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Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine kulinarische Rundreise durch drei Kontinente: Die Elfenbeinküste empfängt Sie mit knusprig gegrilltem Fisch und frittierten Bananen in würziger Sauce, in Afghanistan liegt der Duft von gebratenem aromatischem Lamm mit Koriander in der Luft, und Deutschland präsentiert sich mit Thüringer Klößen von der deftigen Seite. Dies und mehr erwartet Sie auf unserem Ausflug in die Weltküchen.

Jedes Essen wird Ihnen von einem der Bewohner des Internats Landschulheim Burg Nordeck serviert, die für dieses Buch ihre Geheimrezepte aus aller Welt zusammenbrachten. Viele aufschlussreiche Hintergründe, Geschichten und Anekdoten kommen mit auf den Tisch, und die Unterteilung nach christlichen, jüdischen und muslimischen Speisegesetzen erlaubt es, die Rezepte authentisch nachzukochen. Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken der Vielfalt, die daraus entsteht!

 

Viele Koeche verbessern den Brei 

Autor: Christiane Strobach
Verlag: Zauberfeder-Verlag
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 978-3-938922-07-1
Seitenzahl: 104 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das Buch ist ein Projekt, das von den  Bewohnern des Internats Landschulheim Burg Nordeck iniziiert und umgesetzt wurde. Sie kommen aus insgesamt 10 Ländern und das oft geschimpfte "Multikulti" wird hier ganz selbstverständlich gelebt. Interkulturelles gibt es viel im Kochbuchbereich, aber wer weiß schon so ganz genau, wie die Religionen die Auswahl der Lebensmittel und deren Zubereitung bestimmen? Wer also neugierig geworden ist, oder für Angehörige anderer Religionen kochen möchte (unter Einhaltung deren Regeln), der findet hier nützliche Informationen dazu.

Eine Landkarte zeigt die Herkunft der mehrheitlich jugendlichen "Küchenchefs" an, und somit gleichzeitig die Herkunftsorte der Rezepte. Jedes Kapitel beginnt mit einem Kurzporträt des "Küchenchefs" einschließlich einer Porträtzeichnung. Dann folgt eine kleine Einführung in die Geschichte und / oder Herkunft des vorgestellten Gerichts. Es werden die jeweiligen Vorschriften erläutert, sofern es welche gibt, die bei der Zubereitung beachtet werden müssen, oder erklärt, in welchem religösen Zusammenhang ein Gericht steht. Wer weiß z.B. schon, dass die in Deutschland allgemein beliebten Kartoffelpuffer in der jüdischen Küche "Latkes" heißen und eine religöse Bedeutung besitzen, die an dieser Stelle aber nicht verraten wird. Dieser Teil lässt sich flott weglesen und manchmal lockert eine kleine Anekdote den Text noch zusätzlich auf, ebenso wie einige Fotos der "Küchenchefs" bei der Arbeit. Mit dem Rezept für das vorgestellte Gericht schließt das Kapitel. Dieses wird immer von einem appetitanregenden Foto begleitet und gliedert sich in Zutatenliste und chronologische Arbeitsschritte, die beide gut nachvollziehbar sind.

Obwohl die Gerichte bodenständig und nicht schwer nachzuarbeiten sind, liegt die Tücke doch oft dort, wo man sie nicht vermutet, und man sollte ausreichend Koch-Erfahrung mitbringen, damit auch alles gelingt. Ab und an werden zwar Tipps gegeben und für die etwas komplizierte Faltung der "Manti" (gefüllte) Teigtaschen gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, aber das ist mir letztlich zu wenig für Laien. Ich hätte mir gewünscht, dass die Arbeitsanleitungen etwas ausführlicher ausgefallen wären, damit gerade Jugendliche sich auch mal alleine an ein Rezept wagen können, das ihnen von Altersgenossen empfohlen wird. Die Auswahl der Gerichte beschränkt sich leider auf Hauptgerichte. Es fehlen Vorspeisen und, für Süßschnäbel wie mich, die Desserts. Aber vielleicht ist ja bereits ein separates Buch für Süßspeisen in Planung, wenn nicht, ich würde mich über eines freuen.


Aufmachung des Buches
Der Einband des Hardcovers hat Stil. Das sehr dunkle Weinrot kontrastiert mit dem in Weiß gehaltenen Titel. Wer das Buch etwas ins Licht hält, erkennt ein graphisches Muster, das von kleinen Kochlöffeln (in Spotlackierung) gebildet wird. Der gute Eindruck wird durch stabiles Papier und Fadenheftung verstärkt. Das Inhaltsverzeichnis ersetzt ein Register. Die Bibliographie verzeichnet sowohl Web-Adressen, als auch Literaturhinweise.


Fazit
Ein schöner Spaziergang durch fremde Küchen, der zum Nachkochen anregt und den Titel aufs Schönste bestätigt.


4 Sterne


Hinweise
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