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London, 1890. Die 17-jährige Madison Mayfield lebt als unerwünschte Verwandte im pompösen Stadtpalais der Winslows und wird in regelmäßigen Abständen von anfallartigen Visionen heimgesucht, deren Ursprung sie sich nicht erklären kann. Verzweifelt versucht sie, dagegen anzukämpfen, doch vergebens. Als Madison unverhofft auf Blake Scarboro, einen Ex-Detective des Scotland Yards, trifft, traut sie ihren Ohren nicht: Scarboro behauptet, die Visionen seien eine Begabung, die sie zum Aufdecken von Verbrechen nutzen kann! Diese unerwünschten Bilder in ihrem Kopf zeigen doch aber keineswegs die Realität - oder?

 

Madison Mayfield 

Autor: Rainer M. Schröder
Verlag: cbj
Erschienen: November 2014
ISBN: 978-3-570-15898-2
Seitenzahl: 511 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wenn Madison Mayfield die Kontrolle über ihre Sinne verliert, geschieht dies in einem wilden Reigen grausamer Bilder, begleitet von Herzrasen und Atemnot. Das Mädchen hat jedoch keine Wahl. Sie blickt durch die Augen des Bösen und sieht, was den Opfern von Verbrechen Schreckliches geschieht. Für ihre vermaledeiten Verwandten Anlass genug, Madison zur Beobachtung und Begutachtung in die Obhut einer Nervenheilanstalt zu geben. Doch nun war der Tag gekommen, an dem die Siebzehnjährige dem Bethlehem Lunatic Asylum mitsamt ihrer überspannten und nervösen Fantasie endlich den Rücken kehren darf. Zurück im Stadtpalais Sir Edwards am vornehmen Berkley Square muss sie sich erneut unliebsamen Gemeinheiten und der Häme von Tante und Cousinen stellen, kann jedoch nun endlich auch das jahrhundertealte Geheimnis von Winslow House lüften und gerät zunehmend in Abenteuer, die sie sich niemals hätte träumen lassen …

Der renommierte Jugendbuchautor beschert seiner Leserschaft eine spannende Reise in die Vergangenheit - Kopfkino garantiert!


Stil und Sprache
Sehr dramatisch und mysteriös startet Rainer M. Schröder seine Geschichte um Titelheldin “Madison Mayfield“. Durch “Die Augen des Bösen” erleben die Leser ab zwölf Jahren in medias res einen eiskalten Mord, eingehüllt in Nebel und Finsternis, und erfahren um Madisons besondere Gabe, die Fähigkeit, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, genannt Bilokation. Doch dieses Element allein macht die gelungene Lektüre nicht aus. Vielmehr überzeugt der Autor mit der Gesamtwirkung aus nostalgischem Setting, nachvollziehbaren Charakteren und flüssigem Schreibstil. Das Buch beginnt recht packend und schürt Erwartungen, denen das weitere Geschehen durchaus gerecht wird. Über lange Strecken schwelgt der Leser im ruhigen, aber nicht minder interessanten Ambiente Englands Vergangenheit, um just mit teils actionreichen Überraschungen konfrontiert zu werden. Sechzig Kapitel in dritter Person Singular, überwiegend aus Madisons Perspektive geschildert, folgen unterschiedlichen Handlungssträngen, alle für sich durchweg spannend und eindrucksvoll beschrieben. Zum Abschluss des Romans kommt es zum turbulenten, gefährlichen Showdown, bei dem die Geschichte förmlich explodiert. Das Finale der Erzählung rundet das Abenteuer um Madison Mayfield schließlich zufriedenstellend ab.


Figuren
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Madison Mayfield, eine siebzehnjährige Waise, die ihre Eltern bei einem unglückseligen Unfall nur wenige Jahre zuvor verlor. Kummer und Ärger beeinträchtigen seither ihr Gemüt, machen es ihr der Vormund Sir Edward und allen voran Lady Winslow und die Zwillinge Alisha und Cora wahrlich nicht einfach. Darüber hinaus leidet das Mädchen an vermeintlichen Anfällen, Episoden aus eindringlichen Bildern und Eindrücken, die sich ihr wiederkehrend aufdrängen. Madison zweifelt an ihrem Verstand, meint sie doch, grauenhafte Verbrechen durch die Augen eines Mörders zu beobachten. Nach der Entlassung aus dem Bethlehem Lunatic Asylum wird ihr eine Gesellschafterin beiseite gestellt. Leona Shaw gibt sich redlich Mühe, das Herz der Siebzehnjährigen zu gewinnen und es dauert nicht lange, da empfindet auch Madison wahre Freundschaft und beginnt, Vertrauen zu fassen. Im Folgenden bestreiten die beiden Charaktere so manches Abenteuer und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis schließlich Leonas Geheimnis alles zerstören könnte …

Rainer M. Schröder versteht es, Figuren in Szene zu setzen! Nicht allein Hauptfiguren, auch Nebenfiguren erhalten eigene, bemerkenswerte Züge und machen die Geschichte ansprechend und lebendig.


Aufmachung des Buches
“Madison Mayfield - Die Augen des Bösen” erscheint in gebundener Form im cbj Verlag. Der Schutzumschlag in dezentem Beige mit Spotlack-Elementen passt optisch durch Zeichnungen von London und einer weiblichen Figur samt Schattenwurf sehr gut zum Buchinhalt. Erste Eindrücke zur Geschichte geben Informationen auf Buchrückseite und Innenklappe. Darüber hinaus erfährt der Leser mehr über den Autor und weitere lieferbare Titel bei cbj.


Fazit
“Madison Mayfield - Die Augen des Bösen” ist eine durchweg spannende, lebendige und darüber hinaus informative Geschichte aus dem England des 19. Jahrhunderts.
Rainer M. Schröder bereitet seiner Leserschaft eine eindrucksvolle, abwechslungsreiche und bewegende Lektüre. Nicht allein nur für Jugendliche eine Empfehlung wert!


5 Sterne


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