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Von klein auf haben wir von Pa gesagt bekommen, dass unser Schicksal, die Geschichte unseres Lebens, am Nachthimmel steht. Er hat uns nie gesagt, was er da gesehen hat. Aber es hat schwer auf ihm gelastet, das hat man gemerkt. An der Art, wie er Lugh manchmal angesehen hat. Oder mich. „Sie werden dich brauchen, Saba. Lugh und Emmi. Und da werden noch andere sein. Viele andere. Gib der Angst nicht nach. Sei stark, ich weiß ja, dass du stark bist. Und gib niemals auf, hörst du? Niemals. Egal, was passiert.“

Auf ihrer Reise durch die Dustlands wird Saba von einem unbekannten Gegner verfolgt. Sie sehnt sich nach Jack, seinem verwegenen Mut, seinem Kämpferherz. Aber Jack ist verschwunden. Wird der Herzstein ihr helfen, ihn zu finden?

GEFAHR. VERRAT. LEIDENSCHAFT.
Nichts ist gewiss, und niemand ist sicher in dieser großartigen Endzeitfantasy.

 

Dustlands Der Herzstein 

Originaltitel: Rebel Heart
Autor:  Moira Young
Übersetzer: Alice Jakubeit
Verlag: Fischer FJB
Erschienen: 20.02.2014
ISBN: 978-3841421463
Seitenzahl: 431 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach dem Kampf gegen Vikar Pinch befinden sich Saba, Lugh, Emmi und Tommo auf dem Weg in den Westen, zu einem besseren Leben. Dort haben Jack und sie vereinbart, sich zu treffen. Doch nach all den Geschehnissen ist Saba nicht mehr die alte; sie haben ihre Spuren bei ihr hinterlassen. 
Als Saba dann auch noch die Nachricht ereilt, dass Jack angeblich mit den Tonton arbeitet, beschließt sie umzukehren und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihm zu helfen. Denn Saba weiß, dass sich Jack niemals dem sogenannten „Wegbereiter“ anschließen würde ...

Wie bei vielen Trilogien gibt es leider auch bei „Dustlands – Der Herzstein“ das Problem, dass das Buch nicht ganz in der Lage ist, in die Fußstapfen des außergewöhnlich guten ersten Bandes zu treten. Die Spannung ist fast ununterbrochen da, doch leider gibt es einige Wendungen, die mir weniger gut gefallen haben.


Stil und Sprache
Nach einem Prolog, der aus Jacks Sicht geschrieben wurde, setzt das Buch genau dort an, wo der Vorgänger aufhörte. In der ersten Person aus Sabas Sicht entführt die Autorin den Leser in eine dystopische Welt.

Der Stil von Moira Young ist außergewöhnlich. Wer den ersten Band gelesen hat, wird sich an die kurzen, abgehackten Sätze und die einfache Sprache erinnern, die Sabas niedrigen Bildungsstand reflektieren sollte. Im ersten Band fehlte auch noch jegliche wörtliche Rede, wodurch man sich erst mal an die Sprache gewöhnen musste. Ein wenig schade ist, dass die Autorin sich bei dem zweiten Band doch für die wörtliche Rede entschieden hat. Dadurch ist der Lesefluss zwar einfacher, aber zugleich verlieh der vorherige Stil dem Buch noch mehr Einzigartigkeit. Dennoch vermag es die Autorin mit wenigen Worten geschickt, Bilder in den Köpfen der Leser entstehen zu lassen:

„Ich kletter wieder runter auf den Strand. Meine nackten Füße wecken die schlafenden Steine. Sie verrutschen und flüstern sich was zu.“ (Seite 422)

Auch wenn man den ersten Band vorher nicht erneut gelesen hat, fällt der Einstieg sehr leicht. Im Laufe des Buches werden unterschiedliche Andeutungen bezüglich des potenziellen Verlaufs der Handlung gemacht, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Dadurch entsteht zwar Spannung, da die Handlung absolut unvorhersehbar ist und es einige überraschende Wendungen gibt, doch während eines Großteils des Buches passiert nicht mehr, als dass die Figuren von einem Ort zum anderen Reisen. Im letzten Drittel ändert sich dies zum Glück und das Tempo ist ein wenig straffer. Trotz dieser Bemängelung muss man aber erwähnen, dass das Buch sich sehr flüssig lesen lässt. Man fiebert mit den Figuren mit und lässt sich mitreißen.

Nach dem Ende klappt man dann das Buch ein wenig unzufrieden zu, da es wie bereits erwähnt nicht mit dem ersten Band mithalten kann. Bleibt nur abzuwarten und zu schauen, in welche Richtung sich die Handlung im Abschluss der Trilogie entwickeln wird. 


Figuren
Saba ist zwar tough, doch das, was sie hat durchmachen müssen, hat seinen Preis. Sie kann nachts nicht schlafen, die Gesichter der Toten verfolgen sie. Emotional ist sie ein einziges Chaos und das ist nachvollziehbar. Sie sehnt sich nach Jack und zugleich ist da eine Kluft zwischen ihr und Lugh, die ihr zu schaffen macht. Der Stil vermittelt dem Leser ihre Gedanken und Gefühle sehr gut, doch Saba trifft ein paar Entscheidungen, die der Leser nicht nachvollziehen kann. Dennoch sympathisiert man mit ihr, denn sie ist mutig und loyal und tut alles für ihre Familie

Während Lugh aufgrund der Umstände im ersten Band nicht sehr präsent war, lernt der Leser ihn nun besser kennen. Doch man weiß nicht, was ihm als Folge seiner Entführung alles widerfahren ist. Was auch immer passiert ist, hat ihn verändert. Er ist oft zornig und arrogant, wodurch es schwerfällt, sich mit ihm anzufreunden. Doch man spürt, dass die Verbindung zwischen ihm und Saba eine besondere ist, weswegen es umso trauriger ist mit anzusehen, wie die beiden immer weiter auseinanderdriften.

Auch ohne Perspektivwechsel sind die anderen Figuren dreidimensional. Neben den bekannten Figuren werden auch einige neue eingeführt, die wichtige Rollen in der Handlung spielen. Sie haben alle ihre individuellen Züge, die sie real erscheinen lassen.


Aufmachung des Buches
Beim Buch handelt es sich um ein Hardcover. Zu sehen ist die Silhouette einer Frau vor dem Hintergrund einer Wüstenlandschaft. Der Titel prangt in großen roten Buchstaben direkt auf der Mitte des Covers und wurde mit Spotlack veredelt. 
Insgesamt sieht es gut aus und passt auch zum Inhalt. 
Das Buch ist in zehn Kapitel aufgeteilt; einen Anhang gibt es nicht.


Fazit
Wer den ersten Band gelesen hat, wird sich auch den zweiten nicht entgehen lassen wollen. Und trotz der Bemängelungen kann ich das Buch weiterempfehlen. Der klasse Stil der Autorin sowie das einzigartige Setting sind überzeugend.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Entführung

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