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"Unsere Leidenschaften spiegeln sich in den Sternen wider."
Victor Hugo

 

Benjamin findet seinen Augenstern 

Originaltitel: Petit Pierrot: Des Étolies plein les yeux
Autor: Alberto Varanda
Übersetzerin: Tanja Krämling
Illustration: Alberto Varanda
Verlag: toonfish
Erschienen: September 2014
ISBN: 978-3-86869-912-8
Seitenzahl: 56 Seiten
Altersgruppe: ab 6 Jahren

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Die Grundidee der Handlung
Benjamin träumt in diesem Comicband nicht nur vom Mond und den Sternen, sondern auch von Emilie! Der kleine Strubbelkopf hat sich eindeutig verliebt, weshalb er - sofern überhaupt möglich - noch häufiger seinen Tagträumen nachhängt. Sein treuer Begleiter, die Schnecke, versucht ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen - kein leichtes Unterfangen!

Alberto Varandas Benjamin-Reihe ist nichts für Zwischendurch, weshalb sich mir auch die Altersempfehlung des Verlags (ab 6 Jahre) nicht so recht erschließt. Die Illustrationen selbst sind natürlich kindgerecht, der Inhalt ist es weniger. Literarisch anspruchsvoll, erfordern es die Kurzstrips, dass man sich mit ihnen beschäftig und zwischen den Zeilen liest. "Aber vergiss nicht, dass eine verschlossene Tür ein offenes Tor zur Fantasiewelt ist." (Seite 43)


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wie schon in den vorangegangenen beiden Bänden reiht Alberta Varanda auch in "Benjamin ... findet seinen Augenstern" Kurzstrips aneinander, die im Ganzen gesehen zusammenhängen, was jedoch auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt ersichtlich ist - zumal die Übergänge diesmal nicht immer so gelungen sind, wie man es aus den ersten Bänden kennt. Ansonsten geht es in gewohntem Stil weiter mit dem Jungen Benjamin und seinen ständigen Begleitern: der Schnecke und den Tagträumen. Die gedeckten Erdtöne mit Sepia-Kolorierung sind passend gewählt; nur selten schleichen sich auch mal kräftigere Farben in den Comicband. Klar abgegrenzte Panels vor weißem Hintergrund beherbergen die schön anzuschauenden Illustrationen. Die Texte stehen dabei nicht unbedingt in Sprechblasen; die Lesereihenfolge ist dennoch stets ersichtlich.
Während in der Realität Figuren und Schauplätze mit schwarzen Konturen klar definiert sind, wirken die Landschaften in Benjamins Tagträumen weicher; die Farben gehen teilweise ineinander über. Manche Bilder haben dadurch etwas regelrecht Magisches und laden dazu ein, sich gemeinsam mit Benjamin dem einen oder anderen Tagtraum hinzugeben. Ein dezentes, aber aussagekräftiges Stilmittel!

Es ist zu süß anzuschauen, wenn Benjamin - insbesondere in Emilies Gegenwart - rot anläuft. Es ist außerdem schön zu beobachten, wie zwei Menschen, die auf einer Wellenlänge sind, von den gleichen Dingen träumen können - so unwahrscheinlich diese auch sein mögen. Doch neben Emilie darf natürlich der an einer Schnur hängende Mond nicht fehlen, der seit Band 1 Benjamins Leidenschaft und Futter für die meisten seiner Träume ist.
Während Benjamin also das Leben nicht so ernst nimmt und es lieber in vollen Zügen genießt, nimmt die Schnecke den Part des vernünftigen Erwachsenen ein und versucht, Benjamin aus seinen ständigen Tagträumen zu reißen, wenn er sich zu sehr darin verliert. Im Gegensatz zu den vorangegangenen beiden Bänden fehlt hier deutlich der feine Humor - schade!


Aufmachung des Comics
Das nahezu quadratische Buch ist mit einem festen Einband versehen, dessen Struktur an Leinen erinnert. Die Innenseiten aus matten, weißen Papier machen einen hochwertigen Eindruck und bieten eine gute Basis für die Illustrationen.


Fazit
Wer sich auf Varandas Stil einlässt, darf sich über einen tiefsinnigen und schön anzuschauenden Comicband freuen, der jedoch an die ersten Bände der Reihe leider nicht heranreicht.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Benjamin ... angelt sich den Mond
Band 2: Benjamin ... fliegt zu den Sternen

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