nimmt. Was aber nur auf den ersten Blick so ist. Je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr erfährt man über die Vielschichtigkeit der beiden Hauptcharaktere, deren Wünsche und Träume. Das macht die Figuren sympathisch und menschlich. Ihre Handlungsmotive bleiben innerhalb ihrer Charaktere und somit auch glaubwürdig.
Die Nebenfiguren sind, wie gewohnt, wundervoll. Man kennt sie teilweise aus den Vorgängerbüchern und, im Gegensatz zum ersten Buch der Reihe, sind sie in den beiden letzten Büchern auch konsistent in ihren Charakteren. Sie runden die schöne Atmosphäre des Buches ab und selbst der Bösewicht bekommt was er verdient. Jede der Nebenfiguren hat einen eigenen Charakter, dem es nicht an Tiefe mangelt und somit wirken sie sympathisch. Sie tragen zur Leichtigkeit der Geschichte bei und geben die nötige Würze.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches ist für einen Liebesroman absolut angemessen, aber etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist ein Liebespaar zu sehen, dass sich im Arm hält und sich sehr nahe kommt. Die beiden sind im Empirestil angezogen und ziehen somit die Verbindung zur Geschichte. Das Dunkelgrün des Umschlags ist hingegen sehr schön und geschmackvoll.
Fazit
Fast so gut wie der Vorgänger in dieser Reihe, ist dieses Buch ein köstlicher, sehr schön geschriebener Lesegenuss. So liebevoll, teilweise überspitzt, jedoch immer herrlich komisch geschrieben, möchte man das Buch immer und immer wieder lesen.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
Backlist:
Band 1: Das geheime Tagebuch der Miss Miranda/ Für immer und ewig Viscount
Band 2: Eine Lady kanns nicht lassen
