Smaller Default Larger

Morio streckte die Hände aus. Ein Knistern war zu hören, und ein violetter Blitz zuckte von seinen Fingern in die glatten Kristalle. Er riss den Kopf hoch und nickte. "Geister. Aber nur bösartige Geister lösen die Banne aus. Wir haben keinen Besuch von gewöhnlichen Gespenstern – die haben es auf uns abgesehen."

In Seattle häufen sich die seltsamen Begebenheiten. Aggressive Geister suchen die Stadt heim, gleichzeitig verlieren Feen, Elfen und Hexen durch eine seltene Seuche ihre Energie. Vampirin Menolly und ihre Schwestern suchen den Übeltäter, und alle Hinweise deuten auf einen alten Bekannten hin: den Magier Telazhar.

 

Vampirnacht 

Originaltitel: Shadow Rising
Autor: Yasmine Galenorn
Übersetzer: Katharina Volk
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: 1. April 2014
ISBN: 978-3-426-51413-9
Seitenzahl: 416 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Menolly und ihre Schwestern werden zur Audienz bei Königin Asteria in die Anderwelt gebeten. Dort erfahren sie, das Telazhar zahlreiche Magier, Hexer und Söldner um sich schart, um mit Hilfe des erbeuteten Geistsiegels einen gewaltigen Feldzug in der Anderwelt zu starten, bevor er die Erdwelt erobern will. Zudem wird der Anderwelt-Nachrichtendienst wieder aktiviert und die D'Artigo-Schwestern erhalten jede nötige Unterstützung und freie Hand, um die Erde vor dem drohenden Ansturm zu schützen. Wieder zurück geschehen unheimliche Dinge, Geister spuken in Teilen der Stadt und Feen werden von einem unbekannten Feind getötet. Hat der Angriff bereits begonnen?

Ungewohnt subtil und geisterhaft ist die Bedrohung in diesem Band, und darunter leidet die Spannung. Unsichtbare Feinde, die nicht körperlich angegriffen werden können, lassen die Action und Kampfszenen zeitweise vermissen. Ich hatte zudem den Eindruck, dass dies ein Zwischenroman ist, dem weitere große Ereignisse erst noch folgen werden.


Stil und Sprache

Der Einstieg in die Geschichte ist eher gemächlich, die Schwestern kehren nach langer Zeit erstmals wieder in die Anderwelt zurück. Zahlreiche Bezüge zu vergangenen Ereignisse werden dabei schon sehr früh in Erinnerung gerufen und diesmal haben mich die Wiederholungen teilweise gestört, einiges habe ich in den vergangenen Bänden in sehr ähnlicher Form einfach schon zu oft gelesen. Zwar erhalten die Schwestern am Hof der Königin erschreckende Nachrichten, doch es dauert relativ lange, bis sich wirklich Spannung aufbaut.

Wie gewohnt ist der Band in Ich-Form aus Sicht von Menolly geschrieben. Die Gefahr ist zwar groß, doch die Bedrohung ist trotzdem eher subtil, lange Zeit nicht richtig fassbar, und da es sich mehrheitlich um Geistwesen handelt, sind die Kampfszenen nicht so stark wie gewohnt. Wie üblich reiht sich ein Ereignis an das nächste, sodass den Protagonisten kaum Zeit bleibt, um sich zu erholen. Auch der Showdown gegen Ende hat mich nicht völlig begeistert, er hat zwar durchaus dramatische Szenen, ist jedoch relativ kurz abgehandelt und schnell vorbei.

Wie Menolly selbst ist der Band eher trocken und pragmatisch, humorvolle Dialoge oder Szenen sind selten vorhanden. Die emotionale Seite hingegen ist perfekt ausgearbeitet und eingebaut, sowohl Menolly als auch ihre Schwestern durchlaufen schmerzhafte Veränderungen, mit denen sie sich so gut wie eben möglich auseinander setzen, obwohl kaum Zeit dazu bleibt. Die erotischen Szenen sind heiss, offen und mit Niveau beschrieben, wie wir es in dieser Serie gewohnt sind.


Figuren

Menolly sucht sich noch immer den richtigen Platz in der Vampirwelt an der Seite von Roman und auch in der Beziehung zu ihrer Verlobten Nerissa. Dass sie sich kaum an den Hochzeitsvorbereitungen beteiligt, verletzt und verunsichert Nerissa gleichermaßen. Menolly öffnet sich in diesem Band ihren Gefühlen und bringt sich mehr als bisher ein. Ihre Einstellung zu sich selbst als Vampirin verändert sich dabei.

Sephreh, der Vater der drei Schwestern, ist neu Vorgesetzter und Verbindungsmann zur Anderwelt. Sie haben sich ausgesöhnt, was vor allem Camille eine schwere Last von den Schultern nimmt. Noch ist nicht klar, ob der Frieden hält. Ansonsten haben sich die Charaktere nicht wirklich weiterentwickelt, weil man sie bereits so gut kennt. Sie zeigen die gewohnten Facetten und sind überaus starke, eigenständige Persönlichkeiten.

Das Böse ist in diesem Band nicht wirklich fassbar. Kein einzelner Gegner, sondern zahlreiche verschiedene, mitunter sehr gefährliche Geistwesen, die von einer unsichtbaren Macht im Hintergrund gesteuert werden. Der Drahtzieher selbst greift nur im Showdown ins Geschehen ein.


Aufmachung des Buches
Die Gestaltung des Taschenbuches mit Klappbroschur ist eher dunkel und düster, sodass der helle Schriftzug und die weißen Ornamente, die zusammen mit dem Namensschriftzug als leichtes Relief ausgearbeitet sind, aus dem Cover hervorstechen. Auf der Rückseite ist ein Teil des Covermotivs im oberen Bereich abgebildet, daneben und darunter befindet sich der Text zum Inhalt des Buches.


Fazit
Durch die zahlreichen Geistergegner fehlten mir ein wenig die handfesten Kämpfe und die Spannung leidet auch darunter. Eher ein Übergangsband, der wohl als Vorbereitung für etwas Größeres gedacht ist. Trotzdem natürlich absolut lesenswert! 


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 7: Hexenzorn
Band 8: Katzenjagd
Band 9: Vampirblut
Band 10: Hexensturm
Band 11: Katzenmond
Anthologie: Schwestern des Blutes

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo