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Ein Rächer geht um, der schon zahllose Vampire getötet hat. Auch Claire gerät in einen Hinterhalt, ein feuriges Inferno tötet ihre Beschützer. Aus der Asche tritt ein Vampirkrieger hervor, den Claire nur zu gut kennt: Andreas Reichen, ihr einstiger Geliebter. Sein unstillbarer Hass gilt Claires neuem Gefährten Wilhelm Roth. Claire gerät zwischen die Fronten eines erbarmungslosen Kampfes und spürt schon bald, dass ihre alte Leidenschaft für Andreas aufs Neue erwacht ...

 

Gesandte des Zwielichts 

Originaltitel: Ashes of Midnight
Autor: Lara Adrian
Übersetzer: Katrin Kremmler, Barbara Häusler
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: November 2009
ISBN: 978-3-8025-8186-1
Seitenzahl: 384 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Durch einen heimtückischen Anschlag werden alle Mitglieder der Familie von Andreas Reichen brutal abgeschlachtet. Als Andreas im Dunklen Hafen eintrifft, wartet dort seine menschliche Gefährtin auf ihn, die als Lakaiin des mächtigen Vampires Wilhelm Roth das Blutvergießen ermöglicht hat. Fortan wird Andreas von der Rache getrieben, ein Handlanger nach dem anderen fallen seiner speziellen Gabe – dem pyromanischen Feuer – zum Opfer und er kommt seinem Ziel, Wilhelm Roth, immer näher. Doch die Rache fordert auch seinen Tribut: Andreas kann das verzehrende Feuer in seinem Innern immer weniger kontrollieren und muss sich zudem seinen tief verschütteten Gefühlen für Claire stellen, seiner ehemaligen Geliebten und nun Gefährtin von Wilhelm Roth ...

Die Umsetzung ist in diesem Band nicht im gewohnten Stil gelungen. Einige Wendungen sind leicht vorherzusehen und auch der Ausgang des explosiven Showdowns kann schnell erahnt werden. Dies wirkt sich auf die Spannung aus, als wenn die Luft ein wenig draußen wäre.


Stil und Sprache
Die Handlung beginnt mit dem brutalen Überfall auf den Dunklen Hafen von Berlin, dem Zuhause von Andreas Reichen. Damit wird der Spannungsbogen gesetzt und auch die Neugier geweckt. Doch schon nach wenigen Kapiteln flacht die Spannung ab. Andreas Reichen hat seine Gabe nicht im Griff, er ist dem verzehrenden Feuer teilweise völlig ausgeliefert, was seinen Reaktionen das überraschende Element nimmt. Die gesamte Handlung mit der Durchführung der Rache, der Verfolgung von Dragos und der Suche nach dem Ältesten entwickelt sich zwar weiter, aber die Aktionen des Protagonisten bleiben zu vorhersehbar und er landet in immer ähnlichen Situationen. So ist auch der finale Showdown gut vorbereitet, doch schnell kann man das Ende erahnen.

Auch die Emotionen konnten mich in diesem Band nicht so stark berühren, wie es Lara Adrian in den bisherigen Bänden gelungen ist. Es fehlt ihnen an der gewohnten Tiefe, sodass der Funken nicht im bisherigen Rahmen auf mich übergesprungen ist. Dies ist zwar eine Kritik auf hohem Niveau, denn längst nicht alle Vampirromane der heutigen Zeit enthalten so stark ausgearbeitete Emotionen, doch es hinterlässt einen schalen Beigeschmack, wie wenn der Autorin für kurze Zeit die Luft ausgegangen wäre. Dies ist jedenfalls meine Hoffnung, sodass mich die kommenden Bände wieder komplett begeistern können.

Wie gewohnt wird die Geschichte in dritter Person aus Sicht der verschiedenen Akteure präsentiert. Diesmal dürfen auch die Gefährtinnen mit ihren speziellen Gaben in den Kampf ziehen, was dem Ganzen etwas neuen Schwung gibt. Der Schreibstil ist flüssig und die rasante Erzählweise wie gewohnt. Der Roman endet mit einem bedeutenden Ereignis, das für den Orden nichts Gutes verheißt.


Figuren
Auf diesen Roman mit Andreas Reichen in der Hauptrolle war ich besonders neugierig. Der weltmännische Vampir mit seiner Freundin, die ein Bordell leitet, versprach einen interessanten Hintergrund. Doch die Reaktionen, die ich von ihm aus den bisherigen Bänden erwartet hätte, treffen nur bedingt ein. Der katastrophale Anschlag auf seine Familie wirft ihn komplett aus der Bahn und lässt seine unterdrückte Gabe des Feuers hervorbrechen. Diese alles verzehrende Hitze beherrscht Andreas und nicht umgekehrt, und so blieb nicht mehr viel Bekanntes von ihm übrig. Leider konnte ich mich mit den Veränderungen und seinen Reaktionen nicht anfreunden.

Claire hat mir da etwas besser gefallen. Im Vergleich zu den anderen Gefährtinnen kann sie jedoch nicht bestehen. Sie ist weder eine Kriegerin, noch besitzt sie eine Gabe, die sie stärkt. Claire hat 30 Jahre lang unter dem Diktat ihres Gefährten Wilhelm Roth gelitten. Bisher war kein Aufbäumen vorhanden und erst das Wiedersehen mit Andreas lässt ihren Kampfgeist auflodern.

Die Nebenfiguren sind im gewohnten Maße zahlreich und ihrer Rolle entsprechend ausgearbeitet. Hunter, der übergelaufene Gen Eins Vampir, entwickelt sich dabei zu einem stummen und verlässlichen Partner. Auf seine zukünftige Rolle bin ich schon sehr gespannt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in verschiedenen Brauntönen gestaltet und die Serienzugehörigkeit ist wieder bestens zu erkennen. Im oberen Bereich des Covers sieht man den Teil eines Männergesichtes, jedoch ohne die Augen, sodass ein neutraler Eindruck entsteht. Die restlichen Merkmale sind wie gehabt und ich verzichte diesmal darauf, alle wieder zu erwähnen.


Fazit
Bisher für mich der schwächste Band einer ansonsten hervorragenden Serie. Weder hält die Spannung, was sie verspricht, noch können die Charaktere im gewohnten Maße überzeugen. Fans werden dies der Autorin gerne verzeihen und auf eine Fortsetzung hoffen, die an die überaus starken früheren Bände anknüpfen kann.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Geliebte der Nacht
Band 2: Gefangene des Blutes
Band 3: Geschöpf der Finsternis
Band 4: Gebieterin der Dunkelheit
Band 5: Gefährtin der Schatten

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