Smaller Default Larger

Wer seine Zunge hütet, bewahrt sein Leben

Vielbrunn im Odenwald. Auf einem Feld wird eine Leiche gefunden. Die Behörden gehen von einem tragischen Unfall aus. Doch der junge Polizist vor Ort, Frank Liebknecht, glaubt nicht an einfache Erklärungen. Er recherchiert auf eigene Faust und stößt schnell auf Ungereimtheiten in der Vergangenheit des Toten. Für Frank ist der Tod nur das Ende einer Geschichte. Die Antwort. Und er muss die richtige Frage stellen, um den Anfang zu finden. Immer tiefer verstrickt er sich in den Fall und gerät in einen Mahlstrom aus Verrat, Mord und fanatischer Verblendung ...

Frank Liebknechts erster Fall

 

Celeste 

Autorin: Brigitte Pons
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 03.04.2014
ISBN: 978-3-8025-9388-8
Seitenzahl: 350 Seiten

Hier geht’s zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung

Frank Liebknecht ist neu in dem kleinen Dorf mit den alteingesessenen Bewohnern und hat folglich einen schweren Stand – zumal er schon bald Brunhilde Schreiners Platz als Polizist in Vielbrunn einnehmen wird, sobald diese in ihren wohlverdienten Ruhestand geht. Seine Situation verbessert sich nicht gerade, als er in dem Tod des eigenbrötlerischen Bauern viel mehr vermutet, als auf den ersten Blick ersichtlich. Damit macht er sich nicht nur bei den Dorfbewohnern äußerst unbeliebt ...

Die Hintergrundgeschichte dieses Krimis ist faszinierend und detailreich durchdacht, allerdings fehlt es zu Beginn ein wenig an Schwung.


Stil und Sprache
In dritter Person Präteritum ist es vor allem die Hauptfigur Frank Liebknecht, die den Leser durch den gerade einmal 14 Tage umfassenden Krimi führt. Auch einige andere Figuren kommen zu Wort, sodass der Leser oft mehr weiß als der ermittelnde Polizist. Direkt im ersten Kapitel lernt der Leser Frank kennen, der an seinem freien Samstagnachmittag zu einem Einsatz gerufen worden ist. Trotz des unmittelbaren Leichenfunds zieht sich der Anfang des Krimis ziemlich in die Länge. Die Geschichte strotzt vor Lokalkolorit, lässt dafür jedoch die Spannung vermissen. Erst ab etwas mehr als der Hälfte des Buches werden aus Franks zahlreichen Vermutungen langsam Gewissheiten, als sich die beiden bis dahin parallel verlaufenden Handlungsstränge verbinden. Von da an schreitet die flüssig und mit bildreichen Worten geschriebene Geschichte temporeich und dramatisch voran. Auch wenn den aufmerksamen Leser die ganze Zeit über eine gewisse Ahnung durch die Geschichte begleitet hat, wird er zum Ende hin doch überrascht und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Auflösung des Falls ist dabei nicht nur logisch und gut durchdacht, sondern die Hintergründe all dessen sind dermaßen vielschichtig, dass es eine wahre Freude ist, diese gemeinsam mit Frank zu ergründen. Das macht den seichten Einstieg zumindest ein Stück weit wieder wett.


Figuren
Brigitte Pons hat mit Frank Liebknecht eine sympathische Hauptfigur geschaffen, mit der man jedoch zunächst warm werden muss. Frank hat sich freiwillig von Darmstadt in das Provinznest Vielbrunn versetzen lassen. Ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, es aber schwer ist, in der eingeschworenen Gemeinschaft Fuß zu fassen. Seine gerade einmal 28 Jahre und sein geringes Selbstbewusstsein tun ihr Übriges, dass Frank bisher keine näheren Bekanntschaften an seinem neuen Wohnort schließen konnte. Doch je weiter die Geschichte voran schreitet, desto zielstrebiger geht Frank ans Werk und umso mehr Sympathien entwickelt man für ihn und seine unermessliche Neugier.

In Karl, dem Künstler des Dorfes, findet Frank bald einen Freund, mit dem er seine Sorgen und Vermutungen teilen kann. Er zeigt Frank – der sich teilweise ein wenig zu verrennen scheint – andere Sichtweisen auf und holt ihn bisweilen auch auf den Teppich zurück. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Figuren – wie Brunhilde Schreiner, die bisher den Polizeiposten in Vielbrunn bestreitet –, von denen bei weitem nicht alle sympathisch sind und einige weit zurück liegende Geheimnisse hüten. Sie alle sind mit viel Tiefgang authentisch und ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist LYX-typisch sehr gut verarbeitet, der Buchrücken weist nach dem Lesen nicht einen Knick auf. Das Schriftbild ist relativ klein, aber dennoch gut lesbar, die mit Datum und Name überschriebenen Kapitel helfen dabei, sich in der Geschichte nicht zu verheddern. Das Covermotiv ist ansprechend und geheimnisvoll, und auch wenn der Schmetterling nichts mit der Geschichte zu tun hat, passt er zumindest symbolisch.


Fazit
Ein Krimi mit gewissen Anlaufschwierigkeiten, der den Leser letztendlich jedoch packt und bis zum letzten Wort nicht mehr loslässt. Auf Frank Liebknechts zweiten Fall darf man gespannt sein!


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo