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Vergifteter Tee, gefährliche Essstäbchen, Schattenboxen mit dem Geheimdienst und ein unberechenbarer Gegner: Bei seinem Undercover-Einsatz in China beweist James Gerald alias 0070 einmal mehr, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört.

 

Mord in Hangzhou 

Autor: Marlies Ferber
Verlag: dtv
Erschienen: 01. Juni 2014
ISBN: 978-3-423-21522-0
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Obwohl James Gerald schon lange im Ruhestand ist, kann er doch nicht „Nein!“ sagen, als ihm ein Undercover-Einsatz angeboten wird. Und so findet er sich bald in China wieder, wo er eigentlich nur der Hochzeit seines Patenkindes beiwohnen wollte, um ein Verbrechen aufzuklären, das ebenso mysteriös wie unvorstellbar ist. Der namen- und gesichtslose Gegner entpuppt sich als ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte.

Drohungen, vergiftete Lebensmittel, Lügen, Intrigen und vieles mehr vereint der dritte Fall für Ex-Agent James Gerald. Und immer wieder stellt man sich die Frage der Fragen: Wem ist noch zu trauen?


Stil und Sprache
Wie bereits aus den beiden Vorgängerbänden bekannt, bedient die Autorin sich der beobachtenden Perspektive. Dies bietet neben dem Vorteil, unvoreingenommene Darstellungen zu präsentieren, die Möglichkeit, dem Leser einen Überblick zu verschaffen. Entsprechend ist man nicht ständig an der Seite der Protagonisten, sondern erhält auch Zusatzinformationen, die dabei helfen können, das Rätsel zu entschlüsseln.

Allerdings werden die Hinweise dieses Mal so platziert, dass man im Grunde die Augen bewusst davor verschließen müsste, um sie nicht zu erkennen. Daraus ergibt sich, dass die Auflösung in weiten Teilen vorhersehbar wird. Sicherlich gibt es einige Passagen, die überraschend sind, die Haupthandlung jedoch vollzieht sich genau so, wie man es sich nach und nach zusammenreimt.

Trotz allem wird Spannung aufgebaut, die zunächst kontinuierlich ansteigt. Ab einem gewissen Punkt stagniert sie schließlich, fällt aber glücklicherweise nicht ab, wodurch das Lesevergnügen dennoch erhalten bleibt. Großartige Wendungen sind nicht vorhanden, einzig im ersten Drittel gibt es Sequenzen, die man als Wendepunkte bezeichnen könnte. Auf Grund ihres lebhaften und flüssigen Schreibstils schafft die Autorin ist es dennoch, den Leser immer weiter zu fesseln, so dass man trotz negativer Kritikpunkte erst aufhören kann zu lesen, wenn die letzte Seite umgeblättert ist.


Figuren
James und Sheila, das Dreamteam, sind auch in ihrem dritten Fall wahre Sympathieträger. Wer die Vorgängerbände bereits kennt, weiß, dass nicht viel vergangenes, und schon gar nichts privates groß thematisiert wird. Da kommt es schon fast einem Wunder gleich, dass in China die Hochzeit von James' Patenkind stattfinden soll. Somit wird in diesem Fall mehr enthüllt als in den letzten beiden zusammen. Dennoch ist und bleibt er ein Einzelgänger, wenn Sheila auch immer wieder versucht, ihn aus der Reserve zu locken. So unterschiedlich die beiden auch sind, sie ergänzen sich prächtig und sind ein liebenswertes Gespann. Da ist es eigentlich schon egal, ob man etwas aus ihrer Vergangenheit erfährt. Es zählt schließlich das Hier und Jetzt.

Bei den Nebenfiguren verhält es sich ähnlich wie in den bereits zuvor erschienenen Bänden. Sie werden kurz mit ein, zwei einleitenden Sätzen vorgestellt und geben Charaktereigenschaften und ähnliches während ihres Agierens preis. So entstehen hierbei keine Längen und man lernt die betreffenden Personen zumeist in ihrem gewohnten Umfeld kennen, wo sie sich prinzipiell wohlfühlen und dementsprechend unverstellt geben. Aber dennoch kann man nie wissen, ob wirklich jeder die Wahrheit sagt.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs ziert im Hintergrund, passend zum Spielort, eine gelbliche Tapete mit Drachenmuster. Im vorderen Bereich sieht man einen Mann und eine Frau, Rücken an Rücken an beziehungsweise auf einem Barhocker. Da der Mann eine Waffe trägt, interpretiert man sofort, dass es sich hierbei um James handeln muss. Die Frau wird dann vermutlich Sheila sein. In gewisser Weise strahlt dieses Bild Ruhe aus, aber gleichzeitig auch Anspannung. Gut gewählt, um den Betrachter neugierig zu machen und stimmig zum Inhalt.


Fazit
Dieser dritte Band der „Null-Null-Siebzig“-Reihe lebt mehr von dem mitreißenden Schreibstil der Autorin und den liebevoll gezeichneten Charakteren, da das Geschehen leider zu früh vorhersehbar wird. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass dies nicht der letzte Fall für James und Sheila ist.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Operation Eaglehurst
Band 2: Agent an Bord

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