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Das Leben interessiert den autistischen Patrick nicht. Ihn fasziniert der Tod. Für einen Mörder wird er damit zur größten Gefahr …
„Die Toten können nicht zu uns sprechen“, hatte Professor Madoc gesagt. Eine glatte Lüge. Denn der Leichnam, den Patrick Fort im Anatomiekurs vor sich auf dem Tisch liegen hat, versucht ihm eine ganze Menge mitzuteilen. Dabei ist das Leben für den autistischen Patrick schon rätselhaft genug – auch ohne einen möglichen Mordfall aufklären zu müssen. Ein Verbrechen, an das sonst niemand glaubt. Und während Patrick akribisch versucht, hinter das Geheimnis des Toten zu kommen, gerät er selbst ins Fadenkreuz und in ein Netz aus Lügen in seinem engsten Umfeld …

 

Was tot ist 

Autor: Belinda Bauer 
Verlag: Manhattan
Erschienen: Juli 3014
ISBN: 9783442547500
Seitenzahl: 349 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der 18jährige Patrick Fort leidet unter dem Asperger-Syndrom. Er hat früh seinen Vater verloren, seine alleinerziehende Mutter ist alkoholsüchtig. Tote Tiere scheinen ihn von Kindheit an zu faszinieren, der Tod selbst. Und so ist es nicht erstaunlich, dass er sich an der Uni für einen Anatomiekurs einschreibt. Über Wochen seziert er mit einer Gruppe anderer Studenten einen Toten, die Nr. 19. Er stößt auf Ungereimtheiten, was die Todesursache betrifft und lässt nicht los, bis er die Wahrheit herausfindet.

Eine spannende Geschichte um einen auffälligen jungen Mann, den man gerade wegen seiner Besonderheiten schnell ins Herz schließt. Ein Psychothriller, der den Leser von Anfang an fesselt, ihn schockiert in den genauen Beschreibungen der Leichensektionen, aber auch der zwischenmenschlichen Abgründe. Unglaublich toll geschrieben und wirklich spannend bis zum Schluss.


Stil und Sprache
Belinda Bauer ist eine fantastische Thriller-Autorin. Sie versteht es wieder einmal, den Leser in diese abstruse Welt mit hineinzunehmen, die ihre Hauptfigur, der junge Patrick Fort, durchlebt. Er sieht die Welt mit anderen Augen, wirkt gerade in zwischenmenschlichen Kontakten sehr gehemmt und dann wiederum unglaublich sensibel für Details und versteckte Hinweise. Es ist faszinierend, seinen Gedankengängen zu folgen, seinen Schlussfolgerungen und wie er Stück für Stück der Wahrheit näher kommt. Die Autorin versteht es unglaublich gut, diesen besonderen Charakter darzustellen. Sie baut die ganze Geschichte um ihn herum.

Auf der anderen Seite beschreibt sie das Schicksal der Komapatienten, ihre ganz spezielle Situation, wenn sie zwar nicht mehr im Koma sind, aber auch nicht völlig ins Leben zurückgekehrt. Sie schildert diesen Zwischenzustand zwischen unbewusst sein und wach, die Versuche, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Es ist sehr erstaunlich, wie weit die Autorin sich in diese Einzelschicksale hineinversetzen kann. Auf der anderen Seite vernachlässigt sie nicht die Komponenten eines guten Thrillers: Spannung und vor allem auch Action kommen  - besonders zum Ende hin -  nicht zu kurz. Sie versteht es, den Plot auf einen Höhepunkt hinzutreiben und vergisst zum Schluss auch nicht, einen kurzen Ausblick auf die Zukunft zu geben.


Figuren
Eindeutige Hauptfigur und bestimmend durch den Thriller hinweg ist der 18-jährige Patrick Fort. Er durchlebt Höhen und Tiefen. Seine Besonderheit liegt im Asperger-Syndrom, dessen Auswirkungen die Autorin mehr als faszinierend in ihrer Geschichte beschreibt. Herausragend sind die zwischenmenschlichen Begegnungen, die Art und Weise, wie Patrick Dinge verarbeitet, was er meidet und was ihn fasziniert, aber auch wie seine Umgebung auf ihn reagiert, was er auslöst und wie viel er bewegen und aufdecken kann.

Eine weitere Hauptfigur ist Sam, ein Komapatient, der sich zunächst kaum verständlich machen kann und dessen Gedanken von der Autorin erzählt werden. Weitere Figuren sind die Krankenschwestern und Ärzte, die die Komapatienten betreuen, der Studenten, die mit Patrick den Anatomie-Kurs zusammen belegen, Patricks Mutter. Die Autorin gibt ihnen allen ein sehr deutliches Gesicht. Man kann sich gut in sie hineinversetzen, sie problemlos voneinander unterscheiden und hat ein klares Bild von ihnen vor sich.


Aufmachung des Buches
Das broschierte Buch umfasst 349 Seiten. Das Cover zeigt einen toten Vogel mit ausgebreiteten Flügeln im Schnee liegend. Die Details seiner Federn sind deutlich hervorgehoben. Der Thriller ist in vier Teile und 58 Kapitel unterteilt.


Fazit

Ein sehr bewegender Thriller mit faszinierender Hintergrundgeschichte, dabei aber auch durchaus spannend und mit schockierenden Elementen.


4 Sterne


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