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Mordshitze 

Qualvoll stirbt der angesehene Arzt Dr. Michael Brunner beim Brand seiner Villa in Liestal. Schnell findet die Polizei Baselland heraus, dass sie es mit Mord zu tun hat. Personalmangel in den Sommerferien und zugeknöpfte Zeugen behindern die Ermittlungen von Kripo-Chef Heinz Neuenschwander. Zudem steckt auch noch der Journalist Max Bollag seine Nase überall hinein. Doch die beiden Männer müssen sich zusammenraufen, wenn sie Schreckliches verhindern wollen.

 

Hoellenfeuer 

Autor: Rolf von Siebenthal
Verlag: Gmeiner
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 978-3-8392-1614-9
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein Brand nahe bei der Redaktion weckt das Interesse des Journalisten Max Bollag. Dort trifft er auf den Chef der Kriminalpolizei, der schnell feststellen muss, dass sich im Feuer ein Mordopfer befunden hat. Beide, Neuenschwander und Bollag, nehmen die Fährte auf und ermitteln auf verschiedene Weise, doch kreuzen sich die Wege der beiden immer wieder. Das Mordopfer ist erst der Beginn der Katastrophen, die über sie hereinbrechen. Neuenschwander stößt auf einen Sumpf von Glückspiel und Drogen, Bollag ist bei seinen Recherchen für die Sommerserie im Tagblatt anscheinend jemandem zu nahe gekommen, denn es wird ein Anschlag auf ihn verübt ...

Auch der zweite Fall mit dem Ermittlerteam von Heinz Neuenschwander und dem Journalisten Max Bollag lässt absolut nichts vermissen. Ein äußerst spannender Krimi, der sowohl durch die Ermittlungen als auch die starken Charaktere zu überzeugen vermag.


Stil und Sprache
Mit dem ersten Kapitel wird der Leser hautnaher Zeuge des dramatischen Mordes am Chefarzt Dr. Brunner. Über die Hintermänner muss man danach lange rätseln. Durch den frühen ersten Mord – weitere werden folgen – wird die Spannung schnell lanciert und auf hohem Niveau gehalten. Mit jedem Anschlag oder weiteren Verbrechen steigt die Spannung und das gefühlte Tempo. Der Schreibstil liest sich flüssig, bis auf die Fluchworte mit Schweizer Akzent, die für Nichtschweizer wohl etwas komisch anmuten. Mir haben die Ausdrücke sehr gefallen und sie passen ausgezeichnet zur jeweiligen Situation.

Wie im ersten Band sind zahlreiche Handlungsstränge ineinander verwoben. Zu Beginn werden sie als einzelne Fäden wahrgenommen, bis sich der Gesamtzusammenhang mehr und mehr herauskristallisiert und es zum explosiven Showdown kommt. Die Schauplätze sind so verschieden wie die einzelnen Teile des Puzzles. So findet man sich im Schrebergarten wieder, am Rheinhafen, im Spital oder im Bundeshaus, um nur einige zu nennen. Dass der Krimi in der Schweiz angesiedelt ist, zeigt sich nicht nur durch die real existierenden Ortschaften und Städte, es sind auch Firmen, Gebäude und Gebräuche aus Politik und Wirtschaft in die Handlung eingebunden. So begleitet man den Bundesrat auf die jährliche Reise und bekommt einen guten Einblick hinter die Kulissen der Politik. Auch die Ermittlungsarbeit der Polizei und das Vorgehen des Journalisten wirken stimmig und überzeugen.

Die Handlung wird aus dritter Person aus Sicht der Haupt- und Nebenakteure der einzelnen Handlungsstränge erzählt. Da dies sehr viele Personen sind, wirkt der gesamte Plot dreidimensional und facettenreich. Einzelne Zeitungsartikel oder Auszüge aus Ermittlungsakten sind eingefügt, gut erkennbar durch die Kursivschrift.

 
Figuren
Heinz Neuenschwander, sein Team und Max Bollag kennt man bereits aus dem ersten Band. Doch auch abgesehen davon sind die Charaktere sehr individuell und facettenreich ausgestattet, sodass man den Vorgänger nicht unbedingt lesen muss, um mit den Personen richtig vertraut zu werden. Die Ermittler sind oft überarbeitet, sprechen untereinander Klartext und gehen schon mal in die Luft, wenn die Situation aus dem Ruder läuft. Durch die Bundesrätin Petra Mangold bekommt man einen guten Einblick in die Schweizer Politik und ihren möglichen Volksvertreter. Sie selbst passt nicht ins Bild einer durchschnittlichen Bundesrätin (gibt es das überhaupt?) und wirkt dadurch sehr authentisch und sympathisch. Sie zeigt sowohl Zähne als auch Mitgefühl und lässt sich nicht unterkriegen.

Die Nebenfiguren sind zahlreich und die meisten wurden sehr differenziert ausgearbeitet. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Von hochangesehenen Ärzten und Politiker, über gefährliche Geldverleiher bis zu extremen Sektenmitgliedern oder ganz normalen Menschen.

 
Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches passt erst auf den zweiten Blick zum Inhalt. Der graue Hintergrund und die Schriftzüge sind mit einer matten Farbe gestaltet, die Engelstatue, das Eisengitter und die grünen Blätter wurden mit Spotlack versehen. Das Coverbild wird bis zur Rückseite weitergeführt, wo auf einem schmalen Streifen eine zweite Statue zu sehen ist. Die Inhaltsangabe ist auf schwarzem Hintergrund abgedruckt. Wie bereits beim ersten Band weist der Rücken schnell Lesefalten auf. Schade, ich habe es trotz sorgfältigem Lesen nicht geschafft, dies zu verhindern.


Fazit
Ein überaus spannender Krimi mit viel Lokalkollorit und überzeugenden Charaktere. Für mich als Schweizerin ein besonderes Vergnügen, doch auch die übrigen Leser dürften von den zahlreichen Wendungen um die verschiedenen rätselhaften Verbrechen begeistert sein.


4 5 Sterne


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Backlist:
Band 1: Schachzug

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