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Die Welt hat sich weiterbewegt…

Stephen Kings Hauptwerk, die siebenbändige Saga um den Dunklen Turm, erfährt eine lang ersehnte Fortsetzung: Als Graphic Novel wird die Geschichte erzählt, wie aus dem jungen Revolvermann Roland jener unerbittliche Kämpfer wird, der den Mann in Schwarz bis ans Ende aller Welten verfolgt – und dabei immer auf der Suche nach dem Dunklen Turm ist.

Das einzigartige grafische Werk ‚Der Dunkle Turm‘ bildet den Auftakt zu einer mehrbändigen Serie

 

  Autor: Stephen King
Illustration: Peter David, Robin Furth, Jae Lee, Richard Isanove
Verlag: Heyne
Erschienen: 07/2008
ISBN: 978-3-453-26578-3
Seitenzahl: 240 Seiten
Altersgruppe: Jugendliche und Erwachsene 


Die Grundidee der Handlung
Dieser erste Band der Graphic Novel um den Dunklen Turm beschreibt die Ereignisse, die Roland zum Ablegen seiner Prüfung provozierten und ihn zum jüngsten Revolvermann seiner Zeiten machten. Er und seine Freunde Cuthbert und Alain – ihres Zeichens noch Revolvermann-Anwärter – erhalten daraufhin ihren ersten Auftrag vom Bund. Sie sollen in das Küstenstädtchen Hambry reisen und dort Pferde, Waffen und anderes zählen, was für den bevorstehenden Krieg gegen Den Guten Mann, John Farson, genutzt werden kann.

Dort trifft Roland auch die schöne, aber versprochene Susan Delgardo. Und das Schicksal – Ka – nimmt seinen Lauf, während sich die Welt weiterbewegt…


Beurteilung der Zeichnung
Die Geschichte von Roland beginnt in einer Welt, in der die Revolvermänner die Hüter des Lichts und der Zivilisation sind. Aber auch in einer Welt, die eine uralte und verlorene Vergangenheit hat, die sich weiterbewegt hat und langsam Stück für Stück vom Verfall betroffen ist. Einer Welt, die langsam stirbt. Dem hat nicht nur Stephen King mit seiner monumentalen Romanserie vom Dunklen Turm, sondern auch – zusammen mit den Zeichnern David, Furth, Lee und Isanove – in diesem Comic Rechnung getragen.
So macht eine düstere und unheilvolle Stimmung einen Großteil der Zeichnungen aus, tiefe Schatten und Kontraste dominieren und geben dem ganzen einen harten Charakter. Viele der dargestellten Szenen sind daher im Zwielicht, in der Nacht, im Regen oder im (Boden-)Nebel gehalten. Die Figuren und Gesichter werden – wie viele andere Details – mal als Silhouetten, mal mit tiefen Schatten im Gesicht und in den Augenhöhlen dargestellt.
Gerade als man denkt, diese düstere Stimmung hält durchweg an, überraschen zumindest vorübergehend hellere und wärmere Landschaften im Sonnenschein und gutem Wetter. Aber auch in diesen Sequenzen sind die harten Kontraste und tiefen Schatten in den Gesichtern allgegenwärtig. So unterstreichen die Grafiken sowohl bei den Landschaften, als auch bei den Figuren die endzeitliche Stimmung und die Härte des Lebens und des Kampfes hervorragend. Die Zeichnungen als solche sind sehr detailiert und hochwertig.
Die Bilder nehmen immer die volle Breite einer Seite ein, so dass es keine Unterteilungen in horizontaler Richtung gibt. In vertikaler Richtung sind mal bis zu acht Grafiken im Panoramaformat auf einer Seite zu finden, je nach Wichtigkeit und Detaillierung der Szenen können es aber auch deutlich weniger sein, so dass immer wieder besondere Zeichnungen eine einzelne oder in seltenen Fällen sogar eine Doppelseite ausmachen. Durch diesen Stil wird eine sehr gute Betonung der Geschichte erreicht.
Die Grafiken sind fast vollständig in Farbe gehalten, nur auf den Seiten, mit denen neue Kapitel beginnen, findet sich eine im monochromen gehaltene Zeichnung. Diese wirken Fotografien ähnlich, die mit einer alten, angelaufenen und teils rostfleckigen Metallumrandung gerahmt wurden.

Die Erzählungstexte, viele davon richten sich direkt an den Leser, sind in eher rechteckigen Feldern an den Seiten der Bilder gehalten, die Sprechblasen so angeordnet, dass sie für die Grafiken nicht störend wirken. Über die Reihenfolge der Dialoge herrscht jederzeit Klarheit.


Aufmachung des Comics
Bei der Aufmachung des Buches haben sich die Zeichner und der Verlag sehr viel Mühe gegeben. Dies beginnt schon beim Cover, das fast vollständig in einem matten Ton gehalten ist, nur die angedeutete Silhouette des dunklen Turms und des schwebenden Falkens sind durch Folienaufdrucke auf Hochglanz getrimmt. Das Cover als solches ist sehr ansprechend gestaltet.

Das Buch selbst ist als Taschenbuch mit Klappbroschur, auf der sich einige Worte von und Informationen zu Stephen King und den Zeichnern befinden, aufgelegt.
Zu Beginn des Comics befindet sich ein Text von Ralph Macchio zu Mittwelt und dem Zustandekommen der Marvel-Comicreihe. Im Anschluss an die Gesichte wurde das Buch durch einen offenen Brief von Stephen King, zwei Karten (von der Baronie Neu-Kanaan und der Baronie Mejis) sowie 35 ganzseitigen, hochwertigen Zeichnungen (überwiegend Portraits) und einer kurzen vierseitigen Dokumentation über die Entstehung des Eingangsbildes ergänzt.
Desweiteren liegt dem Buch ein großformatiges Poster bei, das Roland, den Revolvermann, in seiner Jugend zeigt.


Fazit
„Der Dunkle Turm – Graphic Novel“ ist der rundum gelungene Auftakt einer Comic-Reihe, der sich in dem ersten Band mit den Ereignissen befasst, die auch den Großteil des Romans „Glas“ ausmachen. Düster und geheimnisvoll, mysteriös und beeindruckend, beschreibt es Mittwelt, die Heimat von Roland, dem Revolvermann. Zu empfehlen jedem Fan anspruchsvoller und düsterer Comics, allerdings nichts für Kinder.
Für Fans der Dunklen Turm-Saga ein Muss, auch wenn derjenige, der die Romane kennt, im ersten Band der Graphic Novel zunächst noch nichts Neues erfährt – was sich aber mit den Folgebänden ändern soll.


4 5 Sterne


Hinweise
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