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Das Gärtnern ist in der Stadt angekommen! Stadtmenschen sehnen sich nach einem eigenen Stück Scholle und sei es nur der Blumenkasten auf dem Balkon. Und dabei geht es nicht nur um selbst produzierte Nahrungsmittel, sondern auch um Entschleunigung und Entspannung, Stressreduktion und soziale Anerkennung. Obst, Gemüse, Kräuter und sogar Blumensträuße aus dem eigenen Topf- und Kübelgarten auf Balkon und Terrasse, dieser praxisorientierte Ratgeber aus der Feder zweier erfolgreicher, fachlich fundierter Gartenjournalisten macht´s möglich. Ein praktischer Überblick über die Erfordernisse des City-Gardenings zu jeder Jahreszeit rundet die Darstellung hilfreich ab.

Aus dem Inhalt 

  • Vom Gärtnern in der Stadt
  • Träume und Tatsachen
  • Sinnvolle Hilfen
  • Gemüse satt
  • Leckeres Obst
  • Nutztiere halten – lohnt sich das?

Andreas Modery ist diplomierter Forstwirt und versierter Fachjournalist. Er zählt zu Deutschlands und Südtirols bekanntesten Fernseh- und Rundfunkgärtnern und verzeichnete auch als Autor Erfolge. Engelbert Kötter ist Gartenbau-Marketingtechniker und als Fachjournalist und Buchautor bekannt. Er blickt auf rund 30 erfolgreiche Garten- und Heimtierratgeber zurück.

 

Cirty Gardening 

Autor: Andreas Modery; Engelbert Kötter
Verlag: Cadmos Verlag
Erschienen: 28. August 2014
ISBN: 978-3840475276
Seitenzahl: 128 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Titel und Cover (Kübelgarten in einem Hinterhof) ließen mich sofort an den neuen Trend des Urban Gardenings denken und ich erhoffte mir einiges an Information dazu. Und zunächst kam ich auch auf meine Kosten. Schnell stellte sich aber heraus, dass sich dieses Buch in erster Linie an Balkon- und Dachterrassen-Besitzer wendet, und es sich hier nicht um soziale Projekte oder gar die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse dreht, sondern um einen Naschgarten auf Balkonien. Das empfinde ich als irreführend, denn Ratgeber dazu gibt es schon zuhauf. Dennoch ist dies ein informativer, gut lesbarer Ratgeber mit vielen nützlichen Tipps und Hinweisen, auch oder gerade für Anfänger. Es werden viele Fragen zu Pflanzenauswahl, Düngung, Topfgröße, Standort und Pflege (inklusive Schnitt) beantwortet, ebenso zu Gartengeräten und Auswahl der Blumenerde. Darüber hinaus wird immer wieder darauf hingewiesen, dass so ein Topfgarten die Statik eines Balkons oder Dachterrasse überfordern kann. Auch bei der Tierhaltung sollte man sich zuvor mit den Nachbarn und evtl. Vermieter abstimmen. Mal ganz davon abgesehen, ob man überhaupt die Zeit für die Pflege eines oder mehrerer Tier aufbringen kann.

Wo Licht ist, ist allerdings auch Schatten: machen z.B. Wildrosen auf einem Balkon wirklich Sinn? Hagebutten sind mitnichten "Naschobst" und die Ernte muss schon relativ groß sein, ehe man daran gehen kann Marmelade zu kochen. Im Kapitel über Kräuter empfehlen die Autoren, entgegen der landläufigen Meinung, eine ausreichende Düngung. Leider versäumen sie zu beschreiben, wie diese erfolgen soll. Das hätte mich brennend interessiert, denn ich schließe mich durchaus ihrer Auffassung an. Obwohl sie die Bienenhaltung auf dem Balkon kurz streifen und berichten, dass Bienen in der Stadt mehr Nahrung finden würden als auf dem "Land", gehen sie mit keiner Zeile darauf ein, wie man als City-Gärtner für Trachtpflanzen sorgen kann - eine versäumte Chance.


Aufmachung des Buches
Die Broschur besitzt eine solide Aufmachung: Fadenheftung, stabiles, glänzendes Papier und ein durchdachtes, unaufdringliches Layout. Die Fotos sind von unterschiedlicher Größe, mal ganzseitig oder kleiner in den Text eingefügt. Sie unterstützen nicht immer den Text, aber da wo sie es tun, sind sie aussagekräftig. Allerdings findet sich in der Bildunterschrift nicht immer der Name der abgebildeten Pflanze (z.B. Seite 71), häufig nur ein Hinweis auf die Bildquelle. Es fällt darüber hinaus auf, dass es zwar Querverweise gibt, die angegebene Seitenzahl aber nicht stimmt, es wird z.B. zweimal auf Seite 51 verwiesen, dort soll sich u.a. eine Tabelle für Brombeersorten befinden, die man aber vergeblich sucht. Die Gemüseporträts finden sich auf Seite 65 und nicht wie behauptet auf Seite 57. Das Register habe ich stichprobenartig überprüft, dabei stellte sich heraus, dass die aufgeführte Seite stimmt, aber z.B. beim Mangold das Gemüseporträt auf Seite 64/ 65 fehlt.
Das ist auf jeden Fall lästig und wird hoffentlich bei einer Neuauflage verbessert. Es verwundert zunächst, dass bei den Bezugsquellen sehr ausführlich eine Firma gelistet ist, andere nur kurz erwähnt werden. Bei der Durchsicht des Impressums wird deutlich, dass es neben dem mir vorliegenden Buch vom Cadmos Verlag, noch zwei weitere Ausgaben gibt, eine davon von eben dieser Firma; insofern erklärt sich die Ausführlichkeit.


Fazit
Trotz kleiner Mängel ein guter Ratgeber für Balkon-GärtnerInnen.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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