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Met, eines der ältesten alkoholischen Getränke überhaupt, erlebt eine Renaissance. Der Honigwein ist heutzutage wieder 'in' - und eignet sich wie kaum ein anderes alkoholisches Getränk ausgezeichnet zur Eigenproduktion.

Man kennt ihn aus der Geschichte der Germanen und von Erzählungen aus dem Mittelalter: Met, den legendären Honigwein.

So sagenumwoben die Geschichte des Mets auch ist - vergangenen Kulturen galt er als Getränk der Götter - so gut eignet sich Met zur Produktion daheim. Im Buch "Met. Honigweinbereitung - Leicht gemacht!" erklärt Autor Karl Stückler, Leiter der Niederösterreichischen Imkerschule und damit ausgewiesener Experte rund um den Honig, alle Schritte von der Ausgangsbasis bis zum fertigen Produkt.

Dank zahlreicher Abbildungen und Skizzen gelingt auch Einsteigern die Erzeugung ihres ersten Mets. Profis hingegen profitieren von den nützlichen Hinweisen zur Auswahl des geeigneten Honigs, von Informationen über die gesetzlichen Bestimmungen, von der Erklärung, welche Fehler bei der Met-Produktion passieren können, und von exakten Beschreibungen der für das Gelingen wesentlichen Vorgänge, wie Gärführung, Restsüßeeinstellung, Klärung des Mets vor dem Abfüllen und letztlich eine stabile Flaschenfüllung.

 

Met Honigweinbereitung 

Autor: Karl Stückler
Verlag: Stocker
Erschienen: 30.01.2014
ISBN: 978-3702013011
Seitenzahl: 118 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Schon unsere Vorfahren aus dem Mittelalter haben das süße Getränk mit dem kurzen, prägnanten Namen „Met“ zu jeden Festlichkeiten aufgetischt und auch in der Gegenwart erfreut es sich, nicht nur in der Weihnachtszeit, noch immer großer Beliebtheit. Da das Motto „Do it yourself“ voll im Trend ist, wundert es nicht, dass viele Laien bei dem Kultgetränk verstärkt in der eigenen Küche die Hefe zum Gären bringen wollen. Karl Stückler hat genau für diese Leute eine wunderbare Sammlung mit wichtigen Fragen veröffentlicht.

Das „Met-Einsteiger-Buch“ ist in die sechs großen Kategorien:

  • Einführung
  • Metkunde für den Kleinproduzenten
  • Die große Met-Kunde
  • Analytische Kennzahlen
  • Fehler und Krankheiten bei Met
  • Rezepte mit Met

eingeteilt und jeweils noch in diverse Unterkategorien gegliedert.

Bei der Lektüre des Sachbuchs fallen viele positive Merkmale ins Auge, wobei mir besonders die „1. Hilfe“ bei Weinfehlern im Gedächtnis bleibt, schließlich kann bei komplexen, chemischen Vorgängen enorm viel die Laune sprichwörtlich versauern (z.B. beim Essigstich). Neben der wirksamen Behebung sind auch die Ursachen deutlich beschrieben worden, damit der nächste Versuch von vornherein gelingt.

Die Honigbedarfsberechnung (Seite 44 ff.) alleine ist ebenfalls eine absolute Kaufempfehlung wert, da sie zeigt, dass man sich besser nicht auf nett gemeinte Rezepte, die im Internet kursieren, verlassen sollte. Der individuelle Geschmack in Bezug auf den Alkoholgehalt und den gewünschten Süßegrad, was immerhin maßgeblich den Genuss beeinflusst, lässt sich unkompliziert und schnell rechnerisch bestimmen.
Die Kurzanleitung ab Seite 22 in Tabellenform ist für mein Empfinden das Kernstück vom Buch, weil nicht nur das „Was“ - also die Teilschritte der Zugabe von Zutaten, sowie Zeitpunkte des Rührens - sondern auch das „Wieso“ mit Hintergrundwissen für die nächsten Schlaufuchssprüche bei der Verkostung im Freundeskreis alles notwendige zu Wort bringen.

Am Schreibstil merkt man als Leser, dass der Autor in einer Lehrtätigkeit beruflich für die niederösterreichische Imkerschule unterwegs ist. Leicht verständlich, aber mit Fachbegriffen untermalt, führt er uns von dem Honigkauf bis zur Abfüllung des fertigen Produkts. Direkt angesprochen gefühlt habe ich mich beim Lesen der Abschnitte zwar nicht, aber eine gute Vermittlung des Wissens vom Profi ist mir mehr wert, als eine persönliche Bindung durch das Gesagte.
Als Zielgruppe sind laut Autor speziell Kleinproduzenten angepeilt, welche Kleinstmengen bis maximal 50 Liter produzieren. Allerdings war es dann manchmal merkwürdig, dass er teilweise teure Gerätschaften wie den „Honigauftaustab“ und Pasteurisationsmethoden (mithilfe von Plattenwärmetauscher) anspricht, die sicherlich kein Hobby-Winzer im Keller oder der Abstellkammer lagert und sowieso erst ab 150 Litern aufwärts genutzt werden.

Im hinteren Teil runden kurze und einfache Rezepte, wie zum Beispiel eine „Wikingerblut-Marmelade“, den guten Eindruck ab und zeigen, dass Honigwein vielseitig, schmackhaft und es wert ist, den Schritt zum Kleinproduzenten zu wagen.


Aufmachung des Buches
Das Hardcover lässt in seiner Gestaltung keine Wünsche offen! Die zahlreichen Bilder sind sehr schön anzusehen, zudem vom Autor selbst fotografiert und dem Stocker Verlag zur Verfügung gestellt worden. Manche Fotos füllen die ganze Seite und andere, wie beispielsweise hilfreiche Skizzen, sind etwas kleiner, als zusätzliche Ergänzung neben den Erklärungen zu den chemischen Vorgängen abgedruckt. Es sind auch Bilder aus gewerblichen Betrieben in dem Buch zu finden, die aufgrund ihrer professionellen Ausstattung leider eher abschreckend wirken könnten. Das übersichtliche Metprotokoll (Seite 98/99) habe ich mir gleich mehrfach ausgedruckt, um für die nächste Produktion gerüstet zu sein.


Fazit
Für Leute, die sich schon vorher einige intensive Gedanken zu der Eigenproduktion des alkoholischen Getränks gemacht haben und es als langjähriges bzw. ernsthaftes Hobby betreiben wollen, ist dieses Praxisbuch die goldrichtige Wahl!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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