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Hinreißende Frauen posieren schamlos vor geschmeidiger Retro-Kulisse. Chas Ray Kriders aufregendes Spiel von Licht und Schatten entführt uns in eine Welt von Lust und Begehren. Künstlerisch wertvoll und hemmungslos verrucht!

 

Dirty Rendezvous 

Originaltitel: Dirty Rendevous
Autor: Hrsg. Goliath
Übersetzer: nicht angegeben
Fotograf: Chas Ray Krider
Verlag: Goliath Verlag
Erschienen: April 2014
ISBN: 978-3-936709-65-0
Seitenzahl: 192 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Die zweite Veröffentlichung dieses Frühjahrs aus dem Hause Goliath könnte auffälliger nicht sein: während sich der zeitgleich erschienene Bildband Naturally Sexy vorwiegend mit der ästhetischen Seite der Aktfotografie beschäftigt, ist der Band des Fotografen Chas Ray Krider vollkommen anders. Mit fototechnischer Perfektion präsentiert er eine Sammlung von Dessous- und Aktfotografien, die provozieren und bei denen Verruchtheit das oberste Gebot ist. Dies ist nicht zu verwechseln mit Pornografie – wer das erwartet, ist hier falsch. Vielmehr verfolgt Krider klar künstlerische Aspekte, lässt die Models auch schon mal yogaähnliche Posen wie die „Kerze“ annehmen. Verruchtheit ist hier also nicht gleichzusetzen mit völliger Schamlosigkeit – auch wenn es einige wenige Bilder gibt, wo die Grenze fließend sein mag. Und doch sind die Bildinhalte nicht selten frech und sexuell freizügig, sollen – ganz abhängig vom persönlichen Geschmack – Männerträume wecken und zum Kopfkino anregen.

Eingebettet sind die Fotografien grundsätzlich in Retro-Locations, die an die 50er bzw. 60er Jahre und mich selbst an Arbeiten von Helmut Newton – umstritten in der Fotowelt und definitiv Geschmackssache – erinnern. Ob bei den Möbeln, Gardinen, Lampen oder alten Tasten- bzw. Wahlscheibentelefonen, Krider hat die künstlerische Inszenierung der Locations glaubhaft gelungen umgesetzt. Die Räumlichkeiten, in denen sich die Models tummeln, leben nicht nur von ihrer Lichtführung, von raffiniertem Schattenwurf und Plastizität, sondern auch von der kräftigen, manchmal knalligen, brillanten Technicolor-Farbsättigung – ehemalige Analogfotografen werden hier zwangsläufig an den Agfa Ultra 100 oder Fuji Velvia 100F erinnert.

Neben dem intensiven Retrolook erzählt die Bildsprache – ganz im Sinne der Verruchtheit – von gesellschaftlich zwiespältige Themen wie den Konsum von Zigaretten und Alkohol. Hierin macht Krider die provokative Ausstrahlung seiner Fotos ebenso deutlich, wie in der Auswahl der Models, die fast immer – mehr oder minder stark – tätowiert sind, zum Teil auch gebrandet oder gepierct. Neben den künstlerischen Aspekten seiner Bildarbeiten nimmt Krider noch weitere Unterthemen der Aktofotografie, wie Bondage, Girls-Girls oder Domina, hinzu. Die Models stellen sich mal in klassischen, mal in abwegigen und alle Regeln brechenden Posen dar und sind dabei entweder in Dessous, Nylons, Leder oder Lack gekleidet, oder aber völlig nackt.

Die Fotografien sind weniger nach Bildserien zu einzelnen Frauen sortiert, sondern mehr nach einem thematisch stimmigen Gesamteindruck. Auch fehlen hier – sonst bei vielen Goliath-Büchern auf jeder Seite zu finden – die Angaben zu den Modellen völlig.


Aufmachung des Buches
Der Goliath-Verlag variiert – abhängig von den Bedürfnissen der jeweiligen Bildbände – gerne das Buchformat. Und so präsentiert sich diese Hardcover-Ausgabe mit ca. 25 x 18 cm als ein Kompromiss zwischen DinA5 und A4. Das bietet den Aufnahmen ordentlich Platz sich zu entfalten, zugleich liegt das Buch noch gut und satt in der Hand. Die Wahl der Materialien – ein stabiler Umschlagdeckel und angenehm griffiges Papier innen – lassen keine Wünsche offen. Vermutlich durch den Seitenschnitt finden sich auf nicht wenigen Bildern eine Art weißen Staubs, der sich aber auch nicht ohne weiteres herunterwischen lässt. Ob es sich dabei tatsächlich um bei dem Druck fest geprägten Staub oder aber feine Druckfehler handelt, lässt sich nicht ganz einfach beurteilen. Es trübt die Bildqualität des ansonsten tadellos verarbeiteten Bildbandes jedoch nur wenig.

Wie bei allen Goliath-Publikationen ist das Vorwort fünfsprachig in englisch, französisch, deutsch, italienisch und spanisch abgedruckt, während die Kurzinfos zum Fotografen am Ende des Buches lediglich in englischer Sprache zu finden sind.


Fazit
Als Gesamtwerk ist dieser Bildband wirklich speziell und richtet sich vorwiegend an Betrachter, die Aktfotografien mit provokanten und künstlerischen Noten bevorzugen, verbunden mit sogenanntem „Körperschmuck“ und dem Stil der 50er und 60er Jahre.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

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