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WER KÄMPFT, KANN VERLIEREN ...

Als in Chicago zwei abtrünnige Vampire verschwinden, ist Merit, Hüterin des Hauses Cadogan, alarmiert. Fieberhaft beginnt sie, allen Spuren nachzugehen, um die beiden wiederzufinden. Doch vergebens: In einem verlassenen Lagerhaus werden die enthaupteten Leichen der Vampire entdeckt. Merit und ihr Geliebter Ethan versuchen dem Killer das Handwerk zu legen, müssen aber bald feststellen, dass ihr Gegner gefährlicher ist, als sie jemals vermutet hätten ...

 

Fuer eine Handvoll Bisse 

Originaltitel: House Rules
Autor: Chloe Neill
Übersetzer: Marcel Bülles
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Dezember 2013
ISBN: 978-3-8025-9238-6
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Haus Cadogan hat abgestimmt und bereitet sich auf die Abspaltung vom Greenwich Presidium vor, dessen Mitglieder auf dem Weg nach Chicago sind, um am Haus Cadogan ein Exempel zu statuieren und ihre Macht über die Vampirhäuser zu demonstrieren. In der Stadt werden derweil zwei Vampire vermisst und kurze Zeit später deren Leichen gefunden. Die spärlichen Hinweise deuten auf McKetrick, ein ehemaliger Soldat und bekannter Feind der Vampire, der von der Bürgermeisterin ein eigenes Büro zum Schutz der Menschen vor den Übernatürlichen erhalten hat. Und dann steht Merit kurz vor der Zeremonie zum festen Mitglied der Roten Garde, wobei sie auf dem Weg dorthin beobachtet wird ...

Ein Großteil der Handlung ist als Thriller aufgebaut. Einerseits laufen die Ermittlungen zu den ermordeten Vampiren, andererseits gilt es die Übernahme des Hauses durch das Presidium zu verhindern. Die Umsetzung ist fast immer perfekt gelungen, nur einzelne Punkte der Ermittlungen, die entweder zu spät oder zu umständlich sind, überzeugen nicht uneingeschränkt.


Stil und Sprache
Aufbruchsstimmung ist angesagt und gleichzeitig ist die Angst vor der ungewissen Zukunft vorhanden. Zahlreiche Probleme stehen an, sodass die Protagonisten von einem Problem zum nächsten hetzen. Diese Stimmung kommt durch den Schreibstil der Autorin sehr gut zum Tragen und berührt auch den Leser. Wie immer geht die Handlung des letzten Bandes nahtlos weiter, einige frühere Gegebenheiten werden vor allem zu Beginn kurz erklärt. Für ein Quereinsteigen ist dies in jedem Fall zu knapp aber als Einstieg völlig ausreichend.

Die Handlungsstränge sind diesmal mehr aufgeteilt als bisher. Merit und Ethan stehen zwar immer im Fokus der Handlung, doch müssen sie sich verschiedenen Problemen widmen. Dabei lassen sie im Haus Cadogan ab und an einfach alles stehen und liegen, was mich nicht immer überzeugt hat. Die Thrillerhandlung mit den Ermittlungen und der Jagd nach dem Mörder nimmt einen beträchtlichen Teil der Handlung in Anspruch und ist größtenteils sehr spannend und überzeugend ausgearbeitet. Die Auflösung ist denn auch eine gewaltige Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Die Umsetzung weist jedoch kleine Lücken auf, die Fragen aufwerfen und einen leicht gespalteten Eindruck hinterlassen.

Wie immer wird die Handlung aus Sicht von Merit in Ich-Form präsentiert. Perfekt gelungen sind dabei die Emotionen der Protagonisten und der Nebenfiguren. Lacey versucht, einen Keil zwischen Ethan und Merit zu treiben und zwingt Merit zu einem Geständnis, das die Verbindung zu Ethan stark belastet. Dies führt auch zu hitzigen Dialogen oder Kampfszenen, die den Plot zusätzlich würzen.

Der Showdown mit dem Presidium ist ein Schlagabtausch über einige Stationen, die viel Spannung und Neugier wecken. Das Haus Cadogan steht nicht nur an einem Scheideweg, denn das Presidium will die totale Vernichtung und schreckt auch vor Verrat nicht zurück. Doch auch hier werden wenige Schlüsselszenen nach mühsamen Anstrengungen plötzlich geknackt auf eine Weise, die zu Beginn eigentlich hätte überprüft werden müssen.


Figuren
Ethan und Merit haben mir in diesem Band wie gewohnt ausgezeichnet gefallen, auch wenn ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte, wieso sie in einer derart wichtigen Zeit mit der Bedrohung durch das Presidium alles stehen und liegen lassen, um einen Vampirmörder zu jagen. Die telepathische Verbindung der beiden ist seit der Trennung der magischen Verknüpfung zu Mallory wieder intakt und bei einigen wenigen Momenten können Sie ihre Zweisamkeit genießen. Die Emotionen gehen zeitweise aber auch wieder hoch, denn Ethan ist einerseits extrem verärgert über eine Entscheidung von Merit, andererseits plagt ihn die Eifersucht wegen Jonah.

Lacey präsentiert sich als kleines hinterhältiges Biest, die zuerst nur subtil, dann jedoch mit der Brechstange versucht, Merit und Ethan auseinander zu bringen. Sie will Ethan für sich und drängt sich in den Vordergrund. Sehr gelungen, auch die Reaktionen dazu von Ethan und Merit!

Auch die restlichen Nebenfiguren sind ausgezeichnet ausgearbeitet und überzeugen in den meisten Fällen. Die Identität des Mörders ist eine Überraschung und wie bereits erwähnt, fehlen mir hier einige Aspekte zur Figur, der Eindruck von Lücken ist entstanden, die zu füllen zum Verständnis der Handlungen und der Figur beigetragen hätten.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur zeigt eine nachdenkliche Frau, die ins Nichts zu starren scheint. Die im Hintergrund zu sehende Skyline und die Ornamente sind in verschiedenen Grüntönen gehalten. Wie gewohnt ist der Schriftzug „Chicagoland Vampires" und die Rose daneben mit einer Lackschicht versehen.


Fazit
Obwohl viele verschiedene Elemente zu einer rasanten Handlung zusammengemischt wurden, überzeugt der Band nicht uneingeschränkt. Kleine Schwächen bei verschiedenen Handlungssträngen hinterlassen einen faden Beigeschmack, den man jedoch nicht richtig benennen kann. Die Jagd nach dem Mörder ist spannend, die Gefahr durch das Presidium gut ausgearbeitet und bei den Emotionen ist wie immer die gesamte Palette vorhanden. Nicht der beste Band der Serie, aber allemal lesenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 2: Verbotene Bisse
Band 3: Mitternachtsbisse
Band 4: Drei Bisse frei
Band 5: Ein Biss zu viel
Band 6: Eiskalte Bisse

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