Smaller Default Larger

Deutschland 1883: Der Krieg ist vorbei, aber nun regiert die skrupellose Unguo Gesellschaft das Land mit eiserner Hand.
Amalia hat ihren Eltern den Rücken gekehrt und verdient als Schmugglerin und Kapitän des Luftschiffes Pegasus ihren Lebensunterhalt. Als sie den Adligen Falko trifft, ist sie sofort fasziniert. Hält sie ihn zunächst für opportunistisch und arrogant, muss sie schnell erkennen, dass er ihr mehr bedeutet, als sie zugeben will. Doch sein Auftrag ist gefährlich und führt sie zu den aufständischen Freiheitskämpfern und in die schwebende Stadt Tannin. Dort machen sie eine schreckliche Entdeckung, die ihnen eine Entscheidung aufzwingt: für die Unterdrückung durch die Unguo Gesellschaft oder den scheinbar aussichtslosen Kampf auf der Seite der Aufständischen.

 

Aethergeboren 

Autor: Sarah Gaspers
Verlag: Siebe Verlag
Erschienen:  April 2014
ISBN: 978-3864433009
Seitenzahl: 220 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext bietet kurz und bündig einen guten Abriss über die grundlegende Idee des Buches. Die junge Amalia, die eigentlich aus besseren Kreisen stammt, hat sich von diesem Lebensstil abgewandt und verdingt sich als Kapitän eines Luftschiffes, der Pegasus, dass sie beim Glücksspiel gewonnen hat. Ihr Geld verdient sie mit halb-legalen Geschäften, die nicht immer ungefährlich sind. So auch der aktuelle Auftrag, bei dem der Adelige Falko eine wichtige Rolle spielt. Wird alles gut gehen? Und was für Entdeckungen werden Amalia und ihre Crew machen? Steampunk made in Germany! Eine interessante Story, die gut umgesetzt wurde.


Stil und Sprache
Das gesamte Buch ist in der dritten Person verfasst, vorwiegend dabei aus Sicht von Amalia oder Falko, wobei man nicht immer genau sagen kann, wer gerade im Mittelpunkt steht. Es gibt auch einzelne Passagen, in denen von einem eher neutralen Erzähler berichtet wird. Die Handlung verläuft weitestgehend linear, wobei in die Geschichte auch kleine Passagen mit Rückblicken oder Erinnerungen an die Vergangenheit eingelochten sind, was zum besseren Verständnis beträgt. Zu Beginn lernen wir Amalia und ihre Crew kennen. Mit Annehmen eines neuen Auftrags und dem Auftauchen von Falko nimmt die Geschichte ihren Lauf. Sukzessive taucht man mehr ein in die Welt der Dampfkraft, sowie die Gesellschaft, die von der Unguo unterdrückt wird. Dabei gibt es durchaus mehrere Höhe-/Wendepunkte. Auch wenn das Buch am Ende zu einem Abschluss kommt, sind noch Fragen offen und Raum da für eine mögliche Fortsetzung.

Die Sprache ist sehr detailreich und erzeugt einen gewisses Flair beim Lesen. Man hat die ganzen Maschinen, Luftschiffe, etc. klar vor Augen, oder aber auch die schwebende Stadt Tannin. Neben der klar im Vordergrund stehenden Abenteuergeschichte gibt natürlich auch was fürs Herz: Zwischen Amalia und Falko fängt es an zu knistern. Die Romanze kommt, vermutlich bedingt durch die Kürze des Buches, ein wenig zu kurz, und hätte etwas weiter ausgebaut werden können. Die Umsetzung des Steampunk-Gedanken ist allerdings mehr als gelungen und macht den Roman zu einer gelungenen Unterhaltung.


Figuren
Im Mittelpunkt des Buches stehen klar Amalia und Falko. Die junge Amalia hat sich schon in frühen Jahren immer mehr für die Welt der Technik als für die feine Gesellschafft interessiert. Als Kapitän eines Luftschiffes ist sie da natürlich ganz in ihrem Element. Auch wenn eine Frau in dieser Position eher ungewöhnlich ist, wird sie von ihrer Crew akzeptiert und geschätzt. Sie sind zu einem eingeschworenen Team geworden. Amalia ist eine starke Frau, die wenig Schwäche oder Verletzlichkeit zulässt. Auch gegen ihre Gefühle für Falko sträubt sie sich zu Beginn erheblich. Ob das doch noch was werden kann mit den beiden?

Falko gehört als Adeliger zu den höheren Kreisen und verhält sich anfangs auch dementsprechend: Überheblich und arrogant, als wäre er etwas Besseres. Auch stichelt er zu Beginn gegen Amalia, eben weil sie als Frau für ihn nicht der Anführer sein kann. Doch irgendwann fängt er langsam an, sympathischer zu werden, setzt sich ein und wird schleichend auch zum Crew-Mitglied. Als Charakter bleibt er für mich trotzdem immer ein wenig unnahbar und distanziert. Es fällt schwer, mit ihm warm zu werden. Bei Amalia war es wesentlich leichter, sich in sie hineinzuversetzen. Die Charaktere sind dennoch gelungen und wirken glaubwürdig dargestellt. Neben den beiden Protagonisten gibt es natürlich auch zahlreiche Nebenfiguren wie die Crew der Pegasus, die freilich nicht fehlen darf. Besonders gefallen hat mir der kleine Schiffsjunge Christian, der durchaus eine nicht unerhebliche Rolle im Roman spielt!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist wie üblich etwas größer als normal geraten und liegt gut in der Hand. Auf den Cover erkennt man eine junge Frau mit blonden Haaren, die den Leser mit durchdringendem Blick anschaut. Im Hintergrund kann man durch ein rundes Fenster (vermutlich des Luftschiffes) einen Blick auf die Stadt erhaschen. Schon die Gestaltung sagt hier aus: Es handelt sich um Steampunk. Rundum gelungen, wie ich finde!


Fazit
Die Autorin hat hier eine ganz besondere Geschichte im viktorianischen Deutschland geschaffen, ein Hauch von Abenteuer, Dampfkraft, Spannung und auch ein wenig Romantik. Gerade aber die Liebesgeschichte kam doch ein wenig kurz. Doch ich kann „Äthergeboren" guten Gewissens empfehlen, es bietet – mit einigen wenigen Abstrichen – fabelhaftes Lesevergnügen.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo