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Dr. Grorbordt, Erfinder von Strahlenpistolen, Raketenschiffen und Himbeerlikör, präsentiert ihnen diesen umfassenden Wälzer, voller Action und Abenteuer der bis an die Zähne bewaffneten Helden der Erde, die den ungehobelten Bewohnern unseres Sonnensystems menschliche Höflichkeit näherbringen.
Heroische Eroberungen, mächtige Panzer, surrende Strahlenkanonen und viel mehr ist in dieses kostspielige Kompendium mit allen bislang erschienenen Abenteuern gepackt, das ihr Leben zumindest 23,5 % besser macht, als es vorher war. Falls nicht, gibt es kein Geld zurück.

 

Dr Grordborts glorreicher Wegweiser zum Triumph 

Originaltitel: Doctor Grodbordt´s Contapulatronic Dingus Directory
Autor: Greg Broadmore
Übersetzer: Maria Morlock
Illustration: Greg Broadmore
Verlag: Cross Cult
Erschienen: September 2013
ISBN: 978-3-86425-186-3
Seitenzahl: 160 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 18 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
„Dr. Grorbordt´s Glorreicher Wegweiser zum Triumph“ enthält zwar einige Kurzgeschichten, aber eine Inhaltsangabe sind die kaum wert. Alle verlaufen nach dem gleichen Schema: Lord Cockswain macht sich zu einem Abenteuer auf und legt alles, was ihm in die Quere kommt, in Schutt und Asche. Das ganze Werk ist vielmehr ein reichlich abgedrehtes Kompendium, das vor Sarkasmus und Pathos nur so strotzt. Seitenweise abgedrehte Waffen und Apparaturen, deren Zweck oft reichlich banal oder gar überhaupt nicht vorhanden ist. Quasi eine Art Werbekatalog für Dr. Grordbordt´s Erfindungen, die überwiegend nur einem einzigen Zweck dienen: Verbrennen, Vernichten, Vaporisieren, Zerstäuben und schlicht einfach nur Töten. Aufgelockert wird das Ganze hin und wieder mit einem kleinen Abenteuer von Lord Cockswain, welche allesamt im Gewand waschechter Kriegspropaganda daher kommen. Einige Werbeflyer für die Armee, Dr. Grordbordt Produkte und besonders rühmenswerte Helden, sowie ein umfangreiches Alienkompendium runden das Gesamtwerk ab.

An einem Stück durchlesen lässt sich das Ganze nur mit einer extremen Begeisterung für martialisches Kriegsgerät und bizarre Geräte. Dennoch bereitet es viel Vergnügen, hin und wieder in diesem Werk zu schmökern. Sämtliche Texte sind fast schon genial sarkastisch und der bitterböse Humor sorgt für so manchen Lacher. Die graphische Gestaltung ist sehr detailversessen und der Ideenreichtum in diesem Prachtband kennt nahezu keine Grenzen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die enthaltenen Zeichnungen sind nicht alle von der gleichen Machart. Die Maschinen und Geräte sehen aus, als wären sie mit eine 3D Gestaltungsprogramm entworfen und anschließend gerendert worden. Sie sind sehr detailliert und wirken vollkommen plastisch. Trotz der Lichtreflexe und des sehr technischen Aussehens möchte ich aber dennoch behaupten, das sie wohl von Hand gezeichnet wurden. Daneben gibt es sehr opulent erstellte, meist ganzseitige Panels (siehe auch die oben verlinkte Leseprobe), welche beispielsweise die üppige Flora und Fauna auf Mars und Venus zeigen. 

Deutlich gröber gezeichnet sind hingegen die Kurzgeschichten mit den Abenteuern von Lord Cockswain. Sie wurden in etwa dem gleichen Stil zu Papier gebracht wie die Graphik des Covermotivs. Allerdings ist die Kolorierung mit feineren Farbverläufen versehen, was für einen optisch runderen Gesamteindruck sorgt.

Die Typographie der enthaltenen Texte ist dem jeweiligen Zweck angepasst. So hat man die Seiten mit den Waffen und Gerätschaften so gestaltet, als handele es sich um einen Katalog für selbige, der einer Art Steampunk-Ära entsprungen zu sein scheint. Leicht verschnörkelte Bildüberschriften und Ornamente die den klassischen Stil unterstreichen, erzeugen ein stimmiges Gesamtbild.
Auf den ganzseitigen Propagandabildern kommt meist eine große, schnörkellose Blockschrift zum Einsatz. Die Gestaltung erinnert hier sehr stark an die alten Uncle Sam Werbeplakate.

Das Seitenlayout der regulären Comicseiten ist vollkommen klassisch. Die Panels sind überwiegend sehr groß und grundsätzlich quadratisch, denn genau das wird an einer Stelle des Bandes dem Leser auch versprochen. Von "Gekästelten Bilder Essay´s" ist dort die Rede - ergo sind sie auch gekästelt.


Aufmachung des Comics
Das gesamte Werk ist ein absoluter Prachtband der Comickunst. Hochwertig gebunden, leichte, an Leder erinnernde Textur des Einbands, erstklassiges, mattes Papier, und sogar an ein Lesbändchen hat man gedacht. Da der Band eher ein Kompendium denn ein Comic ist, hat man dies wohl für zweckmäsig erachtet, und genau das ist es auch. 


Fazit
Wer händeringend nach einigen neuen Ideen sucht und vielleicht ein paar abgedrehte Denkanstösse benötigt, sollte sich diesen wunderschönen Prachtband unbedingt zulegen. Ein kurioser Fundus, ein überbordender Quell bizarrer Maschinen und Geräte. Angefüllt mit einer Unmenge an bitterbösem Humor, sinnloser Gewalt und wunderschönen Grafiken.


4 Sterne


Hinweise
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