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In einer Welt, die verloren scheint,
in der Zauberei und Magie verboten sind
und mit allen Mitteln verfolgt werden,
gibt es nur zwei Menschen,
auf denen die Hoffnung aller ruht.
Whit und Wisty.
Hexe und Zauberer.

Allerdings wissen sie noch nichts davon.

 

Witch Wizard Verlorene Welt 

Originaltitel: Witch and Wizard
Autoren: James Patterson, Gabrielle Charbonnet
Übersetzer: Ulrich Thiele
Verlag: Loewe
Erschienen: 17.02.2014
ISBN: 978-3-7855-7894-0
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wisty und Whit werden nachts aus ihrem bisherigen, gewöhnlichen Leben gerissen, da sie angeblich Hexe und Zauberer sind. Nur wissen sie nichts davon, bis sie aufgrund der Stresssituation plötzlich seltsame Dinge geschehen lassen. Die Neue Ordnung bzw. Der Eine, Der Der Einzige ist, duldet niemanden mit diesen Fähigkeiten und so sperren sie die Geschwister weg und verurteilen sie sogar zum Tode! Eine turbulente Geschichte nimmt ihren Anfang ...

James Patterson und Gabrielle Charbonnet haben mit "Witch & Wizard – Verlorene Welt" einen temporeichen Auftakt dieser magischen Dystopie vorgelegt, allerdings erscheint die Geschichte nicht selten etwas konfus und die Zusammenhänge ergeben sich, wenn überhaupt, erst nach und nach. Zudem stolpert man über einige Ungereimtheiten, bei denen eine kurze Erläuterung hätte Abhilfe schaffen können.


Stil und Sprache
Nach dem Ausblick auf die öffentliche Hinrichtung der Familie Allgood im Prolog des Buches geht es in der Geschichte ein Stück zurück, damit der Leser erfährt, wie es so weit gekommen ist. Ein geschickter Kniff, um die Neugier zu schüren. Überhaupt verstehen die Autoren es, ordentlich Tempo in die sich zwischenzeitlich beinahe schon überschlagende Handlung zu bringen. Die James Patterson-typischen extrem kurzen Kapitel tun ihr Übriges, diesen Eindruck noch zu verstärken. Dabei kommt der Humor ebenfalls nicht zu kurz. Allein schon die Bezeichnung des Antagonisten – "Der Eine, Der Der Einzige Ist" –, sorgt für ein Schmunzeln, zahlreiche parodistische Anspielungen können findige Leser ebenfalls entdecken. Die N.O. (Neue Ordnung) ist hingegen weniger witzig und befördert die beiden Hauptfiguren kurzerhand ins Gefängnis: "Wir waren im normalen Leben schlafen gegangen und in einem totalitären Staat aufgewacht." (Seite 50).

Die Geschichte wird durchweg in 1. Person erzählt (nach dem im Präsens verfassten Prolog geht es im Präteritum weiter), wobei Wisty und Whit abwechselnd zu Wort kommen. Hier muss man schon aufpassen, wer gerade das Wort hat, denn auch wenn die Kapitel entsprechend überschrieben sind, kann man schon mal durcheinander kommen. Interessant ist, dass der Leser durchaus direkt angesprochen wird, wie zum Beispiel auf Seite 33: "Stellt euch das mal vor: [...]". Überhaupt ist der Schreibstil locker-flockig und mitreißend und die Bilder, die die Autoren zeichnen, sind herrlich erfrischend: "Ein schwerer, fettiger Pferdeschwanz hing über den Rücken ihres weißen Schwesternkittels, wie ein Klumpen Seetang oder ein toter Aal." (Seite 84).


Figuren
In dieser Geschichte gibt es einen ganzen Haufen Figuren, allerdings rücken davon nur einige wenige ins Rampenlicht des Geschehens. Allen voran natürlich die 15-jährige Wisty (Wisteria) und ihr fast 18 Jahre alter Bruder Whit (Whitford). Während Whit vor allem mit seinem guten Aussehen und seinem Beschützerinstinkt seiner Schwester gegenüber glänzt, punktet Wisty mit ihrer großen Klappe (die sie nicht selten in schwierige Situationen bringt) und ihrem unbeherrschten Charakter. Mit der Zeit lernt sie jedoch, auch mal den Mund zu halten und erst nachzudenken.

Eine weitere, nicht so leicht einzuschätzende Figur ist Byron Swain. Er tritt als widerlicher Mistkerl auf den Plan, macht im Verlauf der Handlung jedoch eine Veränderung durch – nicht nur äußerlich. Ebenfalls eine Erwähnung wert ist natürlich Der Eine, Der Der Einzige ist, wobei es von ihm gar nicht allzu viel zu berichten gibt, außer, dass er immer dann auftaucht, wenn es den Geschwistern am wenigsten passt und alles andere als einen sympathischen Eindruck hinterlässt.

Die wichtigen Figuren sind gut und meistens auch nachvollziehbar gezeichnet, anderen fehlt es jedoch an Farbe, was sie schwer greifbar macht.


Aufmachung des Buches
Das Cover des fest eingebundenen Buches ist grandios! Das flammende W sticht nicht nur durch seine leuchtende Farbe auf dem mattschwarzen Untergrund ins Auge, die Prägung und der Spotlack tun ihr Übriges dazu, dem ansonsten schlichten Äußeren das gewisse Etwas zu verleihen.

Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, allerdings fällt auf, dass das Buch sicherlich auch mit einigen Seiten weniger ausgekommen wäre, denn ein neues Kapitel beginnt stets auf einer neuen Seite und da auch erst nach ca. einem Drittel, wodurch es reichlich "Freiraum" gibt. Nach dem zweiten Epilog (die Autoren geben sich offensichtlich nicht mit einem zufrieden) folgt ein recht amüsanter Anhang.

An zwei Stellen gibt es witzige bzw. irreführende Tippfehler:

  • Seite 143: "Ich schwang den Trommelstock wie einen echten Zauberstaub ..." – Hier dürfte wohl eher ein echter Zauberstab gemeint sein.
  • Seite 329: "Komm, Whit, lass uns die Seile verbrennen." – Hier dürfte wohl eher die Seite gemeint sein.


Fazit
Die dem Buch zugrunde liegende Idee ist interessant, die Umsetzung überzeugt jedoch nicht vollends. Durch die zahlreiche Action dürfte die angesprochene Zielgruppe dennoch gut unterhalten werden und man darf gespannt sein, was die nächsten Bände bereit halten.


3 Sterne


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