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Er ist gebildet, extrem intelligent und äußerst geduldig. Und ersinnt auf Rache.

Geiger weiß genau, wie man einen Menschen bricht. Er zählt zu den besten Verhörexperten weltweit. Aber Geiger hat Moral. Schwache Menschen verhört er nicht – und das ist der Grund, aus dem er abgetaucht ist. Bei seinem letzten Auftrag hat er sich mit der Zielperson verbündet und einen gegnerischen Agenten verkrüppelt. Vielleicht hätte er den Mann besser getötet. Denn der ist ebenfalls ein Folterprofi, allerdings ohne Moral.

Und ihm schießt nur ein Gedanke durch den Kopf: Geigers Tod. 

 

Der Experte 

Originaltitel: Expertise
Autor: Mark Allen Smith
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Verlag: Lübbe
Erschienen: 22. November 2013
ISBN: 978-3-7857-6086-4
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dalton wurde von Geiger grausam verstümmelt und sinnt nun auf Rache. Doch dieser ist abgetaucht, niemand kann ihn finden, wenn er selber dies nicht will. Doch Dalton versucht alles, um Geiger dazu zu bringen, sich ihm freiwillig entgegen zu stellen. Denn er will ihm demonstrieren, was ihm selber angetan wurde. Wird Geiger sich darauf einlassen? Oder bleibt er weiterhin unsichtbar, auch wenn dies bedeutet, dass möglicherweise seine einstmals engen Vertrauten ihr Leben dafür lassen müssen?

Rache erfordert oft Opfer und dies birgt immer einen negativen Beigeschmack, egal wie die Ausführung des sich Rächenden schließlich aussieht. Dementsprechend wappnet man sich bereits vor der Lektüre und sieht atemlos und angespannt einem Schauspiel entgegen, bei dem vorprogrammiert ist, dass es wenigstens einen Verlierer geben wird.


Stil und Sprache
Die aus der beobachtenden Perspektive erzählte Geschichte setzt zunächst mitten im Geschehen ein, bevor kurz der Rückwärtsgang eingelegt wird, um den Leser auf den aktuellen Stand zu bringen. Dies wirkt sich leider negativ auf die Spannung auf, die mit den ersten Seiten bereits heraufbeschworen wurde. Denn der Prolog bereitet sofort eine prickelnde Atmosphäre, die den Leser wissbegierig macht und fesselt. Danach wird jedoch zunächst das Tempo heruntergefahren, sowie die Handlung langatmiger dargestellt, so dass man sich schon bald fragt, ob es das nun gewesen ist, oder ob da noch etwas kommt beziehungsweise wann dies geschieht. Auch die häufig wechselnden Perspektiven und der eingängige Schreibstil können hier erst einmal nicht viel ausrichten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ein gutes Viertel des Buches andauert, wird es dann plötzlich wieder rasanter und man spürt das Adrenalin im Körper. Das ist es, worauf man gewartet hat. Ist diese Schwelle einmal überschritten, kann niemand das Geschehen mehr aufhalten. Die Spannung setzt sich durch und steigt weiterhin kontinuierlich an. Ein paar der eingestreuten Wendungen waren bereits zuvor erkennbar, andere wiederum kommen dann doch mehr als überraschend. So ist und bleibt bis zum Ende der Ausgang des Geschehens in mancher Hinsicht mehr als unklar.


Figuren
Auch in diesem zweiten Band ist die Person Geiger zunächst noch nicht so recht zu fassen. Er distanziert sich von allen und zieht sich in sich selbst zurück. Wobei das auch nicht so richtig stimmt, da immer deutlicher wird, dass er scheinbar selber nicht weiß, wer er ist. Es treten Einzelheiten ans Tageslicht, die dem Charakter einen ganz anderen Schliff versetzen. Man schlägt sich nach wie vor auf seine Seite, kann aber nun einige Eigenschaften besser einschätzen und nachvollziehen, was aufwertend wirkt.

Viele der weiteren Personen kennt man bereits aus „Der Spezialist“, dem ersten Band mit Geiger. Bei diesen wird viel als bekannt vorausgesetzt, nur hin und wieder gibt es kurze Rückblenden. Somit ist es für Neueinsteiger schwieriger, die Zusammenhänge zu erkennen, um die richtigen Rückschlüsse zu ziehen. Die Figuren, die dieses Mal neu auftreten, werden eingehender betrachtet, allerdings auch nicht zu ausführlich. So erhält man zwar einen Eindruck von ihnen, erfährt vieles aber erst im weiteren Verlauf während sie agieren.


Aufmachung des Buches
Der Reihencharakter wird sofort deutlich, wenn man das Cover der vorliegenden Klappenbroschur mit dem Vorgängerband vergleicht. Wieder handelt es sich um eine Röntgenaufnahme, dieses Mal von einer linken menschlichen Hand. Jedem, der das Buch gelesen hat, wird sofort klar werden, worauf sich dieses Bild bezieht, die Verbindung zum Inhalt wird somit sehr deutlich. Die Aufmachung des Covers zieht den Blick des Betrachters regelrecht auf sich und lässt alles andere daneben blass erscheinen. Es rückt somit in den Fokus, wird interessant und macht neugierig.


Fazit
Im Großen und Ganzen ist „Der Experte“ ein würdiger Nachfolger zu „Der Spezialist“, nicht besser, aber auch nicht schlechter. Allerdings ist es notwendig den ersten Band gelesen zu haben, denn ohne das Vorwissen wird vieles nicht nachvollziehbar sein, was den Lesegenuss deutlich eindämmen würde.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der Spezialist

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