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In Stella Leons Leben läuft gerade alles schief: Ihr Chef Ricky de Luca will ihr zu nahe kommen, als ein Unbekannter ihn kurzerhand niederschlägt. Ricky ist ein gewalttätiger Ganove, der das nicht auf sich sitzen lassen wird. Stella bleibt also nichts anderes übrig, als Beau Jungers Angebot anzunehmen und mit ihm zu fliehen. Als sie herausfindet, dass Beau nicht zufällig vor Ort war, sondern den Auftrag hatte, sie zu ihrer Familie in das texanische Städtchen Lovett zu bringen, ist Stella außer sich. Wieso mischt sich dieser muskelbepackte Schönling in ihr Leben ein? Doch Ricky ist ihr dicht auf den Fersen, und ein ungebetener Retter in der Not ist immer noch besser als gar keiner ...

 

Kuessen gut alles gut 

Originaltitel: Run to You
Autor: Rachel Gibson
Übersetzer: Antje Althans
Verlag: Goldmann
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-442-47751-7
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Stella Leon steht seit 10 Jahren auf eigenen Beinen, hat schon viele Berufe ausgeübt und ist mit verschiedenen Bands durch die Städte getourt. Nun ist sie sesshaft geworden und hat sich als Barkeeperin einen guten Ruf zugelegt. Doch den Avancen ihres schmierigen Chefs auszuweichen, wird immer schwieriger, bis sie eines Nachts in die Falle tappt und von Ricky hart bedrängt wird. Da taucht plötzlich ein Unbekannter auf, der Ricky kurzerhand ins Reich der Träume schickt. Ihre Halbschwester hat ihn beauftragt, Stella ausfindig zu machen und zu ihr auf die Ranch einzuladen. Und als am nächsten Tag zwei Schläger ihres Chefs vor dem Apartment auftauchen, bleibt Stella nichts anderes mehr übrig, als mit Beau so schnell wie möglich zu verschwinden ...

Ein Roman im locker-flockigen Stil von Rachel Gibson als kleines Häppchen für Zwischendurch. Das Potential wurde jedoch leider nicht ganz ausgeschöpft. Was vorhanden ist, kann überzeugen, aber es klaffen Lücken in der Handlung wie auch in der Ausgestaltung der Charaktere. Gerade in Anbetracht der geringen Seitenzahl wäre da sicher mehr Handlungsspielraum vorhanden gewesen.


Stil und Sprache
Der Prolog eröffnet die Suche nach Stella, gibt einige Hintergründe zu Beau preis und weckt die Neugier. Er ist aus der Sicht von Vince geschrieben, dem Verlobten von Stellas Halbschwester. Danach sind fast alle Kapitel und Passagen aus Sicht der beiden Protagonisten in dritter Person geschrieben.

Stella und Beau fahren tagelang per Auto durch die Staaten. Dadurch sind einige Kapitel im Stil eines Kammerspiels aufgebaut: ausführliche Dialoge, knisternde Anziehung mit zwei starken Protagonisten. Wenn Stella sich etwas in den Kopf setzt, hat Beau meist keine Chance, aber dies gilt auch umgekehrt. Die Reise bindet nicht nur Stella und Beau aneinander, sondern auch der Leser kommt den beiden sehr nahe und sieht hinter die Fassaden. Leider kommt dann die erste zeitliche Lücke, denn gerade als die Entwicklung der Freundschaft die entscheidende Hürde genommen hat, fehlen die nächsten zwei Tage der Autofahrt.

Der gesamte Band ist ein Auf und Ab der Emotionen. Stella fürchtet sich vor der Begegnung mit ihrer Halbschwester Sadie und auch diese hat ebenso gemischte Gefühle. Beau hat dem unverbindlichen Sex und lockeren Beziehungen abgeschworen, und kann der Anziehungskraft und den Verführungskünsten von Stella doch nichts entgegensetzten. Es ist einfach nur köstlich, wie er sich im Netz windet. Die erotischen Szenen sind meist nur andeutungsweise und kurz beschrieben, sodass die Erotik stellenweise ungewöhnlich fade wirkt.

Der Schluss kommt angerast wie ein Schnellzug und stoppt wie abgeschnitten. Vor allem bei so kurzen Szenen am Ende wäre ein kleiner Epilog sehr willkommen gewesen.


Figuren
Die Figur von Stella wirkt nicht immer stimmig und weist Lücken auf. In der Vergangenheit müssen markante Ereignisse vorhanden sein, die eine Angststörung ausgelöst haben, die Stella mittels absolvierter Therapie meist im Griff hat. Durch die Ereignisse mit Ricky, anfänglich auch bei Beau und dann wieder im Vorfeld der Begegnung mit Sadie, bekommt Stella Panikattacken. Eine kurze Einführung über die Hintergründe wäre da wünschenswert gewesen. Stella wirkt meistens schwach, außer wenn sie sich der Eroberung von Beau widmet. Ansonsten kommt nur selten ihr Latino-Erbe zum Vorschein und von einer taffen Barkeeperin hätte ich einfach mehr erwartet.

Beau hingegen überzeugt sehr gut. Auch von ihm wurde sehr viel aus der Vergangenheit ausgespart, was wirklich schade ist, dies hat jedoch auf seine Charaktere kaum Einfluss. Er ist zwar mürrisch und abweisend, hat jedoch einen weichen Kern und wirkt sehr sympathisch. Über sein Dilemma und die Reaktionen darauf musste ich oft schmunzeln.

Sadie und Vince aus dem letzten Band haben nach Stella geschickt. Besonders Sadie, die selbstbewusste und erfolgreiche Immobilien-Maklerin, hat hier die Rolle einer unsicheren Halbschwester. Von ihrer Stärke und dem Mut ist nicht sehr viel zu spüren. Wenn man ihren Part im letzten Band nicht berücksichtigt, gibt es an ihrer Rolle nichts auszusetzen. Da ich sie jedoch anders in Erinnerung habe, finde ich sie ein bisschen zu zurückhaltend und blass. Auch die zahlreichen Nebenfiguren aus der Stadt Lovett, die dem letzten Band noch Würze verliehen haben, fehlen hier fast gänzlich.


Aufmachung des Buches
Das süße, weiß-rosa Cover ist sofort als Buch von Rachel Gibson erkennbar. Die Aufmachung gefällt mir sehr gut, passt jedoch nicht unbedingt zu den beiden Protagonisten. Die Rückseite ist fast durchgängig Rosa mit farbigen Punkten und zeigt ansonsten nur die Inhaltsangabe.


Fazit
Locker-flockiger Lesegenuss für vergnügliche Stunden zwischendurch. Die Liebesgeschichte kann über weite Strecken überzeugen. Einen Stern Abzug gibt es für die unnötigen Lücken und das plötzliche Ende.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Er liebt mich, er liebt mich nicht
Band 2: Verrückt nach Liebe
Band 3: Wer zuletzt lacht, küsst am besten

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