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Der böseste Zauberer des Universums und die geheimen Fälle des FBI

Ein grandioses Zeitreiseabenteuer vom Autoren der Artemis-Fowl-Bücher

 

 

WARP 01 

Originaltitel: W.A.R.P. The Reluctant Assassin
Autor: Eoin Colfer
Übersetzer: Claudia Feldmann
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: 17. Februar 2013
ISBN: 978-3-7855-7909-1
Seitenzahl: 350 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die junge FBI-Anwärterin Chevron Savano bekommt den Auftrag, eine mysteriöse Maschine im Herzen Londons zu bewachen. Was nach einem langweiligen Job klingt, stellt sich als ein turbulentes Abenteuer heraus, denn bei der geheimnisvollen Kapsel handelt es sich um eine Zeitreisekapsel für ein sehr spezielles Zeugenschutzprogramm. Als es dem Magier und Berufsmörder Albert Garrick gelingt, dieses Portal für sich zu nutzen, liegt es an Agent Savano, ihn und seine finsteren Plänen zu stoppen. Hilfe bekommt sie von Riley, einem Assistenten von Garrick, der alles daran setzt, vor seinem tödlichen Meister zu fliehen. Doch ihr Gegner ist mächtig und sehr gefährlich ...

Der Quantenzauberer ist der Auftaktband zu Eoin Colfers neuer Jugendbuchreihe. Ein Fantasy-Thriller, der auf einmalige Weise das viktorianische London mit der Gegenwart und moderner Quantenphysik bzw. die auf Albert Einstein zurückgehenden Theorien möglicher Wurmlöcher, die sich aus der Relativitätstheorie ergeben, verbindet.


Stil und Sprache
Die Geschichte beginnt im Jahre 1898 im Herzen Londons und man begleitet den jungen Riley, einen Straßenjungen, und seinen Mentor, den Killer Albert Garrick, bei einem ihrer Aufträge. Durch die Bedrohung für einen Dritten, an den sich die beiden heranschleichen, und den ersten Kontakt mit einer Erscheinung magischen Ausmaßes, schafft Eoin Colfer schon früh eine mysteriöse Atmosphäre, die neugierig werden lässt und in das Buch hineinzieht. Die Handlungen bleiben auch in den folgenden Kapiteln noch eine Weile mysteriös, in denen man der fast 17jährigen FBI-Anwärterin Chevron Savano begegnet. Nach einem missglückten Auftrag nach London versetzt, bewacht sie dort ein scheinbar langweiliges Objekt – und erlebt bald ein großes Abenteuer. Als es dem Mörder auch noch gelingt, aus der Vergangenheit in das Hier und Jetzt zu gelangen, nehmen die Handlungen ordentlich an Tempo auf, scheinen sich stellenweise fast zu überschlagen. Colfer gelingt es, sowohl die jugendlichen, als auch erwachsenen Leser in seinen Bann zuschlagen, und man fiebert förmlich mit Chevie mit. Die raffiniert inszenierte Geschichte ist mit vielen Wendungen und einem hohen Tempo versehen, was die Ereignisse vorantreibt und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhält, wo sie in einem spektakulären Finale gipfelt.

Eoin Colfer erzählt seine Geschichte in dritter Person, wobei die Perspektiven – je nach Szene – zwischen Chevron, Riley und Garrick wechseln. Hierdurch erhält man Einblicke in die Gedanken, Absichten und Gefühle der Betroffenen und verfolgt die Ereignisse aus ihrer Sicht. Während man nach und nach mehr über die Hintergründe der drei Hauptfiguren und dem skurrilen Agent Orange erfährt, wechseln die Schauplätze im Laufe der Geschichte regelmäßig zwischen dem 19. Jahrhundert und der Gegenwart hin und her. Colfer versteht es, sowohl das moderne, als auch das viktorianische London im Kopf des Lesers entstehen zu lassen und mit authentischen und ungeschönten Bildern zu beschreiben. So spiegeln beispielsweise die hygienischen Zustände die Lebensbedingungen der Großstadt Ende des 19. Jahrhunderts auf Seite 227 wieder: „Chevie hatte sich noch nicht an den allgegenwärtigen Gestank des viktorianischen London gewöhnt. Selbst die Luft schien eine sepiafarbige Tönung zu haben und merkwürdige Flocken rieselten auf sie herab.
Doch nicht nur die Umgebung ist sehr lebendig in Worte gefasst, auch den Szenen selbst verleiht der Autor immer wieder durch herrliche Vergleiche einen ganz eigenen Charme. Formulierungen wie „Das Innere seines Körpers lag ihm klarer vor Augen als die Kalium-Wolframat-Aufnahmen, mit denen die Gebrüder Frost das Innenleben von Mäusen untersucht haben“ treffen nicht nur den Zeitgeist des ausklingenden 19. Jahrhunderts, sondern verleihen ihm eine ganz eigene Würze. Mit physikalischen Beschreibungen hingegen hält sich Eoin Colfer angenehm zurück, so dass sich dieses Abenteuer für männliche wie weibliche Leser gleichermaßen empfiehlt.


