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Finstermoos. In dem beliebten Ferienort Finstermoos wurde gestern Nachmittag eine noch nicht identifizierte Babyleiche gefunden. Der bekannte Berliner Unternehmer Philip B. stieß bei Bauarbeiten zu seinem Ferienhaus auf eine vergrabene Metallkiste. "Wir dachten, wir hätten einen Schatz entdeckt", so sein Sohn, der 18-jährige Valentin B., der bei dem Vorfall anwesend war. Doch die beiden Feriengäste erwartete ein grausiger Fund: Die unbeschriftete Kiste enthielt Überreste einer menschlichen Babyleiche. Nähere Informationen zur Herkunft des Leichnams sowie den Todesumständen sind noch nicht bekannt.

 

Finstermoos Aller Frevel Anfang 

Autorin: Janet Clark
Verlag: Loewe
Erschienen: Januar 2015
ISBN: 978-3-7855-7748-6
Seitenzahl: 224 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Valentins Vater ist dabei, sich ein Ferienhaus in dem Örtchen Finstermoos zu bauen, was bei den übrigen Dorfbewohnern auf Unwillen stößt. Als dann während der Bauarbeiten eine Babyleiche gefunden wird und Mascha mit ihrer Mutter - einer Journalistin - in Finstermoos auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Mascha und ihre neuen Freunde Valentin, Basti und Luzie wissen schon bald nicht mehr, wem sie trauen sollen - denn irgendwer scheint es auf die Eindringlinge von Außerhalb abgesehen zu haben, und dabei ist jedes Mittel recht, um die Geheimnisse in Finstermoos zu hüten ...

Janet Clark legt mit "Finstermoos - Aller Frevel Anfang" den Auftaktband ihrer Jugendthriller-Reihe vor. Dieser wird jedoch nicht nur die angesprochene Zielgruppe begeistern, sondern geht auch älteren Lesern unter die Haut.


Stil und Sprache
Zwei Handlungsstränge sorgen von Anfang an für Spannung, denn während die gegenwärtige Handlung für die Betroffenen mehr als kritisch ist, erfährt der Leser in den zwei Wochen zurückliegenden Ereignissen, wie es soweit kommen konnte. Erzählt wird dabei durchgehend in dritter Person, wobei die Perspektive des personalen Erzählers zwischen Valentin, Mascha und Luzie wechselt. Von Anfang an baut die Autorin eine angespannte Atmosphäre auf und als dann noch eine Babyleiche auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse.

Genau wie Luzie und Valentin weiß man schon bald nicht mehr, wem man in diesem 498 Seelen-Dorf überhaupt trauen kann und vermutet hinter jeder Begebenheit Böswilligkeit. Diese Paranoia ist es, die für die knisternde Atmosphäre sorgt und die Seiten nur so vorüber fliegen lässt. Unterstrichen wird das Ganze von Janet Clarks angenehmem und zum Genre passenden Schreibstil: temporeich, gespickt mit bildreichen Beschreibungen und durchzogen von einer düsteren Schwere. Besonders gelungen ist ihr, dass sie den Leser zwar lange hinhält und sich beständig mehr Fragen auftun, dies jedoch nicht gekünstelt und spannungsheischend wirkt (auch wenn das Ganze natürlich dem Spannungsaufbau dient), sondern passend zur Geschichte bzw. jeweiligen Situation ist. Je weiter das Buch voranschreitet, desto weniger ist es möglich, dieses aus der Hand zu legen. Mit jeder Seite, die man sich dem Ende nähert, verstärkt sich die Befürchtung, dass in diesem Buch bei weitem nicht alle Fragen beantwortet werden. Das, was den Leser schließlich erwartet, macht dem Wort "Cliffhanger" alle Ehre.


Figuren
Von den 498 Dorfbewohnern und anwesenden Touristen werden nur einige beleuchtet - aber die haben es in sich! Hier scheint nahezu jeder etwas zu verbergen zu haben, und Geheimnisse werden mit allen Mitteln gehütet: "Gewisse Dinge behält man in Finstermoos eben für sich [...]" (Seite 50). Und doch sind sich einige Familien im Dorf spinnefeind und streuen fleißig Gerüchte.

Mitten drin die Freunde Basti, Luzie, Valentin und Mascha, die sich schon bald im Strudel der Ereignisse wiederfinden und nicht selten in Gefahr schweben. Sie alle sind lebendig und mit viel Feingefühl ausgearbeitet, sodass man sie gerne durch die Geschichte begleitet. Auch die Dorfbewohner selbst sind mit einem authentischen und spannungsgeladenen Hintergrund ausgestattet.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Klappenbroschur erschienen, der Serientitel hebt sich durch den Relieflack optisch wie haptisch von dem ansonsten matt gehaltenen Covermotiv ab. Dieses unterstreicht die düstere Atmosphäre und ist mit der Vogelscheuche zudem passend zum Inhalt gestaltet. Die Verarbeitungsqualität ist Loewe-typisch hervorragend.


Fazit
Achtung: Suchtgefahr! Einmal in Finstermoos angekommen, möchte man alle Geheimnisse dieses Dorfes und seiner Bewohner aufdecken. Ein spannungsgeladener Thriller, der weit über die Zielgruppe hinaus begeistert.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Mehr Infos rund um Finstermoos gibt es hier: www.finstermoos.de

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