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Einst war Nicholas Argeneau ein erfolgreicher Jäger, der abtrünnige Vampire zur Strecke brachte. Nun gehört er selbst zu den Gesetzlosen. Viele Jahre lang lebte er im Verborgenen – bis er der attraktiven Josephine Willan das Leben rettet. Ein einziger Kuss lässt ihn in Leidenschaft zu ihr entbrennen – doch wie kann Nick Jos Herz gewinnen, wenn er ihr nur ein Leben auf der Flucht zu bieten vermag?

 

Vampire kuesst man nicht 

Originaltitel: The Renegade Hunter
Autor: Lynsay Sands
Übersetzer: Ralph Sander
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Januar 2012
ISBN: 978-3-8025-8468-8
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noch immer ist Nicholas den letzten Vampiren aus dem Nest auf den Fersen und beobachtet einen dabei, wie er sich auf das Grundstück des Hauptquartiers der Jäger schleicht. Dort finden soeben die Verlobungsparty von Mortimer und Sam statt. Jo, die Schwester von Sam, wird dabei draußen vom Abtrünnigen überfallen und nur das schnelle Eingreifen von Nicholas verhindert Schlimmes. Leider gerät er dabei selbst in Gefangenschaft seiner Familienangehörigen und ehemaligen Kollegen. Die erfolgte Gedächtnislöschung bei Jo ist jedoch nicht sehr wirksam und so schleicht sie zu den Zellen, um Nicholas zu befragen und zu befreien. Doch auch der Abtrünnige ist immer noch auf der Flucht und verfolgt Jo weiterhin, sodass Nicholas Jo abermals zu Hilfe eilen muss und sie kurzerhand mitnimmt ...

Das ist bereits der dritte Band in Folge mit dem gleichen Jägertrio und deren Gefährtinnen, die man immer besser kennenlernt, und man erfährt die Vergangenheit von Nicholas. Dabei ist Jo erfrischen temperamentvoll und wirbelt die gesamte Truppe durcheinander. Sehr gut gelungen!


Stil und Sprache
Auch dieser Band ist nicht in sich abgeschlossen, die Vergangenheit von Nicholas wird zwar offenbart, bringt jedoch ein neues Rätsel zu Tage, das erst noch gelöst werden muss. Dafür ist er trotz der vielen Bezüge zu den beiden vorangegangenen Bänden besser als Einzelband zu lesen.

Zahlreiche Stellen sind lustig und der bekannte Humor der Autorin fließt wieder perfekt in die Handlung ein und lockert temporeiche und spannende Szenen gekonnt auf. Der Verlauf der Geschichte ist manchmal etwas vorhersehbar und gleicht teilweise dem Ablauf im letzten Band, was sich durch die identischen Protagonisten und Bösewichte gut erklären lässt. Es sind einige Showdowns eingebaut, die die Spannung und das Tempo fast durchwegs hoch halten. Dabei kommt es auch zu dramatischen Szenen, Verfolgungsjagden und Verletzten.

Die Gefühle sind wieder perfekt ausgearbeitet und glaubhaft. Jo ist den Umgang mit Männern von ihrem Beruf aus der Bar gewohnt und steht vor einem Rätsel, was mit den Freunden und Besuchern auf Sams Verlobungsparty nicht stimmt und will dem auf den Grund gehen. Und Nicholas ist zwar völlig fasziniert von seiner neuen Seelengefährtin, will sie jedoch nicht dem Leben auf der Flucht aussetzen, kann sich aber einfach nicht von ihr fern halten. Beide spüren heftig die außergewöhnliche Anziehungskraft, die beinahe auf den Leser überspringt. Die prickelnde Erotik ist perfekt gelungen und wird gewohnt ausführlich und mit Niveau beschrieben.

Der Schluss zeigt einige unerwartete Ergebnisse und auch zum Lachen komische Szenen, die zugleich rührend sind. Wieder ist eine Schlacht halbwegs gewonnen, doch der Feind wartet noch immer irgendwo da draußen.


Figuren
Jo bringt richtig Schwung in die Handlung. Ihr Glaube an das Gute und ihre Überzeugungen vertritt sie vehement, manchmal steigert sie sich so hinein, dass sie keine Konsequenzen mehr bedenkt. Dies bringt manche Szene zum Schmunzeln und Lachen. Äußerst lustig fand ich, als sie Lucian dermaßen die Meinung sagte und ihm schließlich eine Ohrfeige verpasste, womit sie die versammelte Familie Argeneau schockte. Jo besitzt einen messerscharfen Verstand und hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Dass sie zu Beginn teilweise zu sorglos ist und sich unbeabsichtigt Gefahren aussetzt, liegt einzig daran, dass sie die Hintergründe zu dem Zeitpunkt noch nicht kennt.

Nicholas Argeneau ist ein Unsterblicher Jäger geblieben, auch wenn er als Ausgestoßener gilt. Vor 50 Jahren erlebte er das schlimmste Jahr seines über 500 Jahre alten Lebens. Nur für wenige Monate durfte er sein Leben mit seiner Frau teilen, die hochschwanger bei einem ungewöhnlichen Autounfall ums Leben kam. Noch mitten in der Trauer und wütend auf das Schicksal, wird er kurze Zeit später neben einer ermordeten Frau aufgefunden und seither gejagt. Er selbst trauert noch immer und hat es nicht geschafft, sich die Tat zu erklären oder sich selbst zu verzeihen. Zuerst kann Nicholas kaum fassen, dass es eine zweite Gefährtin für ihn geben soll, die er als Ausgestoßener unmöglich beanspruchen darf. Die beiden sind ein schönes Paar, auch wenn Nicholas sie immer wieder zu ihrer eigenen Sicherheit verlässt, es aber einfach nicht dauerhaft schafft, sich fern zu halten, oder ihre Sicherheit dadurch erst in Gefahr gerät und er sie wieder retten muss.

Inzwischen bin ich ein richtiger Fan von Justin Bricker! Leider habe ich seinen Namen in den Nachfolgebänden noch nicht als Hauptfigur entdeckt. Verdient hätte er es auf jeden Fall.


Aufmachung des Buches
Das Cover ist in einem schönen Violett, eine Farbe, die wir so bisher noch nicht in dieser Reihe gesehen haben. Mir gefallen diese schönen farbigen Bücher der Serie alle sehr. Das Bild der barocken Schmuckdose und die Perlenkette samt Fledermausanhänger sind wie gewohnt mit einer glänzenden Farbschicht versehen. Gefreut hat mich, dass der zuletzt fehlende Argeneau-Stammbaum in diesem Band wieder am Schluss eingefügt wurde.


Fazit
Perfekte Unterhaltung mit mehr Humor als in den letzten Bänden. Auch die dritte aufeinander folgende Geschichte mit den gleichen Vampirjägern lässt keine Langeweile aufkommen, denn die Autorin versteht es ausgezeichnet, die Serie lebendig und abwechslungsreich zu halten.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 7: Ein Vampir und Gentleman
Band 8: Wer will schon einen Vampir
Band 9: Vampire sind die beste Medizin
Band 10: Im siebten Himmel mit einem Vampir
Band 11: Vampire und andere Katastrophen

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