Smaller Default Larger

Richard Sharpe gegen Guy Loup, den niederträchtigsten Franzosen seiner Zeit

Portugal 1811. Sharpe ist gerade noch rechtzeitig zur Stelle, um die Vergewaltigung eines Mädchens zu verhindern. Die Übeltäter sind Mitglieder der Loup Brigade, einer französischen Eliteeinheit, benannt nach ihrem berüchtigten Kommandanten Brigadier Guy Loup. Und es kommt noch schlimmer: Die Männer haben alle Bewohner eines nahegelegenen Dorfes niedergemetzelt - sogar die Kinder. Entsetzt gibt Sharpe den Befehl, die französischen Gefangenen zu erschießen. Auch der inzwischen eingetroffene Brigadier Loup vermag Sharpe nicht umzustimmen. Daraufhin schwört der Franzose Rache, und Sharpe hat von nun an einen weiteren Todfeind...

Sharpes Gefecht 

Originaltitel: Sharpe's Battle
Autor: Bernard Cornwell
Übersetzer: Rainer Schuhmacher 
Verlag: Bastei Lübbe Verlag (Bastei Lübbe Taschenbuch)
Erschienen: 14. Februar 2014
ISBN: 978-3404169184
Seitenzahl: 432 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Im Gegensatz zur Behauptung im Klappentext kommen Sharpe und seine Riflemen zu spät, um Mirandas Vergewaltigung zu verhindern. Der restlichen Beschreibung des Klappentextes kann man soweit nichts mehr hinzufügen. Daneben gibt es noch ein paar andere Handlungsstränge – politische Ränke und Intrigen, die Erlebnisse der Garde des spanischen Königs, der "Real Companía Irlandesa", und die große finale Schlacht um Fuentes de Onoro am Ende des Buches, an der natürlich Sharpe und seine Leute wieder teilnehmen.

Wie immer gibt es eine historische Schlacht Wellingtons um die herum eine Geschichte gestrickt wird. Leider kann sich der Autor nicht entscheiden, was ihm wichtiger ist – das Erleben der Riflemen oder die Beschreibung der Schlacht, die hier sehr ausführlich ausfällt. Zu ausführlich für meinen Geschmack. 


Stil und Sprache
An diesem Buch wird altgedienten Lesern der Sharpe Romane ziemlich rasch die übliche Aufteilung auffallen – kurzes Scharmützel, Vorbereitung auf die Schlacht mit ein paar Unannehmlichkeiten für Sharpe und schließlich die Schlacht selbst. Dieses Mal wird der Roman in zwei Teile aufgeteilt, die nicht wirklich zusammenpassen. Am Ende von Teil 1 ist fast alles gesagt, es fehlt nur noch die Gegenüberstellung von Loup und Sharpe. Teil 2 umfasst die Darstellung der Schlacht um Fuentes de Onoro. Ungefähr 2/5 des Buches sind somit dem brutalen, gleichwohl realistischen Gemetzel gewidmet, sowie der Schilderung der taktischen Entscheidungen beider Anführer – Wellington und Masséna. Sharpe und die Riflemen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, die auch von x-beliebigen anderen Soldaten eingenommen werden könnte.

Cornwell schreibt wie immer spannend und die Geschichte macht in Teil 1 durchaus Sinn. Es ist ein Vergnügen sie zu lesen, obwohl die von Cornwell schon häufig geschilderte Geschichte von Verrat nur variiert wird, das aber gekonnt und letztlich überraschend. Teil 2 dagegen stellt einen Bruch dar und ich fand es recht langweilig, das ganze Hin-und-Her der Schlacht zu lesen, vor allem weil Cornwell diesmal mehr Wert auf die Darstellung des gesamten Schlachtenverlaufs legt, als auf eine spannende Handlung, die dicht bei Sharpe und seinen Leuten bleibt. 


Figuren
Wie bereits bei Sprache und Stil, auch bei den Figuren nichts wirklich Neues. Sharpe und seine Riflemen kennt man gut und freut sich, sie alle wiederzusehen. Wellington hat seinen üblichen kurzen Auftritt. Dafür darf Major Hogan mal richtig viel tun, was mir speziell gefallen hat, denn ich mag das Schlitzohr, dem Sharpe immer wieder auf den Leim geht. Sowohl der Feind, als auch die diversen Nebenfiguren auf Seiten der Briten werden gut ausgearbeitet. Loup ist schön böse und ich finde es schade, dass der Autor nicht mehr aus dem Gegenüber von Sharpe und Loup gemacht hat. Diese Beziehung hat ziemlich viel Potenzial zu einem Katz-und-Maus-Spiel, das leider verschenkt wurde. Wohl, weil es dem Autor zu sehr auf diese besondere Schlacht ankam. 


Aufmachung des Buches
Auch beim Cover des Taschenbuchs das Gewohnte – wie immer im Hintergrund die Ahnung einer Schlacht und im Vordergrund ein militärisches Detail. Interessant ist dieses Mal allerdings der Titel, der wohl geändert wurde, denn im Inneren lautet die Widmung: "Sharpes Schlacht ist Sean Bean gewidmet". In den "Historischen Anmerkungen" erklärt Cornwell die geschichtlichen Hintergründe und welche Personen oder Ereignisse seine Erfindung sind. Eine Karte der Örtlichenkeiten um Fuentes de Onoro wäre sehr hilfreich gewesen, zumal dem Autor die geschilderte Schlacht so wichtig zu sein scheint. 


Fazit
Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und gäbe es den langweiligen Teil 2 nicht, sie wäre 4 Sterne wert gewesen.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 07: Sharpes Mission
Band 08: Sharpes Trophäe
Band 09: Sharpes Gold
Band 10: Sharpes Flucht
Band 11: Sharpes Zorn

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo