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Ein Psychothriller voller Leidenschaft und ausgesuchter Teuflischkeit.

Ein einsames irisches Haus, drei rätselhafte Frauenleichen und der ebenso skrupellose wie verführerische Geschichtenerzähler Jim Quick – Christian Mørk liefert einen packenden irischen Thriller, in dem die Opfer selbst das Rätsel lösen.

 

  Autor: Christian Mørk
Verlag: Piper
Erschienen: 03/2009
ISBN: 978-3-492-05256-6
Seitenzahl: 339 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In dem irischen Dorf Malahide werden in einem Haus die Leichen dreier Frauen gefunden, die offenbar alle eines gewaltsamen Todes gestorben sind, Moira Walsh und zwei ihrer Nichten. Der Fall wird nie geklärt, das Haus irgendwann leer geräumt und die Bewohner des Dorfes erzählen sich noch lange Spukgeschichten. Eines Tages findet der junge Briefträger Niall das Tagebuch einer der Nichten in der Post, liest es und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei stößt er auf den Geschichtenerzähler Jim, der in verschiedenen Pubs der Gegend seine Gruselgeschichten erzählte, besonders die Frauen in seinen Bann zog, aber seit längerem spurlos verschwunden ist. Nach und nach gelingt es Niall, den Spuren der Vergangenheit folgend, die ganze Geschichte um Jim, Moira und ihre Nichten Roísín und Fiona herauszufinden.


Stil und Sprache
Christian Mørk beginnt seine Geschichte direkt mit einem Knalleffekt: dem Fund der drei Leichen in dem scheinbar verlassenen Haus. Dazu erzählt er uns zunächst ein bisschen über Malahide und seine Bewohner, den etwas eigenbrötlerischen Briefträger Desmond, die misstrauischen Nachbarn und einiges mehr. In diesem relativ kurzen Kapitel wird wirklich schnell Spannung aufgebaut, man ist sofort bei Desmond in Malahide und macht mit ihm zusammen den schaurigen Fund. Leider hat es sich damit dann auch schon, denn die nachfolgenden Kapitel schildern einmal aus Sicht Fionas, dann aus Sicht Roísíns, was vorher passierte und warum. Diese beiden Erzählstränge machen einen großen Teil des Buches aus und können die Spannung des ersten Teils einfach nicht halten, zu vorhersehbar ist der Ablauf, zumal man ja das Ende bereits kennt. Dazwischen wird quasi als Nebenhandlung eine der Geschichten des Erzählers Jim erzählt, die an ein simpel gestricktes Märchen erinnert und von Prinzessinnen, Wölfen in Menschengestalt und Edelmännern nur so wimmelt. Fast hat man da als Leser das Gefühl, dass dieses Märchen eher als Füllstoff dient, denn die Handlung treibt es sicher nicht voran.


Figuren
So sehr viele Figuren gibt es in „Darling Jim“ gar nicht, da ist natürlich Jim selbst, ein charismatischer, gut aussehender Typ, auf den die Frauen fliegen und der das schamlos ausnutzt. Dann gibt es die drei jungen Schwestern Fiona, Aiofe und Roísín, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch immer zusammenhalten, egal was kommt. Sehr viel mehr als ein paar dürre Fakten über die drei erfährt man als Leser nicht und es ist schwer, sich mit den dreien zu identifizieren. Noch weniger kann man das mit Moira Walsh, deren Handlungen teilweise ziemlich abgedreht und deren Motive für mich einfach in keiner Weise nachvollziehbar sind. Der Briefträger Niall bleibt trotz seiner tragenden Rolle irgendwie eine Randfigur, tja und das war’s auch schon fast. Insgesamt bleiben alle Charaktere eher blass und ungreifbar und einen richtigen Helden gibt es irgendwie nicht.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen ist in eher düsteren Farben gehalten, das Cover zeigt eine Ruine im Dämmerlicht (ein Friedhof?) vor einem Sommerhimmel.
Der Roman besteht aus Vorspiel, Zwischenspiel, vier Teilen und Nachspiel; insgesamt eine passende Aufmachung.


Fazit
Die Idee, die Geschichte eines Mordes von den Opfern selbst erzählen zu lassen, ist an sich sehr gut, leider wurde sie hier wenig spannend umgesetzt. Wie in einem Columbo-Film kennt man das Ende bereits nach wenigen Minuten, dennoch hat dieser Roman nichts von der Finesse, die eine raffinierte Mörderjagd ausmacht. Allerhöchstens Durchschnitt!


3 Sterne


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