Nach Junkos Seitensprung mit Mishima ist Hoshikawa schwer getroffen. Um seinen eigenen Fehltritt wieder auszubügeln, möchte er Junko mit seinem jüngeren Bruder Amane verkuppeln. Der geht zwar vorläufig auf die Intrige ein, doch Junko ist entsetzt und tief verletzt. Dennoch fühlt sie immer stärker, dass sie in Hoshikawa verliebt ist, sodass sie sogar um Bedenkzeit bittet, als ein alter Kommilitone ihr einen Traumjob in New York verspricht ...
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Originaltitel: 5ji kara 9ji made 6 |
Die Grundidee der Handlung
Nach dem kleinen Abstecher hin zu Momoe als agierende Figur liegt der Fokus nun wieder auf den Auseinandersetzungen zwischen Junko und ihrem Mönch Hoshikawa. Nachdem sie Hoshikawa mit Mishima betrogen hat, ist sie bereit, für ihren Fehler gerade zu stehen. Ihr Versuch, sich mit ihm zu versöhnen, wird aber vereitelt, in dem er sie abweist. Junko ist geschockt und totunglücklich. Doch Hoshikawa schmiedet einen Plan, um sie erneut an sich zu binden: nun soll Junko seinen Bruder heiraten. Alles in der Absicht, Junko eifersüchtig und erkennen zu lassen, was sie an ihm hat.Dass Junko allerdings den Spieß rumdreht wird, hat Hoshikawa so nicht bedacht.
Das rettende Angebot Mishimas, mit ihr nach New York zu kommen, scheint keinerlei Reiz mehr für Junko zu haben, die in ihrem Gefühlschaos zwischen dem Ausleben ihres Lebenstraumes und ihrer Zuneigung zu Hoshikawa gefangen ist. Wie soll das alles enden, und was hat Yuki vor, der, sonst verkleidet als Frau, nun so langsam seine männliche Seite Junko gegenüber zeigt?!
Der Fokus liegt diesmal wieder deutlich auf dem Hauptpärchen, aber auch die Figur Zexy treibt ihr falsches Spiel um Mishima weiter. Erneut beweist die Mangaka Geschick darin, die verschiedenen Facetten einer Beziehung sowie das Verhalten starker Persönlichkeiten herauszuarbeiten.
Man fiebert als Leser mit, manchmal erscheinen allerdings Beweggründe einzelner Figuren nicht ganz nachvollziehbar, was aber keineswegs auf eine mangelnde Erzählweise der Autorin zurückzuführen ist. Vielmehr bedingt sich diese Haltung aus dem Verhalten der Figuren, und wie sie uns präsentiert werden.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Vom Zeichenstil unterscheidet sich der vorliegende Band kaum mit den vorherigen. Die Zeichnungen sind gewohnt sauber, der Einsatz der Rasterfolie ist nicht zu überladen, unterstützt aber die jeweiligen Szenen wunderbar. Vermehrter Gebrauch der Rasterfolie findet sich beispielsweise, um Kleidung mit Mustern zu versehen, dadurch entsteht eine Bandbreite an Designs und Stilen, die sehr realistisch erscheint. Daneben wird Rasterfolie besonders in den nächtlichen Szenen eingesetzt, um die passende Atmosphäre zu kreieren. Die Mangaka verzichtet eher auf Tusche, nutzt dafür die Folie stärker. Insgesamt bestehen die Zeichnungen aus einer Vielzahl an Graustufen, was sehr angenehm zu lesen ist, da wenig starke Kontraste entstehen.
Die Emotionen, die besonders in den Gesprächen zwischen Junko und Hoshikawa, aber auch in der Aussprache Zexys mit Junko zu sehen sind, weisen die Bandbreite der Gefühlspalette auf. Besonders Hoshikawa zeigt Mimik, die zuvor verschlossen war. Man merkt ganz deutlich, dass er von Junkos Verhalten enttäuscht ist. Auch das Aufeinandertreffen mit seinem Rivalen Mishima lassen seine Gefühle hochkochen. Stets um Contenance bemüht, erträgt er es kaum, in Mishimas Gesellschaft zu sein, da ihn seine Eifersucht leiden lässt.
Besonders berührt haben mich die offenen Gefühle Hoshikawas, die er stets unter Verschluss hielt. Hingegen sind mir die Aktionen Zexys während ihrem Gespräch mit Junko absolut zuwider. So vergieß diese Tränen, man merkt als Leser aber schnell, dass das Krokodilstränen sind.
Zusammen mit dem spannenden Inhalt wird der Manga aufgrund seiner Zeichnungen ein interessantes Werk um Beziehungschaos. Obwohl der Manga um ein realitätsnahes Setting bemüht ist, stellt man sich, besonders als westlicher Leser, so manches mal die Frage, ob die Verhaltensweisen einiger Charaktere nachvollziehbar sind. An der Fremdbestimmung Junkos durch Hoshikawa hat man schwer zu knabbern, persönlich sehe ich aber Hoshikawas Beweggründe in einem anderen Licht, als es womöglich ein anderer Leser tut. Dennoch bleibt es schwierig, komplette Sympathie oder Antipathie für Charaktere zu entwickeln, da sie eine Vielzahl an positiven sowie negativen Eigenschaften haben.
Bezogen auf die Zielgruppe passt der Inhalt wunderbar, da sehr erwachsene Themen Hauptbestandteil der Serie sind. So geht es um Vertrauen, Beziehungen sowie der Verwirklichung von Träumen.
Aufmachung des Manga
Gewohnt in Schwarzweiß gehalten, wird einem die Außengestaltung des Manga erneut mit seiner Spotlackierung präsentiert. Diesmal haben wir die drei männlichen Hauptfiguren auf dem Cover. Mit etwas interpretatorischem Geschick lässt sich eine Verbindung zum Inhalt ziehen, nimmt man die Koffer symbolisch für Junkos Traum, in New York zu leben. Auf der Rückseite findet sich wieder eine Art Kommentar eines Charakters, diesmal von Arthur.
Die Farben des Buchdeckels sind in Sepia gehalten und passt gut zu dem von Männern dominierenden Motiv. Der Manga ist ein Taschenbuch aus dem Verlagshaus Tokyopop mit seiner gewohnten Größe.
Der vorliegende Band enthält als Extra das Ergebnis einer Umfrage, die in Japan im Originalmagazin gestartet wurde. Zudem beinhaltet der Manga einen 4-Panel-Comic, der Hoshikawa als Kind zeigt, sowie einen Comicstrip über Arthur.
Fazit
Nachdem Junko ihren Fehltritt bereut, ist sie bereit, endlich ein gemeinsames Leben mit Hoshikawa zu beginnen, allerdings mit einer Bedingung an ihn. Dieser stellt auf stur, mit der Konsequenz, dass beide in ihrer Halsstarrigkeit nicht merken, was sie füreinander empfinden. Man darf gespannt sein, wie dieses Dilemma im folgenden Band gelöst wird.
Hinweise
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Backlist:
- Band 2
- Band 3
- Band 4
- Band 5
