Als Ballerina tanzte Eveline Hall an der Hamburger Staatsoper, sie lebte als Showgirl in Las Vegas und arbeitete als Schauspielerin am Hamburger Thalia Theater. Heute ist sie Model und arbeitet mit den gefragtesten Modefotografen zusammen. Einen Traum hat sie noch: Rocksängerin werden. Hier berichtet sie von ihren Begegnungen mit ROLF LIEBERMANN, ELVIS PRESLEY und PATRICK DEMARCHELIER. Eveline Halls Geschichte veranschaulicht, welche Chancen sich hinter Neuanfängen verbergen, wenn man diese mit Mut und Ehrgeiz zu nutzen weiß.
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Autor: Eveline Hall |
Inhalt, Stil und Sprache
In herrlich unterhaltsamem Tonfall breitet Eveline Hall mit ihrer Autobiografie einen Großteil ihres faszinierenden Lebens – vom Zille-Kind zwischen den Kriegstrümmern bis zur authentischen Individualistin hinterm Mikrofon – lebendig und bildhaft vor dem Leserauge aus. Selbsterkenntnis, das Lernen aus Fehlern, Misserfolge, unglaubliche Kraft, Disziplin, Höhen und Tiefen und ein immenser Ehrgeiz zeichnen diese ungewöhnliche Frau aus, die nicht müde wird Neues auszuprobieren, zu lernen und mit der ihr ganz eigenen Art dann zu zeigen. Eveline Hall nimmt in Ich steig aus und mach ´ne eigene Show kein Blatt vor den Mund, und bleibt trotzdem niveauvoll. Sie denunziert nicht, bringt keinen in Verlegenheit oder demütigt gar (was andere ja für ein unbedingtes Muss in ihren Biografien halten), sondern spricht mit Respekt und Achtung von ihren Wegbegleitern, auch wenn der eine oder andere für sie nicht unbedingt gute Erfahrungen bedeutet. Auch nennt sie nicht alle beim Namen, sondern respektiert die gewünschte Privatheit. Mich hat das ungemein beeindruckt, zeigt es doch, dass nicht jede Autobiografie ein verzweifelter Schrei nach Aufmerksamkeit sein muss.
Was mir auch unglaublich gut gefallen hat, ist der Berliner Dialekt, mit dem Eveline Hall immer wieder ihren Vater zu Wort kommen lässt. Da steckt so viel Wärme, Liebe und Geborgenheit drin – mich hat das tief berührt.
Die Autobiografie ist aus der Ich-Perspektive von Eveline Hall in der Vergangenheitsform geschrieben. Es fühlt sich an, als ob sie und ich vor einem gemütlichen Kaminfeuer sitzen, etwas trinken und ich dabei gebannt ihren Worten lausche, während sie in Erinnerungen eintaucht, verschiedene Orte besucht und sich mit Menschen trifft, die sie geprägt und geformt haben. Das Schönste an ihr? Sie hat Charakter, ruht in sich selbst und wohin sie auch geht – sie bringt Farbe ins Spiel. Für mich ist und bleibt sie das Modell schlechthin. Ihre Ausdruckskraft, ihre Freude dahinter und ihre Vielseitigkeit finde ich einfach brillant und Faszination pur.
Aufmachung des Buches
Das Cover des Schutzumschlags ist der Hammer! Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war ich wie hypnotisiert und wusste sofort: das will ich lesen. Dezent, puristisch und edel zugleich – und genau darin liegt die fantastische Wirkung. Grau, Schwarz und Silber: klassische Farben, die die unglaubliche Ausstrahlung und Faszination von Eveline Hall unterstreichen, und so das Covermotiv zu einem regelrechten Hingucker machen. Es leuchtet dem Betrachter buchstäblich entgegen, fordert einen geradezu heraus, nach dem Titel zu greifen.
Auf der Rückseite des Buches stehen einige Zitate, sowie ein kurzer Text über den Inhalt. Im Buch selbst sind viele Fotos aus dem Leben von Eveline Hall zu finden, sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß. Einfach nur genial.
Fazit
Was für eine Autobiografie! Ich bin zutiefst begeistert und beeindruckt. Meinen herzlichsten Dank und mein Kompliment an Frau Hall für dieses wunderbare Buch. Endlich mal wieder eines dieses Genres, das nicht mit Hohn und Spott über andere an die Öffentlichkeit geht. Höchst empfehlenswert. Einziges Manko: die winzige Schrift.
Hinweise
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