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Die junge Harper Connelly hat eine außergewöhnliche Gabe: Sie kann Tote finden und deren letzte Momente nacherleben. Die Suche nach einem verschwundenen Teenager in Arkansas bringt sie in tödliche Gefahr…

  Autor: Charlaine Harris
Verlag: dtv
Erschienen: 02/2008
ISBN: 978-3-423-21051-5
Seitenzahl: 287 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Die vierundzwanzigjährige Harper Connelly wurde in jungen Jahren vom Schicksal getroffen. Ein Blitz erfasste sie im Alter von fünfzehn Jahren und segnete sie mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit. Harper ist es möglich, Leichen in ihrer unmittelbaren Nähe aufzuspüren und zudem die letzten Minuten ihres Lebens nachzuempfinden. Diese Gabe bietet sie heutzutage als Dienstleistung an und bestreitet damit ihren Lebensunterhalt.
Ihr neuer Auftrag führt Harper zusammen mit ihrem Stiefbruder, Manager und Bodyguard Tolliver, nach Sarne in Arkansas. Ein Mädchen wird vermisst, dessen Freund ebenfalls tot aufgefunden wurde. Es wird allgemein angenommen, dass Dell Teague nicht nur sich selbst, sondern auch Monteen Hopkins erschossen hat. Als Harper und Tolliver der Sache auf den Grund gehen, scheinen sie nicht überall auf Verständnis und Hilfsbereitschaft zu stoßen. Welche Geheimnisse birgt die Bevölkerung dieses vermeintlich beschaulichen, kleinen Städtchens?


Stil und Sprache
„Grabesstimmen“ ist der Auftakt zu einer neuen Serie aus der Feder von Charlaine Harris, bekannt durch die spritzige Vampir-Reihe um die Kellnerin Sookie Stackhouse.
In vierzehn Kapiteln zuzüglich Prolog, in diesem Buch mit ‚RIP’ betitelt, führt die Autorin Harper Connelly eine junge Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ein. Der Heldin des Romans gelingt es, mittels ihrer Gabe Tote aufzuspüren. Eine gute Grundlage für Charlaine Harris, die Genre Paranormales/Mystery und Thriller/Krimi zu verbinden. Was dabei entsteht, ist ein unterhaltsamer und zudem überzeugender Lesespaß.

Aus der Perspektive Harper Connellys erlebt der Leser in Ich-Form allerhand Skurriles.
Der Handlungsablauf lässt ein wohl überlegtes Konzept erkennen, das in sich absolut schlüssig ist. Zahlreiche Verwicklungen und überraschende Wendungen sorgen für Spannung. Es wird wieder einmal deutlich, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Umsetzung dessen ist der Autorin bestens gelungen.

Harris´ Schreibstil ist es zu verdanken, dass sich der Roman locker und flüssig liest.


Figuren
Charlaine Harris überzeugt mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Mittelpunkt des Romans „Grabesstimmen“ ist die außergewöhnlich begabte Harper Connelly. Zusammen mit ihrem Stiefbruder Tolliver Lang hat sie sich über ihre eher traurige Vergangenheit in zerrütteten, von Drogen bestimmten Familienverhältnissen hinweggesetzt und auch aus der eigenen Not eine Tugend gemacht. Ihre, einem Blitz zu verdankende Gabe, bringt jedoch nicht nur Positives mit sich. So leidet sie regelmäßig unter Kopfschmerzen und zitternden Händen, trägt seit jenem Unfall ein merkwürdiges Spinnennetzmuster am rechten, schwächeren Bein und gerät bei Unwetter, insbesondere bei Gewitter, schnell in Panik.
Die daraus entstandene Dienstleistung ermöglicht es ihr zwar, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, hat allerdings ebenso Nachteile. Auch während der Ausübung ihrer Tätigkeit ist sie auf Hilfe angewiesen. Nicht nur einmal lassen sie ihre Kräfte im Stich, als sie sich einer Leiche nähert und deren letzte Momente nachvollzieht. Schwindel und Übelkeit sind keine Seltenheit. Aus diesem Grund weicht Tolliver, zu dem seit Kindheitstagen ein sehr enges Vertrauensverhältnis besteht, in der Regel nicht von ihrer Seite.
Beide haben es nicht immer leicht, Auftraggebern und Menschen in ihrer Umgebung ihre guten Absichten zu vermitteln. So haben sie sich des Öfteren Misstrauen und Anfeindungen zu stellen.
Die Bewohner ihrer Wirkungsstätten werden ebenso glaubhaft und nachvollziehbar gezeichnet. Längst ist nicht jeder von ihnen rechtschaffen und ehrlich. Der Leser darf auf menschliche Abgründe gespannt sein.


Aufmachung des Buches
„Grabesstimmen“ ist als Deutsche Erstausgabe bei dtv erschienen. Das Cover des Taschenbuchs ist ausgefüllt von einem leicht gebrochenen Grabstein, der als Inschrift Autorenname, Buchtitel und den Zusatz ‚Roman‘ trägt. Die Großbuchstaben in gelb beziehungsweise weiß sind deutlich hervorgehoben, was eine gewisse Dreidimensionalität bewirkt.
Der obere Bereich des Grabsteins ist sanft gebogen und zeigt eine Art Relief aus Engelsflügeln und einem einfach gehaltenen Gesicht. Auf der rechten Seite des Grabes hockt eine schwarze Krähe mit geöffnetem Schnabel, deren Auge dem Betrachter zugewandt funkelt. Im Hintergrund befindet sich ein realistischer, verzweigter Baum, im Vordergrund befinden sich einige grüne Grashalme.
Eine sehr vereinfachte Skizze des Grabsteins samt Krähe erwartet den Leser zu Beginn jedes Kapitels.


Fazit
Charlaine Harris legt mit dem Einführungsband „Grabesstimmen“ einen gelungenen Serienauftakt vor, der Lust auf die Fortsetzung in „Falsches Grab“ macht. Die originelle Kombination aus Krimi und Paranormalem überzeugt. Auch Gesamtkonzept, Figuren und Schauplätze begeistern.



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel


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