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Carly Wexler ist sich sicher: Liebe und Leidenschaft bringen nichts als Enttäuschung. Und so führt sie eine eher leidenschaftslose Beziehung mit dem ehrgeizigen Peter. Die Vernunftheirat der beiden steht kurz bevor, als sie Peters attraktiven Bruder Mike kennenlernt. Er ist das genaue Gegenteil von ihrem Verlobten: rau, männlich, selbstbewusst, und Carly fühlt sich stark zu ihm hingezogen. Die Begegnungen mit ihm verwirren sie und bringen ihre Prinzipien ins Wanken. Will sie weiter auf Nummer sicher gehen oder die Liebe mit all ihren Risiken in ihr Leben lassen?

 

Noch ein Kuss 

Originaltitel: THE RIGHT CHOICE
Autor: Carly Phillips
Übersetzer: Ruth Sander
Verlag: Heyne
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3-453-40961-3
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Carly dem Bruder ihres Verlobten zum ersten Mal begegnet, fühlt sie einen Stromstoß durch sich hindurch schießen und er weckt in ihr Gefühle, die sie nie für möglich gehalten hat. Mike ist eigentlich alles, was Carly verabscheut: männlich stark, überaus attraktiv, gefährlich und leidenschaftlich. Er bringt ihre Überzeugungen und das sorglose Leben völlig ins Wanken. Obwohl Carly weiß, dass Mike nur für die Hochzeit zu Besuch ist und früher oder später wieder ins Ausland abreist, ist sie machtlos gegen die gewaltige Anziehungskraft. Ist die Heirat mit Peter, für den sie nur freundschaftliche Gefühle hegt, vielleicht doch ein Fehler?

Carly Phillips bietet mit diesem Roman leicht verdauliche Kost, die jedoch ohne überraschende Wendungen auskommt. Etwas zu vorhersehbar und einfach gestrickt und auch den sonst so gewohnten Humor habe ich über weite Strecken vermisst. Da wäre viel mehr Potential vorhanden gewesen, das nicht ausgenutzt werden konnte.


Stil und Sprache
Der Beginn der Geschichte ist sehr vielversprechend, die erste Begegnung von Carly und Mike bringt gleich Spannung, zeigt Humor und macht neugierig. Locker-flockig wird die Handlung in der dritten Person aus Sicht der Protagonisten im flüssigen Schreibstil erzählt. Dabei fließen auch vergangene Geschehnisse aus der Kindheit mit ein, die für die Reaktionen der Protagonisten entscheidend sind. Dadurch sind sowohl die Figuren und deren Handlungen authentisch, aber trotzdem eher langweilig. Die Gefühle sind teils differenziert dargestellt, wirken auf mich jedoch zeitweise oberflächlich und lau. Der Funke konnte nicht wirklich auf mich überspringen. Es wird mit wenigen Haupt- und Nebenfiguren eine Geschichte erzählt, die durchaus unterhalten kann. Die prickelnde Erotik ist gut gelungen und vermag zu überzeugen. Der Verlauf der Handlung bietet jedoch wenig Überraschungen, die Spannung und die Neugier, die zu Beginn noch da waren, bleiben mit der Zeit teilweise auf der Strecke. Einige Stellen sind zum Schmunzeln und Lachen, wenige können tief berühren. Die Dialoge machen da leider auch keine Ausnahme. Die Protagonisten verschließen sich oft ihren Gefühlen, den Tatsachen und unterdrücken ihre Emotionen, zu viel Ballast aus der Vergangenheit schleppen sie mit sich herum.

Die gesamte Geschichte ist sehr kurz, die Zeiten, in denen die Protagonisten getrennt sind, werden in wenigen Kapiteln überbrückt, sodass der Eindruck entsteht, eine gekürzte Geschichte zu lesen. Die Handlung inkl. Epilog wird von Seite 7 bis Seite 291 in der üblich großen Schrift der Liebesromane präsentiert. Ich hätte mir mehr Tiefe und damit auch eine längere Handlung mit Abwechslung gewünscht.


Figuren
Gleich vorweg: Mike hat mir ausgezeichnet gefallen! Er hat Ecken und Kanten, ringt mit seinen eigenen Dämonen, ist vielschichtig, sympathisch und überzeugt auf der ganzen Linie!
Sein Bruder Peter hingegen, der Verlobte von Carly, wirkt eher blass und steigert sich erst gegen Ende zu einer ansprechenden Charaktere, die man sich schon zu Beginn gewünscht hätte.
Die sympathische Carly liegt da etwa in der Mitte zwischen diesen beiden. Ihre zahlreichen Facetten vermögen nicht immer ganz zu überzeugen, der Funke ist einfach nicht vollständig auf mich übersgesprungen und den Grund dazu kann ich nicht genau benennen.

Die Nebenfiguren haben vergleichweise kleine Rollen. Die Eltern von Carly zeichnen für ihre Reaktionen zwar eine tragende Rolle, greifen selbst jedoch nur wenig ins Geschehen ein. Bei einem Telefongespräch mit ihrer Mutter kann zum Beispiel der Leser nur Carlys Antworten sehen und so das Gesagte der Mutter nur erahnen. Carlys Freundin Juliette scheint sehr nett zu sein, von ihr hätte ich gerne mehr gelesen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches wirkt frisch, locker und ist auf Anhieb als Buch von Carly Phillips zu erkennen. Die Rückseite zeigt lediglich den Text zum Inhalt des Buches und dieselben weißen „Blumen", wie sie auf dem Cover hinter der abgebildeten Frau zu sehen sind. Nach der eigentlichen Geschichte mit Epilog sind als Bonusmaterial eine Seite mit Wissenswertem zur Autorin und ein Werkverzeichnis ihrer Titel eingefügt.


Fazit
Wer leichte Kost und kurze Romane mag, der fühlt sich hier bestens unterhalten. Von Carly Phillips bin ich jedoch bedeutend Besseres gewohnt und daher ein wenig enttäuscht.


3 Sterne


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