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Ein Toter am Seeufer, rätselhafte Zeichen an der Domkirche – und ein Mittsommer, der alle Gewissheiten in Frage stellt.

An einem strahlenden Junimorgen wird der von Pfeilen durchbohrte Leichnam eines Lehrers gefunden. Die Todesumstände erinnern an die grausamen Darstellungen frühchristlicher Märtyrer. Als weitere Menschen sterben, zweifeln Kommissarin Nyström und ihre junge Kollegin Stina Forss bald daran, ob sie es wirklich mit religiösen Ritualmorden zu tun haben. Der Fall wird zunehmend politischer und treibt die beiden Ermittlerinnen bis an ihre persönlichen Grenzen.

 

Rotwild 

Autor: Daniel Voosen / Kerstin Signe Danielsson
Verlag: Kiwi
Erschienen: 08/2013
ISBN: 978-3462045482
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es ist Juni und heiß in Schweden, alle genießen den Sommer und freuen sich auf Mittsommer. Bis auf Stina Forss, die nach ihrem Alleingang im letzten Fall zum Verkehrs- und Streifendienst versetzt wurde. Aber sie bekommt eine neue Chance, als die bestialisch zugerichtete Leiche eines Spaziergängers gefunden wird und Ingrid Nyström sie zu den Ermittlungen hinzuzieht. Die gestalten sich mühsam, es gibt keinen Verdächtigen und keine Spuren. Dann wird eine weitere Leiche gefunden, dieses Mal einen Briefträger, der ein zurückgezogenes Leben auf dem Land geführt hat. Nun geht alles Schlag auf Schlag, und Stina und Ingrid müssen erkennen, dass sie einem ganz speziellen Mörder auf der Spur sind …

Hat man beim Lesen der ersten Kapitel den Eindruck, dass hier ein „normaler“, wenn auch besonders grausam agierender Serienmörder unterwegs ist, so zeigt sich nach etwa der Hälfte des Buches, dass es hier um etwas ganz anderes geht, etwas, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Eine wirklich spannende Idee, die leider erst etwas spät ihre Faszination entfalten kann.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog in kursiver Schrift beginnt die eigentliche Geschichte mit dem ersten Todesopfer, das seinen Morgenspaziergang mit seinem Hund unternimmt. Dann wiederum gibt es eine Rückblende auf den Tag zuvor, und direkt danach setzt die aktuelle Handlung ein. Besonders der Prolog macht zwar neugierig, ist aber angesichts der aktuellen Ereignisse schnell wieder vergessen, vor allem weil er in keinem sichtbaren Zusammenhang zu diesen steht.

Ingrid Nyström und Stina Forss erzählen abwechselnd ihre Sicht der Dinge, gegen Ende kommen noch kurze Abschnitte hinzu, in denen andere Personen als Erzähler auftreten, allerdings erfährt man erst ganz zum Schluss, welche Rolle diese Personen spielen. Hier wären eventuell ein paar gezielte Details hilfreich zum Spannungsaufbau gewesen. So hingegen ziehen sich die Ermittlungen gerade zu Beginn sehr in die Länge und die Story kommt erst recht spät in Fahrt. Danach geht es allerdings Schlag auf Schlag, es werden in Windeseile alle Fäden zusammengeführt und schon ist – etwas abrupt für meinen Geschmack – alles vorbei.

Parallel werden außerdem die persönlichen Geschichten der beiden Ermittlerinnen weiter fortgeführt, dies geschieht jedoch nur in einigen Nebensätzen und stört den Thriller nicht. Für mich persönlich hätten diese privaten Kleinigkeiten ruhig noch etwas ausführlicher sein können, aber so freut man sich direkt auf den nächsten Band der Reihe, auch nicht schlecht.


Figuren
Ingrid Nyström und Stina Forss bilden schon ein ziemlich konträres Gespann: Ingrid als kluge Beamtin mit viel Lebenserfahrung, abgeklärt, aber nicht resigniert, und als Gegensatz die junge Stina Forss, Deutschschwedin mit Ehrgeiz und einer Menge Wut im Bauch. Sie beide gefallen mir ausnehmend gut, vor allem weil sie nicht nur einen Typus verkörpern, sondern viele Facetten in sich tragen, die sowohl hilfreich als auch hemmend für die Ermittlungen sein können. Sie sind alles andere als perfekt und das macht sie so authentisch.

Aber die Autoren statten auch alle anderen Figuren mit ausreichenden Details aus, um sie auf den Leser wahrhaftig wirken zu lassen, selbst Randfiguren bekommen eine kleine Geschichte und wirken so ungemein lebendig.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch unterstreicht in seiner Aufmachung den Seriencharakter, indem wiederum ein Insekt als Silhouette abgebildet ist, dieses Mal ein Käfer. Darunter sieht man ein typisches Schwedenkrimimotiv, nämlich ein paar rote Holzhäuser vor einem See und darüber viel blauen Himmel. Innen ist die Handlung nach Tagen aufgeteilt, innerhalb der Tage gibt es teilweise sehr kurze Kapitel.


Fazit
Nach etwas schwerfälligem Beginn entwickelt sich der zweite Fall für Nyström und Forss zu einem rasanten Verwirrspiel für alle, die komplexe Fälle mit historischem Hintergrund mögen.


4 Sterne


Hinweise

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Backlist:
Band 1: Später Frost

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