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Im Paris der Belle Époque verbringt Sophie die ersten Tage an der Seite ihres Mannes, des Malers Édouard Lefevre. Die Welt, die er ihr, dem Mädchen aus der Provinz, zeigt, ist aufregend und neu. Doch das Leben als Frau eines armen Künstlers ist nicht immer leicht. Über hundert Jahre später begibt sich eine andere Braut auf Hochzeitsreise in diese Stadt. Hals über Kopf haben Liv und David geheiratet. Doch die Tage in Paris sind nicht ganz so unbeschwert und romantisch, wie Liv sich das erhofft hat. Erst ein Gemälde bringt die Liebenden einander wieder näher.

 

Die Tage in Paris HB 

Originaltitel: Honeymoon in Paris
Autor: Jojo Moyes
Übersetzer: Karolina Fell
Sprecher: Luise Helm
Verlag: Argon Hörbuch
Erschienen: 23. Januar 2015
ISBN: 978-3-8398-1399-7
Spieldauer: 136 Minuten, 2 CDs; ungekürzte Lesung

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Die Grundidee der Handlung
Liv ist maßlos enttäuscht: Auf ihrer Hochzeitsreise nach Paris muss sie alleine durch die Stadt der Liebe streifen. Denn ihr frischgebackener Ehemann David - ein aufstrebender junger Architekt - nutzt die Zeit, sich mit möglichen Auftraggebern zu treffen. Liv fragt sich, ob sie mit der überstürzten Heirat, sie kannte David gerade mal etwas über drei Monate, nicht doch einen Fehler gemacht hat. Bei ihrem Versuch, die Zeit totzuschlagen, landet Liv in einem Museum und entdeckt das Bild der wütenden Gattin von Édouard Lefevre. In der jungen Frau entdeckt sich Liv selber wieder und beschließt, alles zu tun, um nicht zu einer frustrierten und immer enttäuschten Ehefrau zu werden. Sie nimmt sich vor, mit David zu reden. Schon hundert Jahre vorher scheint eine Flitterwochenzeit in Paris das frischgebackene Ehepaar zu belasten: Sophie ist erst seit kurzem mit dem Maler Édouard Lefevre verheiratet. Ihr unbeschwertes Glück bricht in sich zusammen, als eine ehemalige Freundin ihres Mannes Sophie unverblümt klar macht, dass sie nie die Einzige für ihren Mann sein wird. Sophie ist wütend und verletzt. Als Édouard seine junge Gattin in diesem Zustand auf Leinwand bannt, ahnen die beiden nicht, welche Wirkung dieses persönliche Bild einst haben wird.

Jojo Moyes kehrt mit dieser kleinen Vorgeschichte zum Roman "Ein Bild von dir" von ihrem bisherigen Erzählschema ab und verfolgt zwei Handlungsstränge auf verschiedenen zeitlichen Ebenen. Sie tut dies sehr geschickt, indem sie die beiden Geschichten zwar miteinander verknüpft, sie jedoch jeweils eigenständig erzählt. Wunderschön herausgearbeitet sind dabei jeweils die Gefühle, die die beiden jungen Ehefrauen belasten. Für das Publikum wird nachvollziehbar, weshalb sowohl Sophie als auch Liv an ihren Männern zweifeln und die Eheschließung hinterfragen. Gleichzeitig aber spielt die Macht der Liebe eine große Rolle. Man mag der Autorin unterstellen, dass sie etwas tief in die Liebesschublade greift, doch wirkt ihr Roman zu keinem Zeitpunkt wirklich kitschig oder lässt Tiefe vermissen. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und haben viel Potenzial. Ärgerlich oder gar enttäuschend ist einzig der Umstand, dass die Vorgeschichte kein "richtiger" Roman ist, und damit nur ein kurzes Vergnügen darstellt. Hier muss die Frage in den Raum gestellt werden, weshalb der Verlag dieses Vorgehen wählte.


Darstellung des Hörbuchs
Luise Helm hat sich als Sprecherin für die Jojo Moyes-Romane durchgesetzt. Wer bereits mehrere Hörbücher der Autorin gehört hat, wird sich freuen, dieser versierten und klaren Stimme erneut zu lauschen. Luise Helm liest unprätentiös und gekonnt. Gerade diese Form von Interpretation holt aus dem Roman eine zusätzlich Tiefe heraus. Denn die Sprecherin schlüpft stimmlich in die jeweilige Rolle. Sie lädt die Hörerinnen und Hörer ein, sich ganz in die Geschichte hinein sinken zu lassen. Mit einem sehr fein abgestuften Wechsel in der Stimme und im Tempo verleiht Luise Helm den Protagonisten einen Charakter und lässt dadurch Bilder vor den Augen der Hörerschaft entstehen. Bei "Die Tage in Paris" kann Luise Helm ihr ganzes Können unter Beweis stellen - und sie tut das mit hörbarem Vergnügen. Bis auf den Umstand, dass das Hörbuch gerade mal etwas über zwei Stunden dauert und deshalb mehr einer Kurzgeschichte denn einem Roman ähnlich ist, ist dieser Moyes-Roman wieder einer, der zum Träumen einlädt.


Aufmachung des Hörbuchs
Da das Hörbuch auf ganzen zwei CDs Platz hat - die ungekürzte Variante notabene - hat sich der Verlag für eine klappbare Plastikhülle mit zwei Fächern entschieden. Diese geben den CDs viel Halt und schützen sie auch vor Beschädigung, wenn es mal auf Reisen gehen soll. Hintergrundmusik ist für den Velrag bei diesem Roman kein Thema. Allerdings ist die lebendige Erzählweise von Sprecherin Luise Helm Entschädigung genug. Ein Booklet hat der Verlag nicht hinzu gefügt. Das ist auch nicht nötig. Wer sich näher für den Roman interessiert, findet die notwendigen Angaben dazu auf der Hülle.


Fazit
Wer gerne einen zu Herzen gehenden Roman verschenkt, ist mit diesem Büchlein auf der sicheren Seite. Aber auch der Hauptroman hält einige Schmankerl bereit. So ist das Hörbuch nicht nur für Moyes-Fans unterhaltsam und berührend zugleich, auch wenn Letzteres erst nach und nach zum Tragen kommt.


4 Sterne


Hinweise
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