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Betsy freut sich auf die bevorstehende Hochzeit mit Eric, dem wahrscheinlich attraktivsten Vampir aller Zeiten. Sie hat allerdings nicht die geringste Lust auf den Haufen hochnäsiger Vampire aus Europa, die dem königlichen Paar ihre Aufwartung machen wollen. Derweil hält sich ihr Verlobter Eric aus allen Hochzeitsvorbereitungen heraus – nur Betsy hat alle Hände voll zu tun, denn auch als Vampirin heiratet man schließlich nur einmal ...

 

Nur ueber meine Leiche 

Originaltitel: Undead and Unpopular
Autor: Mary Janice Davidson
Übersetzer: Stefanie Zeller
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: September 2008
ISBN: 978-3-8025-8177-9
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Betsy wird immer mehr in Sachen Vampirpolitik beansprucht, ihre „Untertanen" kommen oft unangemeldet vorbei und stellen ihren Tages-, Entschuldigung: Nachtablauf auf den Kopf. Da passt es ihr gar nicht, dass eine Delegation Urvampire aus Europa ihre längst überfällige Aufwartung macht und es sich herausstellt, dass einer davon ihre Bekannte Sophie getötet und zur Vampirin gewandelt hat, die nun dessen Kopf von Betsy fordert. Zudem hat Betsy mit dem Bluttrinken immer mehr Mühe und beschließt, ganz damit aufzuhören, wodurch sie zeitweise unausstehliche Launen entwickelt. Und dann stellt sich heraus, dass ihre beste Freundin Jessica an Krebs erkrankt ist ...

Auch in diesem Band hat Betsy wieder alle Hände voll zu tun und muss dabei gegen ihren Blutdurst ankämpfen, was sie mitunter unberechenbar macht. Echt witzig, wenn Sie Marc geistig nicht mehr mit Namen nennt, sondern von ihm als B-Positiv - hm lecker, denkt. Und auch die Sorge um ihre Freundin Jessica, die an Knochenmarkkrebs erkrankt ist, bringt Betsy gehörig aus dem Gleichgewicht. Einfach köstlich.


Stil und Sprache
„Auf dem Dachboden ist ein Zombie", so beginnt das erste Kapitel und der Trubel nimmt seinen Anfang. Die Handlung mit dem Zombie wird daraufhin längere Zeit zur Seite geschoben, weil Betsy dies nicht für bare Münze nimmt. Leider erfährt der Leser weder woher der Zombie kommt, wer ihn geschickt hat noch wie lange er schon auf dem Dachboden haust. Solche außergewöhnliche Szenen werden in der Serie wie Brotkrumen ausgestreut, wecken die Neugier und sind mitunter kurz spannend – und verlaufen im Sande, was ich sehr schade finde.

Erneut führt uns Betsy aus ihrer Sicht durch den 5. Band der Serie. Bereits nach wenigen Seiten wähnte ich mich im falschen Film, sprich falschen Band, weil ich stark den Eindruck hatte, zum letzten Band hin fehlt etwas, zumal neue Bewohner in die Villa eingezogen sind und George – das Biest aus dem Keller – zivilisiert und ganz normal agiert. Und tatsächlich, die 153 Seiten lange Bonus-Story, die in meinem Band am Schluss eingefügt ist, sollte unbedingt zuerst gelesen werden. Sie hat den Namen "Untot in Not" und beschreibt die Vorgeschichte von Antonia, Werwölfin und neue Gefährtin von George, der eigentlich Garrett heißt.

Dieser Band ist nicht ganz so locker und spritzig, da auch ernste Themen bewältigt werden müssen. Teile der Vampirwelt haben Betsy noch immer nicht als ihre Königin akzeptiert und stellen sie auf die Probe. Dabei beweist Betsy Rückgrat und die Aggressivität, die durch ihre Weigerung, Blut zu trinken, durchbricht, ist ihr dabei ungewollt eine Hilfe. Emotionale Stellen sind auch wieder vorhanden. Die Nachricht von Jessicas Krebserkrankung lässt Betsy buchstäblich aus den Schuhen kippen und bringt sie in große Bedrängnis. Soll sie ihre Freundin wandeln? Und was soll sie mit dem Vampir Alonzo anstellen, dessen Kopf von Sophie gefordert wird? Die Neugier und Spannung steigt diesmal höher als bisher. Auch überaus lustige Szenen sind wieder vorhanden. Als Betsy endlich tatsächlich auf den Dachboden geht und dort dem Zombie begegnet, bricht sie in Panik aus. Urkomisch und sehr gelungen, wie sie zusammen mit einem Geist völlig die Fassung verliert! Einige Überraschungen führen zu einem gelungenen Ende, das nur wenige Fragen offen lässt.


