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"In diesem Hörbuch geht es um dich. Um all das Katastrophale, Sterbliche, Wunderbare, das dich ausmacht."

In einer regnerischen Nacht wird Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, aufgegriffen, als er nackt eine Autobahn entlangwandert. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Und es ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Es hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen, jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die es überkommen, wenn es Debussy hört oder seiner vermeintlichen Frau Isobel in die Augen blickt?

 

Ich und die Menschen HB 

Originaltitel: The Humans
Autor: Matt Haig
Übersetzer: Sophie Zeitz
Sprecher: Christoph Maria Herbst
Verlag: der Hörverlag
Erschienen: 31.03.2014
ISBN: 978-3-8445-1403-2
Spieldauer: 509 Minuten, 1 mp3-CD; ungekürzte Lesung

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Die Grundidee der Handlung
Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, wandert nackt und offensichtlich orientierungslos durch die Gegend. Darüber hinaus scheint er die anfeindenden Rufe seiner Mitmenschen als eine Art Begrüßung anzusehen, und das vor ihm auf den Boden spucken als ein zugehöriges Ritual. Die Polizisten finden es jedoch alles andere als witzig, von Andrew Martin auf diese Weise begrüßt zu werden ... Was sie nicht wissen: Andrew Martin ist nicht mehr er selbst, denn ein anderes, deutlich intelligenteres Wesen mit einem tödlichen Auftrag hat vom Körper des Professors Besitz ergriffen. Sein kühl kalkulierter Auftrag gerät jedoch ins Wanken, je mehr Zeit er unter den ach so schlechten, egoistischen Menschen verbringt, denn: Sind sie wirklich so verachtenswert?

Matt Haig wirft in dieser Geschichte einen überaus humorvollen, satirischen Blick auf die Menschheit, der mal zum Lachen anregt, mal nachdenklich macht. Dabei gelingt es ihm aber auch, gerade zum Ende hin eine emotionale Seite aufzuziehen, die gut zur Geschichte passt und diese gelungen abrundet.


Darstellung des Hörbuchs
Christoph Maria Herbst hat eine angenehme, betonende Stimme, die hervorragend zu dieser außergewöhnlichen Geschichte passt. So klingt Andrew Martin zu Beginn sehr hölzern, angestrengt, als würde er über seine eigene Zunge stolpern. Kein Wunder, denn das Wesen, das von Andrews Körper Besitz ergriffen hat, muss sich erst mal als Mensch zurecht finden und die Sprache, das Verhalten dieser "zweibeinigen Lebensform von mittelmäßiger Intelligenz" lernen.

Die Erzählweise erlaubt tiefe Einblicke in die Gedanken der Hauptfigur, wobei diese von Anfang an geschmeidig wiedergegeben werden, allerdings nicht selten für ein Schmunzeln beim Hörer sorgen. Der Blick eines Außenstehenden auf die Menschheit – so, wie Matt Haig ihn sich zumindest vorstellt –, ist äußerst amüsant und teilweise auch abstrus. Mit der Zeit findet sich der "neue Andrew" immer besser zurecht, was nicht nur seinem Verhalten anzumerken ist, sondern was man ihm auch anhört. Seine Stimme wirkt nicht mehr so gestelzt, er klingt vielmehr normal, menschlich. Ganz im Gegensatz zu der computerhaften Stimme, die ihm immer wieder Anweisungen gibt und ihn an seinen Auftrag erinnert ... Doch nicht nur männliche Figuren weiß Christoph Maria Herbst darzustellen, auch die Damen der Schöpfung gibt er authentisch wieder. Den Witz transportiert er ebenso gut wie das Dramatische und die Emotionen. Kurz und knapp: Eine rundum gelungene Lesung!


Aufmachung des Hörbuchs
Zu der "Verkaufsauflage" kann ich keine Angaben machen, aber zumindest das mir bereits vor Erscheinen vorliegende Hörexemplar ist in einer ansprechenden Aluverpackung untergebracht und passt damit gut zur außergewöhnlichen Geschichte, die sich darin verbirgt. Auch das Cover ist passend gestaltet, denn "ein Hund kommt auch darin vor".


Fazit
"Ich und die Menschen" ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen sollte. Wirkt das Ganze zunächst noch ein wenig absurd, kann man sich Matt Haigs Erzählstil und der angenehmen Stimme Christoph Maria Herbsts schon bald nicht mehr entziehen.


4 5 Sterne


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