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VERFOLGT VON DER VERGANGENHEIT

Die Bibliothekarin Autumn Howard wagt einen Neuanfang als Rangerin im Arches National Park in Utah. Doch schon am ersten Tag verletzt sie sich und wird von ihrem Kollegen Shane Hunter gerettet. Mit viel Geduld und Zuneigung gelingt es Shane, Autumns Vertrauen zu gewinnen. Aber dann wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, und nicht nur sie, sondern auch Shane schwebt in höchster Gefahr ...

 

Vertraute Gefahr 

Autor: Michelle Raven
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Januar 2011
ISBN: 978-3-8025-8371-1
Seitenzahl: 384 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als der Ranger Shane Hunter am Abend die verletzte Autumn an einer abgelegenen Stelle im National Park findet, reagiert diese äußerst verstört und panisch. Nur mit viel Geduld kann er sie beruhigen und zur Erste Hilfe Station tragen. Er ist sofort fasziniert von dieser zarten, hübschen Frau. Shane, der Frauenschwarm, muss sich auf einmal um eine Frau bemühen, stößt dabei immer wieder auf eine Wand von Abwehr oder sogar Panik. Was ist der jungen Frau nur Schreckliches passiert? Autumn spürt die Anziehungskraft ebenso wie Shane und die tägliche Zusammenarbeit hilft da auch nicht gerade. Aber sie ist überhaupt nicht bereit, einem Mann zu vertrauen, sondern versucht lediglich, die traumatischen Ereignisse hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Doch dann wird ein Paket mit schrecklichem Inhalt in ihrer Blockhütte deponiert und diesmal gerät jeder, dem Autumn Zuneigung entgegenbringt, ebenfalls ins Visier des Peinigers ...

Die beiden Handlungsstränge – Liebesgeschichte und Thriller – sind wunderbar ineinander verwoben und ergeben eine ausgewogene und unterhaltsame Mischung. Die schreckliche Vergangenheit ist dabei perfekt enthalten und bringt viel Spannung in die Handlung.


Stil und Sprache
Die Handlung wird abwechslungsweise aus Sicht der Protagonisten in dritter Person Präsens erzählt. Im Verlauf der Geschichte kommen noch Passagen aus Sicht des Verfolgers dazu. Dabei sind jeweils auch dessen Gedanken und Gefühle eingefügt. Autumn verliert sich zudem in schrecklichen Tagträumen oder nächtlichen Albträumen, die jeweils in Kursivschrift eingefügt sind. Deren Inhalt sind brutale Erinnerungen über Ereignisse in der Gefangenschaft. Vor allem zu Beginn der Handlung sind sie häufiger eingefügt, was die Spannung laufend in die Höhe treibt.

Schon anhand der Reaktionen bei der ersten Begegnung mit Shane wird klar, dass Autumn schreckliche Dinge erlebt haben muss, was die Neugier weckt. Shane versucht behutsam, Autumns Vertrauen zu gewinnen und ihr Geheimnis zu lüften. Die sich entwickelnde Freundschaft und Liebe ist dabei sehr differenziert und glaubhaft ausgearbeitet, das Trauma perfekt berücksichtigt, sodass die Reaktionen von Autumn manchmal explosiv und heftig sind, manchmal die einer normalen, verliebten Frau. Die Anziehungskraft ist gut zu spüren und gipfelt mit der Zeit in offene, niveauvoll beschriebene Erotik.

Die Passagen mit dem Peiniger lassen den Wahnsinn dahinter spüren, seine Gedanken sind düster, bedrohlich und der Leser kann die kommende Gefahr erahnen. Der Schreibstil wird zunehmend rasanter und die stetig steigende Spannung gipfelt in einen packenden Showdown. Die Schauplätze sind oftmals in der freien Natur, der Arches National Park und auch der Yellowstone National Park werden dabei mit ihren Sehenswürdigkeiten aus Sicht eines Besuchers bildhaft beschrieben.


Figuren
Autumn Howard hat Schreckliches erlebt, ihr Peiniger konnte fliehen und sich seit rund einem Jahr erfolgreich der Verhaftung entziehen. Körperlich ist Autumn soweit wieder hergestellt, seelisch jedoch hat sie noch tiefe Narben. Vor allem zu Beginn der Geschichte leidet Autumn unter Angstzuständen - in geschlossenen Räumen, wenn sich jemand von hinten nähert oder auch bei Berührungen. Dieses Verhalten ist perfekt ausgearbeitet und man erkennt trotz der Schwächen auch die Stärke in der jungen Frau. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einem einsamen, auf sich allein gestellten Opfer zu einer kämpfenden Frau, die sich dem Leben wieder öffnet und für sich und ihre Freunde einsteht. Autumn und ihre Entwicklung haben mir sehr gut gefallen.

Shane Hunter besitzt ebenfalls zahlreiche Facetten. Ranger, Fotograf, Frauenschwarm und Familienmensch mit guten, gentlemanliken Manieren. Behutsam tastet er sich an Autumn und ihre Gefühle heran, vermag sie aus dem Schneckenhaus zu ziehen und hilft ihr, sich im Alltag wieder zurecht zu finden. Dabei ist er aber auch ein Mann, der in der Liebe fordern kann und sich bei Gefahr schützend vor sie stellt. Seine Gefühle sind ebenfalls differenziert und glaubhaft ausgearbeitet.

Robert Pearse war einst ein netter Freund und Lebensgefährte, entwickelte sich jedoch zu einem eifersüchtigen, besitzergreifenden Kontrollfreak. Als Autumn ihn verlassen will, brennen bei ihm die Sicherungen durch und er wird zu einem durchgeknallten Psychopathen, der es liebt, andere in Schrecken zu versetzen und Schmerzen zuzufügen. Einige Gedanken und Handlungen lassen beinahe Gänsehautfeeling aufkommen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches mit Klappbroschur gefällt mir ausgezeichnet. Ein markantes Frauengesicht und daneben ein schattenhafter Mann dominieren das orangebraune Cover. Die Klappeninnenseiten sind hellorange und zeigen eine weitläufige Landschaft. Die Rückseite des Buches ist die Verlängerung des Covers, wobei neben der Inhaltsangabe wieder der Umriss eines Mannes zu erkennen ist.


Fazit
Ein beklemmender Thriller mit einer berauschenden Liebesgeschichte in wunderbarer Landschaft inszeniert, so kann man kurz den ersten Band der Hunter-Serie beschreiben. Zudem wird mit kleinen Andeutungen bereits die Neugier auf kommende Bände geweckt, sodass ich wieder mal froh bin, den nächsten Band bereits zu besitzen.


4 Sterne


Hinweise
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