Figuren
Betsy zeigt in diesem Band ungewollt ihre Krallen. Die zahlreichen unangemeldeten Besucher und das ständig läutende Telefon rauben ihr den letzten Nerv. Und weil Betsy beschlossen hat, abstinent zu leben und auf das Bluttrinken ganz zu verzichten, schaltet sich ihr Verstand zeitweilig ab und sie sieht in Freunden wie auch Fremden nur noch eine Mahlzeit, was ihre Gemütsverfassung nicht gerade hebt. Durch die zahlreichen Launen verschafft sie sich in der Vampirwelt Respekt und bei den Freunden leichte Angst. Betsy wird sich ihrer Verantwortung als Vampirkönigin immer mehr bewusst, sie braucht zwar jeweils eine Weile, kommt dann aber zu verblüffenden Ergebnissen.

Eric Sinclair hält sich in diesem Band meistens auffällig zurück. Er weiß, dass Betsy sich den Respekt von älteren Vampiren selbst erringen muss und ist ihr nicht gerade eine große Hilfe. Zudem hält er sich immer noch bei den Hochzeitsvorbereitungen zurück und dass Betsy kein Blut mehr trinken mag, betrifft ihn genauso, denn sie ernähren sich ja gegenseitig, was ihm nun verwehrt bleibt. So ist auch seine Laune nicht immer die beste. Und als Betsy in der Küche angeschossen wird, flippt er beinahe aus. Er agiert in diesem Band zwar eher zurückhaltend, überzeugt dabei aber auf der ganzen Linie.

Auch Jessica ist zuerst launisch und nicht in bester Verfassung, was mit dem Geständnis ihrer Krebserkrankung später perfekt begründet ist. Sie zeigt dabei außergewöhnliche Stärke und Mut und ist Betsy auch weiterhin eine gute Freundin.

Die Nebenfiguren sind wieder zahlreich. Eine Delegation Urvampire aus Europa macht die längst überfällige Aufwartung und verstrickt sich in ungeahnte Schwierigkeiten. Die Bekannte Sophie möchte ihren Liebhaber wandeln und die Stiefmutter Antonia bringt den kleinen Jon immer häufiger unangemeldet vorbei und holt ihn nicht zur vereinbarten Zeit ab. Da man die meisten Nebenfiguren bereits aus einem oder mehreren Bänden kennt, ist die Vielzahl jedoch überhaupt kein Problem. Sie sind zudem differenziert ausgearbeitet und bleiben gut im Gedächtnis haften.


Aufmachung des Buches
Betsy Taylor's Figur steht ganz im Mittelpunkt des Cover, modisch und mit Sonnenbrille, scheint sie den Betrachter keck anzublicken. An ihrem Arm hängen drei Einkaufstüten und auf ihrer Handtasche ist wieder die schwarze Fledermaus zu sehen. Über ihrem Kopf ist das immer vorhandene Ornament, das auch als Einziges auf der Rückseite – neben den Angaben zum Buchinhalt – abgedruckt ist, zu sehen. Ich finde diese Covers frech und frisch und die Serie ist sofort zu erkennen. Gefällt mir sehr gut.


Fazit
Die sonst eher naive und weichherzige Betsy zeigt in diesem Band Zähne, derweil ihr die Sorgen um die Ohren fliegen. Einfach vergnüglicher Lesespaß mit einem Schuss Spannung.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Weiblich, ledig, untot
Band 2: Süß wie Blut und teuflisch gut
Band 3: Happy Hour in der Unterwelt
Band 4: Untot lebt sich's auch ganz gut!

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