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Eine zauberhafte Liebesgeschichte, ein Kriminalfall und ein charmanter Zyniker.

London, die Hauptstadt der Neuen Zeit: Nach dem Jahrzehnte andauernden Krieg gegen ein alles verzehrendes Europa erhebt sich die Stadt wie ein erschöpfter Phoenix aus ihrer Asche und reckt sich neuem Leben entgegen.
Als Ceras beste Freundin entführt wird, ist der Buchhändler und verhinderte Abenteurer Valender Beazeley ihre einzige Hilfe. Cera ahnt bald, dass Valender, Sohn eines Konservativisten, ein magisches Geheimnis verbirgt. Wie sonst ließe sich das Knistern im Äther erklären, das sie in seiner Nähe immer wieder überkommt? Im Zuge ihrer gemeinsamen Ermittlungen verliebt sie sich in ihn. Doch wie kann Valender ihre Gefühle erwidern, ist sie doch kein Mensch, so wie er?

 

Schluesselherz 

Autor: Liv Abigail
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: September 2013
ISBN: 978-3-864432-17-0
Seitenzahl: 242 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Cera und Yasemine kamen vor rund fünfzehn Jahren gemeinsam aus ihrer Heimat Dubai nach Royal Britannien. Beide traten als Tänzerinnen im Ensemble des Keyman Theatre in Chelsea auf, die Bühne war ihr Himmelreich. Sie waren wie Schwestern, doch nun ist Yasemine fort. Entführt – es fehlt jede Spur! Von Scotland Yard ist keine Hilfe zu erwarten, denn der Vorfall gilt lediglich als Diebstahl. Cera und Yasemine sind Puppen, Kunstprodukte, hergestellt von einer Koryphäe und dennoch als niederste aller magischen Wesen verachtet. Cera benötigt Hilfe und das Schicksal meint es gut mit ihr. In Valender Beazeley findet sie einen Verbündeten. Der Buchhändler mit einem Faible für Kriminalromane ist ihr bei der Suche nach Hinweisen ebenso behilflich wie der freischaffende Künstler Nathaniel Charles. Die Zeit drängt, denn Yasemine ist nicht die erste verschwundene Puppe und der mechanische Herzschlag ist nur von begrenzter Dauer!

Eine wunderbare Kombination aus Romanze, Kriminalfall und Steampunk weiß mit Magie und Spannung zu unterhalten.


Stil und Sprache
Dampfmaschinen und Chronografen im Windschatten von Jack the Ripper datiert auf April 2012 – wie passt das zusammen? Zugegeben, die Idee, klassische Steampunk-Elemente und den Lokalkolorit des viktorianischen Londons ins Hier und Jetzt zu verlegen, wirkt im ersten Moment befremdlich. Mechanische Zugpferde im Zusammenhang mit Take That und aufziehbare Tanzpuppen als vermeintliches Geschenk für Lady Di, da muss man erst einmal drauf kommen. Nichtsdestotrotz gelingt es Liv Abigail alias Jennifer Benkau durch liebevoll ausgestaltete Details von Figuren und Umgebung, eine überzeugende Atmosphäre zu kreieren. Die Geschichte selbst nimmt in dreiundzwanzig Kapiteln nebst Epilog, erzählt in dritter Person aus wechselnden Perspektiven, ihren Lauf. Sie ist spannend, romantisch und äußerst phantasievoll. Die Autorin trifft exakt die richtige Mischung und nicht zuletzt der angenehme Lesefluss sorgt für konstant gute Unterhaltung. Selbstredend finden auch die ein oder andere Überraschung sowie ausgeklügelte Wendungen Eingang ins Geschehen, sodass die Handlung zu keiner Zeit auf der Stelle tritt. Der Abschluss des Romans lässt den Leser zufrieden zurück und bietet sogar Raum für mehr.


Figuren
Im Vordergrund von „Schlüsselherz“ stehen Cera, die Tanzpuppe aus Dubai, Valender, der Magische aus seines Vaters Buchhandlung Beazeley’s Books, und der exzentrische Nathaniel im Gefolge siebener Katzen, allesamt ungeachtet ihres Geschlechts Mrs Charles genannt.
Valender Beazeley ist nach seiner Zeit bei der Royal Army auf Wohlwollen und finanzielle Unterstützung seines Vaters angewiesen. Obwohl er dessen konservative Ansichten gegen alles Magische nicht teilt, arbeitet er in seinem Buchladen. Seiner Liebe zum geschriebenen Wort, insbesondere verpönter Trivialliteratur im kriminalistischen Bereich, verdankt er die Begegnung mit Cera. Die Puppe ist nahezu perfekt gearbeitet und noch dazu für ihre Art recht untypisch menschlich. Als sie sich in ihrer Not an Valender wendet, kann dieser ihrer Erscheinung kaum widerstehen. Das Knistern ist schnell beidseitig. Zu dritt kommen sie schließlich ihrer Abenteuerlust nach und klären mit Nathaniel Charles und dessen Gabe, Gemälde zum Leben zu erwecken, und seinem Hang zur Schwarzen Magie den spektakulären Diebstahl auf. Neben den gelungenen Hauptfiguren tragen außerdem diverse Nebenfiguren zur Gesamtwirkung des Plots bei.


Aufmachung des Buches
„Schlüsselherz“ erscheint als großformatige Broschur im Sieben Verlag. Die Umschlaggestaltung von Andrea Gunschera ist eine wahre Augenweide in überwiegend leuchtend roter Farbgebung. Das Motiv zeigt eine junge Dame edlen Aussehens, die sehr gut mit der Erscheinung der Puppe Cera einhergeht. Ergänzt wird das Cover durch zahlreiche Tänzerinnen in verschiedenen klassischen Positionen, die sich in unterschiedlichen Größen und Strukturen im Vorder- und Hintergrund überlagern. Eine kurze Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite verrät, was den Leser erwartet.


Fazit
„Schlüsselherz“ von Liv Abigail alias Jennifer Benkau ist eine herrlich amüsante Geschichte, die phantastische, kriminalistische und Steampunk-Effekte vereint. Die Handlung gestaltet sich abwechslungsreich und spannend, Setting und Figuren sind mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Eine innovative Idee zwischen viktorianischem und heutigem Zeitalter.


4 5 Sterne


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