Figuren
Die vielen Gestalten, die diese Geschichte – und vor allem die Vergangenheit – mit Leben füllen, sind außergewöhnlich, eigenwillig und zugleich auch skurril. Zu den Herausstechenden zählen unter anderem Waldo Gunn, Otto Malarkey und natürlich der völlig exzentrische, aber ebenso geheimnisvolle Tibor Charismo. Einerseits fällt es schwer, sich vorzustellen, dass diese Figuren aus dem wahren Leben entstammen könnten, andererseits sind sie bewusst überzeichnet dargestellt und dadurch auf ihre eigene Art in diesem Roman glaubhaft inszeniert.

Chevron Savano ist gut ausgebildet. Sie ist jung und unbeherrscht, aber auch zu Überraschungen fähig.“ (Seite 321). Die Protagonistin in WARP, kurz Chevie genannt, ist besonders gut darin, sich mit ihrem losen Mundwerk und ihrer toughen Sturheit pausenlos in Schwierigkeiten zu bringen. Zugleich ringt sie mit sich selbst, gibt sie sich nach außen doch gerne als waschechte FBI-Agentin aus, obwohl sie genau weiß, nur eine gut ausgebildete Anwärterin zu sein. Doch sie ist auch mutig, kämpferisch und nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen. Trotz ihres jugendlichen Alters ist sie eine starke Persönlichkeit und eine sympathische Heldin mit eigenen Ecken und Kanten.

Riley ist mit den Errungenschaften des 21. Jahrhunderts und dem modernen London hoffnungslos überfordert, was dem Leser immer wieder humorvolle Szenen beschert, wenn Riley mit Doppeldeckerbussen, Flugzeugen, Neonreklame oder HD-TV konfrontiert wird. Von seinem Mentoren gut ausgebildet, verbirgt sich hinter der Fassade des eingeschüchterten Jungen mit dem schmutzigen Gesicht ein raffinierter Geist mit ungeahnten Fähigkeiten.

Garrick ist ein rundweg gelungener Antagonist – hochgefährlich und ein geschickter Attentäter, der seinen Gegnern mit kalter Skrupellosigkeit entgegentritt. Mit seinen messerscharfen Instinkten, dem etwas verschrobenen Verstand und seinen schnellen Reflexen stellt er auch für ausgebildete FBI-Agenten einen tödlichen Feind dar. Förmlich besessen von Magie, strebt er die Macht, die sie für ihn zu bergen scheint, mit allen Mitteln entgegen. Listenreich und voller Tricks, verfügt er nach seiner Reise durch das Wurmloch nicht nur über ein immenses Wissen aus beiden Zeitaltern, sondern auch über die Fähigkeit gewisser physischer Variationen, was ihn nur umso gefährlicher macht.


Aufmachung des Buches
Das fest eingebundene Buch ist mit einem wunderschönen Umschlag im Retro-Look versehen und ein echter Hingucker. Der metallisch-farbige Grundton ist mit Spotlack veredelten Prägungen im Look von Stahlnieten gestaltet. Weiterer Spotlack kommt bei den Bildrahmen und dem (Unter-)Titel zum Einsatz. Auf der Vorderseite sind das Haus an der Bayley Street, Riley, Chevie und Garrick zu sehen.

Unter dem Schutzumschlag ist das Buch in dem gleichen Blauton gehalten, von dem sich das „WARP“-Logo abhebt. Ein Lesebändchen rundet das Gesamtbild ab.


Fazit
Der Quantenzauberer ist der turbulente Auftakt zu Eoin Colfers neuer Abenteuerreihe zum Thema Zeitreise – raffiniert inszeniert, temporeich und mit einer guten Prise Humor geschrieben, sticht WARP aus der Masse der Jugendbücher heraus. Ein Lesevergnügen der besonderen Art!


4 5 Sterne


Hinweise
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