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In einem Wilhelmsburger Schrebergarten finden Kinder beim Spielen das Skelett einer jungen Frau. Die namenlose Tote gibt der Polizei Rätsel auf und landet schließlich bei Theo Matthies. Dem Bestatter kommt schon bald der Verdacht, dass es sich bei der Verstorbenen um die Schwester seines Vaters handeln könnte, die seit der Hamburger Sturmflut 1962 als verschollen gilt. Er beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln, und stößt auf ein über fünfzig Jahre zurückliegendes tödliches Geheimnis, das tief im Elbsand vergaben war.

 

Unter dem Elbsand 

Autor: Christiane Fux
Verlag: piper
Erschienen: 07/2014
ISBN: 978-3492303705
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Theo Matthies hat mal wieder eine ungewöhnliche „Kundin“: das Skelett einer jungen Frau, die offenbar schon Jahrzehnte tot ist. Nachdem zum Versuch einer Identifizierung ein Modell ihres Gesichts angefertigt wurde, erkennt Theo eine Ähnlichkeit zu seiner Tante Marlene, die eigentlich bei der Hamburger Sturmflut 1962 umgekommen ist. Das dachte man zumindest, allerdings hat die Tote eine Schusswunde erlitten und so steckt vielleicht etwas ganz anderes hinter Marlenes Verschwinden in jener Nacht.

Geschickt verknüpft Christiane Fux historische Ereignisse aus ihrer Stadt mit einer spannenden Ermittlungsgeschichte in der Gegenwart. Zwar muss man sich als Leser erstmal mit dem doch sehr großen Zufall abfinden, den der Leichenfund darstellt, wenn man diesen jedoch akzeptiert, kann man einen logisch aufgebauten und spannenden Kriminalfall mit Theo Matthies gemeinsam lösen.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog, in dem ein kleiner Junge die Knochen der jungen Frau findet, tritt Theo Matthies in Aktion. Ganz kurz wird er den Lesern, die ihn vielleicht noch nicht kennen, vorgestellt und von da an bleibt er auch Haupterzähler. Nur gelegentlich kommen andere Beteiligte zu Wort, entweder Theos Freundin, die Journalistin Hannah, oder auch Hadice Öztürk, Theos Kontakt bei der Polizei. Die Erzählweise ist flüssig und angenehm zu lesen, ohne große Schnörkel und mit viel Liebe zu Hamburger Schauplätzen schafft die Autorin es, ihre Leser mitzunehmen nach Hamburg und insbesondere auf die Elbinsel Wilhelmsburg.

Es gibt aber nicht nur Atmosphäre, sondern natürlich auch Spannung, diese setzt allerdings erst recht spät ein, denn Theo Matthies braucht lange, bis ihm die Zusammenhänge klar werden. Er kennt ja schließlich auch nicht die Kapitel, die mit „damals“ überschrieben sind und Marlenes letzte Monate vor der Sturmflut in kursiver Schrift schildern. So weiß man als Leser schnell mehr als der pfiffige Bestatter, der zudem auch noch mit seiner Beziehung zu Hannah zu kämpfen hat. Aber dann kommt es ganz zum Schluss doch noch, das große Finale, so dass am Ende keine Fragen offen bleiben. So geht guter Krimi!


Figuren
Theo Matthies muss man einfach gern haben, auch wenn man ihn manchmal wegen seiner Tollpatschigkeit in Beziehungsdingen ohrfeigen möchte. Er ist ja nun schon seit längerem mit Hannah zusammen, trauert aber immer noch seiner verstorbenen Frau Nadeshda nach, was es für ihn und Hannah nicht gerade leicht macht. Immer wieder trampelt er in Fettnäpfen herum und sorgt so dafür, dass Hannah sich vor ihm zurückzieht. Er und auch Hannah wirken derart lebendig, dass man fast meint, man müsse nur nach Hamburg fahren, um ihnen dort über den Weg zu laufen.

Auch die übrige feste Besatzung dieser Krimireihe besteht aus echten Typen, von denen der ein oder andere vielleicht ein klitzekleines Bisschen überzeichnet ist, was aber überhaupt nicht ausmacht, denn vielleicht gibt es sie genau so ja doch? Wer weiß das schon so genau … alles in allem hat Christiane Fux ein gutes Händchen für Figuren und genau darauf kommt es an.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem dunkelgrünen Cover eine mitten im Flug befindliche, fast weiße Möwe mit aufgerissenem Schnabel, die sich auf etwas zu stürzen scheint. Darunter ist der Titel - ebenfalls in weiß – erhaben geprägt. Innen ist die Handlung nach Tagen unterteilt und jeweils zu Anfang des Kapitels gibt es kurze Informationen zur „Jahrhundertflut“ in Deutschland im Mai 2013. Nach Ende der eigentlichen Handlung erläutert die Autorin noch die historischen Hintergründe zu ihrem Roman.


Fazit
Sieht man einmal von der etwas spät einsetzenden Spannung ab, hat Unter dem Elbsand alles, was ein guter Krimi braucht und stellt eine gelungene Fortsetzung der Reihe dar. Klare Leseempfehlung von mir!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das letzte Geleit
Band 2: In stiller Wut

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